Pluto hat geschrieben:Kannst du diese deine "Erkenntnis" auch sachlich begründen?
Natürlich - ich dachte vorher, dass "widerlegen", "beweisen" und "Konsens" absolute Größe seien:
* "Es IST widerlegt, dass ..."
* "Es IST bewiesen, dass ..."
* "Es IST in der Wissenschaft sicher, dass ..."
GEBRAUCHT werden diese Begriffe aber als:
* "In MEINER Logik ist widerlegt, dass ..."
* "In MEINER Logik is bewiesen, dass ..."
* "in dem, was ICH als Wissenschaft meine, ist man sich einig, dass ..."
Stromberg hat geschrieben:Wenn Sven, oder Pluto, oder ich hier von Forschung sprechen, dann steht das immer im Bezug auf wissenschaftliche und damit objektiv überprüfbare Arbeiten und geht aus dem Kontext dann auch immer hervor.
Ja und? - Auch Ratzinger kann wissenschaftlich überprüfen lassen, dass nach SEINER Hermeneutik objektiv nachvollziehbar ist, dass ...
Stromberg hat geschrieben:Untersuchungen auf Basis willkürlicher und frei erfundener Inhalte als Forschung bezeichnet haben zu wollen ist schon >sehr< weit hergeholt.
Solange wir "Basis der Untersuchung" (= Hermeneutik) und "Untersuchungsgegenstand" (= Objekt) nicht einvernehzmlich unterscheiden, ist jeder weitere Schritt sinnlos.
Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben:
Mit anderen Worten: Natürlich arbeiten sie methodisch
Genau das tut sie nicht. I
Doch tut es: Es gäbe einen "Methodenstreit" - wie soll das gehen, wenn sich nicht verschiedene Methodiken gegenüberstehen?
Stromberg hat geschrieben:In deinem Wiki-Zitat steht wortwörtlich drin, dass sich die kanonische Exegese wenig für die Entstehungsgeschichte der Bibeltexte interessiert, das selbe gilt für das historische Umfeld zu diesen jeweiligen Zeiten in denen diese eben geschrieben wurden. Das ist nicht methodisch
Falsch - Du verwechselst "methodisch" mit "MEINE Methodik". - Natürlich kann man Texte auch anders angehen, als es die HKM tut - EIN Blick in wik wird Dich überzeugen.
Stromberg hat geschrieben:Ohne Forschung zu betreiben, werden ausgearbeitete und fundamentale Ergebnisse verwendet, eben dort wo es passt.
Du machst denselben Fehler wie Sven: Du verwechselst "DIE Forschung" mit "HKM-Forschung". - Das ist so, als würdest Du "Auto" mit "VW" verwechseln: "Du fährst einen Volvo? Aha - kein Auto".
Stromberg hat geschrieben:Unsichtbare Wesenheiten wie Götter, dein Gott und damit auch Göttlichkeiten können >>nicht<< untersucht werden.
Richtig - s.o.: "Solange wir "Basis der Untersuchung" (= Hermeneutik) und "Untersuchungsgegenstand" (= Objekt) nicht einvernehzmlich unterscheiden, ist jeder weitere Schritt sinnlos".
Stromberg hat geschrieben:Sven hat keine eigene Definition von diesem Begriff, schnappst du jetzt völlig über? Sven verwendet den Begriff genau so (und erklärt ihn auch immer wieder genau so) wie er >>allgemein<< definiert wird.
Das glaube ich nicht. - "Allgemein" versteht man unter "Zirkelreferenz", dass man einen Beweisfehler macht. - Sven (Du auch?) macht daraus:
* "Es gibt nur DIE Welt, die man naturwissenschaftlich erfassen kann".
* "Also ist es keine Setzung, wenn man bspw. Wunder bei der Auslegung ausschließt"
* "Andere aber setzen, wenn sie es NICHT ausschließen".
* "Also sind wir die einzig Wissenschaftlichen"
* "Somit sind unsere Schlüsse nicht zirkelreferent".
Damit kann man in die Bütt, aber sicherlich keine anspruchsvolle intellektuelle Diskussion bestehen.
Stromberg hat geschrieben: closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Auch wissenschaftlich kann eine Aussage nicht gleichzeitig wahr und falsch sein.
In Bezug worauf?
In Bezug auf Fakten!
Wenn Du mit "Fakten" "Wirklichkeit" meinst, wäre dies eine ontische Aussage, die richtig ist. - Der Haken: Wissenschaft kreiert keine (ontischen) Fakten, sondern Bestätigungen ihres jeweiligen Modells - großer Unterschied. - Der Unterschied ist, dass es verschiedene, sogar widersprüchliche "methodische Ergebnisse" geben kann, von denen maximal eines ontisch richtig ist.
Wenn man natürlich "methodische Ergebnisse" mit (ontischen) "Fakten" verwechselt, ist man verloren - merkt es aber offenbar nicht immer.
Stromberg hat geschrieben:Du erfindest irgendeine komische Aussage die niemand äußert (rot eingefärbt) und antwortest auf den Vorwurf der Behauptung als auch der Frage nach einem Beleg mit einer weiteren komischen, ebenfalls selbst erfundenen Aussage (grün eingefärbt) die gleichfalls niemand geäußert hat außer du selbst.
Ich habe es so formuliert - es bildet ab, was Du/Ihr sagst/sagt. - Möglicherweise bist Du jetzt erschrocken, dass ich etwas, was Du ständig verdeckt rüberbringst, so offen formuliere, dass es Dich erschreckt - aber das ist erst mal Deine Sache.
Stromberg hat geschrieben:Das Anliegen der Wissenschaft ist es, keine "Voraus-Setzungen" zu haben.
Geht nicht. - Allein das gewählte Modell ist eine "Voraus-Setzung".
Wenn man bspw. sagt (und man darf das) "Wir untersuchen die Bibeltexte so, als seien sie ganz normale antike Texte, und wollen herausfinden, was wir nach der von geübten Methodik herauslesen können", dann ist das eine "Setzung". - Eine andere "Setzung" wäre "Wir untersuchen diese Texte nicht mit Hinblick auf Rezeptions-Folgen, sondern im Hinblick auf deren spirituellen Gehalt" - auch erlaubt - und beides wissenschaftlich.
Und dann kann rauskommen, dass der eine sagt "Nach MEINER Methodik/Hermeneutik/Setzung hatte Jesus eine Naherwartung im damals geglaubten Sinne", und der andere sagt "Genau das NICHT - es war anders gemeint". - Beide können in Bezug auf die Wirklichkeit recht haben, aber nur einer hat am Ende recht - wir wissen aber nicht wer, weil es an den Setzungen liegt, die nicht falsifizierbar sind. - Das ist Alltag in der Wissenschaft.
Warum erhebt Ihr Euch aus ideologischen Gründen darüber?