Evangelien nachträglich gefälscht?

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Savonlinna
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#101 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Savonlinna » Sa 29. Aug 2015, 18:02

Pluto hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Huch? Die Wissenschaft ist durch und durch dümmlich? Nee.
Nee. Wie kommst du darauf? :shock:
Du hast in Frage gestellt - "tun wir das nicht alle?"-, dass Menschen überhaupt in der Lage sind, Gegenargmente zu verstehen.
Es ging darum, dass ideologisch festgefahrene Menschen Gegenargumente nicht mehr erfassen können und automatisch für falsch halten - eben weil sie ihrer Vorgefasstheit widersprichen.

Daraufhin fragst Du in Deinem jugendlichen Leichtsinn, "ob wir das nicht alle täten".
"Nein", schreit es in mir auf, "die Wissenschaft ist die glorreiche Ausnahme. SIE ist in der Lage, Voreingenommenheiten zu erkennen, zu benennen und gegebenenfalls abzulegen - zumindest aber eben zu erkennen."

Hemul
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#102 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Hemul » Sa 29. Aug 2015, 18:29

sven23 hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben: Wenn Du ohne Kubitza argumentierst-haste bei mir nen dicken Stein im Brett. :lol:
OK. wie wärs mit Theißen/Merz?
Wer keine Ahnung von der Bibel hat-muss sich auf Kubitza&Co stützen. Wer von der Bibel Ahnung hat befördert Kubitza&Co
dahin wo sie hingehören-ins Kloo. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Halman
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#103 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Halman » Sa 29. Aug 2015, 18:29

sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Was den ersten "Beleg" angeht, hatte Hemul bereits auf den Kontext verwiesen, der hier nach wie vor ignoriert wird. Diese Ignoranz vermittelt eine deutliche Botschaft.
Moment, werter Halmann, so eindeutig, wie es immer dargestellt wird, ist das gar nicht. Wieso sollte Jesus den Zuhörern erklären, daß sie vor einem Ereignis, daß nur einige Tage! später stattfindet, nicht sterben werden? Waren sie denn in akuter Lebensgefahr? Ein großer Teil der NT-Forschung verbindet diesen Satz mit der Naherwartung. Alles andere macht keinen Sinn.
Da sind wir eben unterschiedlicher Meinung, auch wenn Dein Einwand, wie ich schon mal HIER feststellte, mir durchaus berechtigt erscheint. Ich widerspreche eindeutig den großen Teil der NT-Forschung bezüglich ihrer Exegese des hier diskutierten jesuanischen Versprechens an seinen Jüngern. Von mir aus kann die Mehrheit des Exegeten Position X vertreten, ich habe trotzdem die Freiheit Position A (nimm es für Alternative) zu vertreten, so wie hier:
Halman hat geschrieben:Ein berechtiger Einwand, mit dem ich konfrontiert wurde, hitnerfragte, warum denn Jesu Versprechen schon nach etwa einer Woche erfüllt wurde. Diese Zeitspanne ist in der Tat ungewöhnlich kurz.
Nun, aus dem vorausgehenden Kontext geht hervor, dass Petrus gem. Mk 8.28-29 erkannte, dass Jesus der Messias (Christus) war, woraufhin Jesus seinen Jüngern hierüber ein Schweigergebot auferlegte. Von dieser Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu offenbaren, dass er Leiden und sterben würde (Mk 8:31), ein neuer Gedanke, mit den seine Jünger offenkundig (und menschlich nachvollziehbar) Schwierigkeiten hatten. Vermutlich bot sich der Berg Hermon auf ihrer Wanderung für die "Verklärung" an, zudem fand sie etwa ein halbes Jahr vor Jesu Tod in Jerusalem statt - Jesu Zeitrahmen war also schon sehr begrenzt. Mehr dazu könnt ihr meinem Beitrag vom Mo 5. Jan 2015, 02:51 entnehmen.
Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass die Synoptiker einen unleugbaren, innertextlichen Zusammenhang zwischen Jesu Versprechen und der "Verklärung" vermitteln.
Dem kann man sicher widersprechen, okay. Aber dazu habe ich dann doch eine Frage: Darf ich mir den Satzteil "so eindeutig, wie es immer dargestellt wird, ist das gar nicht" ab und zu ausleihen? Warum ich dies frage, brauche ich hier wohl nicht erläutern, oder?
Das argumentum ad verecundiam wird hier ja zu gerne angeführt, so nach dem Motto, man dürfte dem fachlichen Mainstream nicht widersprechen. Damit sollen wohl alle mondtot gemacht werden, die nicht diesem Mainstream folgen. Wenn sie dies tun, dann haben wir ein homogenes und langweiles, ja totes, Forum. Das will ich nicht! Darum rede ich auch nicht um den heißen Brei und versuche auch nicht mich so darzustellen, als würde ich doch um 23 Ecken den fachlichen Mainstream repräsentieren - das tue ich nicht; ich widerspreche ihm sogar. - Ich weiß, dass ist eine unerhörte Frechheit von mir, doch dies gehört zur Freiheit des Christenmenschen. ;)
Zumindest im Unterforum für "Glaube & Religion" solle auch "Lieschen Müller" ihre religiösen Glaubensvorstellungen vertreten können, auch wenn sie überhaupt gar nicht im Stande ist, wissenschaftlich zu argumentieren und sie nur den Hauptschulabschluss hat und ganz altmodisch Hausfrau ist.
Eine Argumentation auf wissenschaftlicher Basis zu stellen, ist natürlich sehr löblich - ja edel - doch diesen hohen Maßstab hier zur Mindesanforderung zu erheben, obgleich den hier kaum einer erfüllen kann (so kommt es z..T hier rüber), halte ich in diesem Forum (abgesehen von Threads, die entsprechend ausgerichtet sind) grundsätzlich (nicht generell) für viel zu streng.
Wenn Abiturwissen, welches nur ein großer Teil der Bevölkerung vorweisen kann, aber eben viele auch nicht, wenn sogar wissenschaftliche Fachkenntnisse, hier zum notwendigen Standard erhoben werden, dann lass es mich wissen und ich war längste Zeit hier im Forum. Dann hätte ich mich nämlich in der 'Tür geirrt.
Tja, ein Proton müsste man sein: Dann würde man die Quantenphysik verstehen, wäre immer positiv drauf und hätte eine nahezu unendliche Lebenszeit:-) - Silvia Arroyo Camejo

Hemul
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#104 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Hemul » Sa 29. Aug 2015, 18:42

Halman hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Was den ersten "Beleg" angeht, hatte Hemul bereits auf den Kontext verwiesen, der hier nach wie vor ignoriert wird. Diese Ignoranz vermittelt eine deutliche Botschaft.
Moment, werter Halmann, so eindeutig, wie es immer dargestellt wird, ist das gar nicht. Wieso sollte Jesus den Zuhörern erklären, daß sie vor einem Ereignis, daß nur einige Tage! später stattfindet, nicht sterben werden? Waren sie denn in akuter Lebensgefahr? Ein großer Teil der NT-Forschung verbindet diesen Satz mit der Naherwartung. Alles andere macht keinen Sinn.
Da sind wir eben unterschiedlicher Meinung, auch wenn Dein Einwand, wie ich schon mal HIER feststellte, mir durchaus berechtigt erscheint. Ich widerspreche eindeutig den großen Teil der NT-Forschung bezüglich ihrer Exegese des hier diskutierten jesuanischen Versprechens an seinen Jüngern. Von mir aus kann die Mehrheit des Exegeten Position X vertreten, ich habe trotzdem die Freiheit Position A (nimm es für Alternative) zu vertreten, so wie hier:
Halman hat geschrieben:Ein berechtiger Einwand, mit dem ich konfrontiert wurde, hitnerfragte, warum denn Jesu Versprechen schon nach etwa einer Woche erfüllt wurde. Diese Zeitspanne ist in der Tat ungewöhnlich kurz.
Nun, aus dem vorausgehenden Kontext geht hervor, dass Petrus gem. Mk 8.28-29 erkannte, dass Jesus der Messias (Christus) war, woraufhin Jesus seinen Jüngern hierüber ein Schweigergebot auferlegte. Von dieser Zeit an begann Jesus seinen Jüngern zu offenbaren, dass er Leiden und sterben würde (Mk 8:31), ein neuer Gedanke, mit den seine Jünger offenkundig (und menschlich nachvollziehbar) Schwierigkeiten hatten. Vermutlich bot sich der Berg Hermon auf ihrer Wanderung für die "Verklärung" an, zudem fand sie etwa ein halbes Jahr vor Jesu Tod in Jerusalem statt - Jesu Zeitrahmen war also schon sehr begrenzt. Mehr dazu könnt ihr meinem Beitrag vom Mo 5. Jan 2015, 02:51 entnehmen.
Ich bin nach wie vor der Auffassung, dass die Synoptiker einen unleugbaren, innertextlichen Zusammenhang zwischen Jesu Versprechen und der "Verklärung" vermitteln.
Dem kann man sicher widersprechen, okay. Aber dazu habe ich dann doch eine Frage: Darf ich mir den Satzteil "so eindeutig, wie es immer dargestellt wird, ist das gar nicht" ab und zu ausleihen? Warum ich dies frage, brauche ich hier wohl nicht erläutern, oder?
Das argumentum ad verecundiam wird hier ja zu gerne angeführt, so nach dem Motto, man dürfte dem fachlichen Mainstream nicht widersprechen. Damit sollen wohl alle mondtot gemacht werden, die nicht diesem Mainstream folgen. Wenn sie dies tun, dann haben wir ein homogenes und langweiles, ja totes, Forum. Das will ich nicht! Darum rede ich auch nicht um den heißen Brei und versuche auch nicht mich so darzustellen, als würde ich doch um 23 Ecken den fachlichen Mainstream repräsentieren - das tue ich nicht; ich widerspreche ihm sogar. - Ich weiß, dass ist eine unerhörte Frechheit von mir, doch dies gehört zur Freiheit des Christenmenschen. ;)
Zumindest im Unterforum für "Glaube & Religion" solle auch "Lieschen Müller" ihre religiösen Glaubensvorstellungen vertreten können, auch wenn sie überhaupt gar nicht im Stande ist, wissenschaftlich zu argumentieren und sie nur den Hauptschulabschluss hat und ganz altmodisch Hausfrau ist.
Ist Dir eigentlich nicht bekannt, dass Jesus gem. Matthäus 11:25+26 nur Gretchen Müller mit Hauptschulabschluss die tiefen
Wahrheiten der Bibel erkennen lässt?
25 Damals rief Jesus aus: "Vater, du Herr über Himmel und Erde, ich preise dich, dass du das alles den Klugen und Gelehrten verborgen, aber den Unmündigen offenbar gemacht hast. 26 Ja, Vater, so hast du es gewollt.
Euer Geschmalze kotzt mich so an-dass ich nicht so schnell kotzen kann wie ich eigentlich gerne kotzen möchte.
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Savonlinna
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#105 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Savonlinna » Sa 29. Aug 2015, 18:48

Halman hat geschrieben: Das argumentum ad verecundiam wird hier ja zu gerne angeführt, so nach dem Motto, man dürfte dem fachlichen Mainstream nicht widersprechen. Damit sollen wohl alle mondtot gemacht werden, die nicht diesem Mainstream folgen.
Und wo noch unbedingt hinzugefügt werden muss - um der Wahrheit willen! -, dass dieser "fachliche Mainstream" ja gar nicht existiert.
Er wurde erfunden.

Hemul
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#106 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Hemul » Sa 29. Aug 2015, 18:52

Savonlinna hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Das argumentum ad verecundiam wird hier ja zu gerne angeführt, so nach dem Motto, man dürfte dem fachlichen Mainstream nicht widersprechen. Damit sollen wohl alle mondtot gemacht werden, die nicht diesem Mainstream folgen.
Und wo noch unbedingt hinzugefügt werden muss - um der Wahrheit willen! -, dass dieser "fachliche Mainstream" ja gar nicht existiert.
Er wurde erfunden.
Was wurde denn erfunden? :roll:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Savonlinna
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#107 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Savonlinna » Sa 29. Aug 2015, 18:54

Hemul hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:
Halman hat geschrieben: Das argumentum ad verecundiam wird hier ja zu gerne angeführt, so nach dem Motto, man dürfte dem fachlichen Mainstream nicht widersprechen. Damit sollen wohl alle mondtot gemacht werden, die nicht diesem Mainstream folgen.
Und wo noch unbedingt hinzugefügt werden muss - um der Wahrheit willen! -, dass dieser "fachliche Mainstream" ja gar nicht existiert.
Er wurde erfunden.
Was wurde denn erfunden? :roll:
Dass der fachliche Mainstream behauptet, dass Jesu sich in der Naherwartung geirrt habe.

Hemul
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#108 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Hemul » Sa 29. Aug 2015, 18:57

Savonlinna hat geschrieben:
Hemul hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben: Und wo noch unbedingt hinzugefügt werden muss - um der Wahrheit willen! -, dass dieser "fachliche Mainstream" ja gar nicht existiert.
Er wurde erfunden.
Was wurde denn erfunden? :roll:
Dass der fachliche Mainstream behauptet, dass Jesu sich in der Naherwartung geirrt habe.
:blumenstrauss:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

Anton B.
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#109 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Anton B. » Sa 29. Aug 2015, 19:09

Savonlinna hat geschrieben:Dass der fachliche Mainstream behauptet, dass Jesu sich in der Naherwartung geirrt habe.
Genau das ist der Punkt: Dem "historischen Jesus" wird eine -- hier noch genauer zu analysierende -- Naherwartung zugeschrieben. Dass Jesus -- auch im Modell des" historischen Jesus" -- sich geirrt habe, sind die Schlussfolgerungen derer, die explizit einen Irrtum vertreten. Und soweit ich das überblicke, wird dieser "Irrtum" überwiegend außerwissenschaftlich thematisiert.

Eine ganz davon unabhängige Thematik ist wiederum die Erforschung, wie die frühe Christen-Gemeinde und ihre Lehrer mit dem Ausbleiben der Parusie, so wie sie erwartet wurde, umgingen.
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.

Hemul
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#110 Re: Evangelien nachträglich gefälscht?

Beitrag von Hemul » Sa 29. Aug 2015, 19:15

Anton B. hat geschrieben:
Savonlinna hat geschrieben:Dass der fachliche Mainstream behauptet, dass Jesu sich in der Naherwartung geirrt habe.
Genau das ist der Punkt: Dem "historischen Jesus" wird eine -- hier noch genauer zu analysierende -- Naherwartung zugeschrieben.
Zugeschrieben-aber stimmt das auch? :roll: Antek hau rein in die Tasten. :wave:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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