sven23 hat geschrieben:Die Ehre Gottes hoch zu halten war aber nie ein Hauptanliegen der Aufklärung.
Doch - schon. - Man verstand jahrhundertelang die Wissenschaft (oder Vorstufen davon) als Instrument, Gott und dessen Schöpfung zu verstehen. - Die Säkularisierung fand eigentlich erst im 19.Jh statt.
sven23 hat geschrieben:Im Gegenteil mußten viele Errungenschaften der Aufklärung gegen den erbitterten Widerstand der Kirche durchgesetzt werden.
Stimmt - weil sich einerseits die Aufklärung mit der Zeit von Gott abgekoppelt hat und andererseits die Kirche ihre Macht-Pfründe halten wollte.
sven23 hat geschrieben:Die Sinnleere durch Esoterik zu füllen kann auch keine Lösung sein.
Ist es auch nicht - "Esoterik" ist als solche eine Nebenerscheinung, die es schon immer gab. - Dass dieses Wort als Kampfbegriff für alles Nicht-Wissenschaftliche verwendet wird, ist eine ko9mmunikative "Leistung" des 21. Jh., die inhaltlich irrelevant ist. - Reine PR.
sven23 hat geschrieben:Man sollte aber auch erwähnen, daß die beiden Weltkriege antiaufklärerisch, antidemokratisch und antihumanistisch waren.
Anti-demokratisch waren sie nicht - meines Wissens wurden sie von gewählten Volksvertretern beschlossen (wobei es im 1. WK in der Tat noch kein Frauenwahlrecht gab und der Kaiser das letzte Wort hatte - aber auch da war die Akzeptanz im Volk mehrheitlich).
Auch Korea-, Vietnam-, Irak-Krieg, etc. waren parlamentarisch abgesichert. - Also damit brauchst Du nicht zu kommen.
Auch die Begriffe "aufklärerisch" und "humanistisch" kann man so drehen, dass man darunter jegliche politische Absicht subsummieren kann - da kommen wir nicht sehr viel weiter.