Im Namen Gottes

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#101 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Naqual » Mi 30. Jul 2014, 22:34

closs hat geschrieben:
Kingdom hat geschrieben:Sicher ist die Bibel wahr, sonst würde sie der Geist des Herrn, nicht bestätigen.
Das ist ein Zirkelschluss erster Güte - denn:
Das Problem entsteht auch dadurch noch einmal aus einem anderen Blickwinkel, wenn derjenige, der die Aussage macht, gleichzeitig die Meinung vertritt, dass man den Geist des Herren daran erkennen kann, dass er dasselbe sagt wie die Bibel.
Konkretes Beispiel: Person A meint, in der Bibel sei die Kindertaufe nicht erlaubt, sie setze den expliziten Willen des zu Taufenden voraus wie er es in der Bibel versteht. Person A meint zudem, sein Heiliger Geist sage ihm dies. Dann erfährt er diese Selbstbestätigung natürlich. Person B meint, in der Bibel steht die Kindertaufe sei erlaubt, weil ein Kind zum Haus gehört, und in der Bibel werden Hunde und Kinder zum Haus gezählt (ist tatsächlich so). Sein innerer Zeuge, Heiliger Geist, sage ihm dies auch. A und B jeder hat mit der Kingdom'schen Beweisführung seinen ausreichenden Beleg. Letztlich glaubt jeder der beiden was er will.


Kingdom hat geschrieben:Ja closs ich weiss, vom Intellektuellen Standpunkt aus gesehen ist es ein Zirkelschluss.
Für alle die den Zeugen persönlich kennen, nicht.
Also alle, die dies für einen Zirkelschluss halten, kennen den Zeugen nicht persönlich.
Sorry, das ist Blabla und anderen Leuten den Glauben absprechender Blödsinn.

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Demian
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#102 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Demian » Mi 30. Jul 2014, 23:55

Naqual hat geschrieben:Also alle, die dies für einen Zirkelschluss halten, kennen den Zeugen nicht persönlich.
Sorry, das ist Blabla und anderen Leuten den Glauben absprechender Blödsinn.

Die gelebte Liebe ist der Ausweis eines wahren Christen. Liebevolle Worte sind ehrliche Worte, die versuchen das Echte und Wahre zu benennen, aber ohne den anderen mutwillig zu verletzen, zu manipulieren oder zu leben. Sie öffnet das Bewusstsein viel mehr. Sobald geistige Mauern errichtet werden, ist das nicht die Liebe, das kommt – um beim christlichen Wortschatz zu bleiben – aus dem Fleisch, der einseitigen, egozentrischen Wahrnehmung.

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Kingdom
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#103 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Kingdom » Do 31. Jul 2014, 20:32

Naqual hat geschrieben:
Also alle, die dies für einen Zirkelschluss halten, kennen den Zeugen nicht persönlich.
Sorry, das ist Blabla und anderen Leuten den Glauben absprechender Blödsinn.

Naqual vom Intellektuellen ist es mir doch klar das es als Zirkelschluss gesehen werden muss, wer nicht mehr weiss der kann nur diese Erklärung haben.

Wer aber weiss das es noch etwas mehr gibt, als den Menschlichen Intellekt, für den ist es keiner. Der weiss dann zwar noch nicht ob es von Gott wirklich oder von was für einem Geist aber er weiss zumindest, das der andere das von jemanden ausserhalb bestätigt bekommt und negiert mal diesen Fakt nicht.

Lg Kingdom

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Demian
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#104 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Demian » Fr 1. Aug 2014, 01:57

Kingdom hat geschrieben: Wer aber weiss das es noch etwas mehr gibt, als den Menschlichen Intellekt

Wer weiß das nicht?

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Naqual
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#105 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Naqual » Fr 1. Aug 2014, 17:37

Kingdom hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben: Also alle, die dies für einen Zirkelschluss halten, kennen den Zeugen nicht persönlich.
Sorry, das ist Blabla und anderen Leuten den Glauben absprechender Blödsinn.
Naqual vom Intellektuellen ist es mir doch klar das es als Zirkelschluss gesehen werden muss, wer nicht mehr weiss der kann nur diese Erklärung haben.
Ein Zirkelschluss ist ein Zirkelschluss unabhängig davon, wer diesen betrachetet. Ein Auto ist auch ein Auto, egal ob derjenige Fahrradfahrer, Professor, Pilot oder Jogger ist. Es ist wohl auch kaum der Intellektuelle das Problem, wenn ein Zirkelschluss vorliegt, sondern der Zirkelschluss ist das Problem. Das gilt auch für Gläubige und Nichtgläubige. Beide können Zirkelschlüsse ziehen und das Gefährliche dabei ist ja gerade, das man mit diesen ALLES belegen kann, selbst den größten Blödsinn. Deshalb darf man ja auch mit diesen nicht etwas belegen oder begründen.
Und wer, wie Du schreibst, "mehr weiß", der soll das was er mehr weiß konkret benennen und nicht den Zirkelschluss rechtfertigen.

Wer aber weiss das es noch etwas mehr gibt, als den Menschlichen Intellekt, für den ist es keiner.
Demians Antwort trifft schon den Kern. Wer nicht? Zumindest sind es sehr seltene Exemplare, um die wir uns hier nicht weiter kümmern brauchen.
Aber auch hier wieder der Fehler von vorhin: Ein Zirkelschluss ist ein Zirkelschluss, egal ob derjenige den menschlichen Intellekt (zu Recht) schätzt oder den Intellekt lieber verteufelt, weil sein Dogmengebilde sonst wackelt.
Im übrigen ist das Einräumen oder Beichten eines Zirkelschlusses nicht einmal weiter schlimm, weil damit die Sache als solche ja nicht unwahr wird. Sie wird (sofern sie richtig ist) nur falsch und unsinnig begründet. Schwierig wird's allerdings, wenn man eine Sache nur mit Zirkelschlüssen begründet und kein "Mehr" an Argumenten da ist.
Außerdem stimmt Dein Satz schon rein sachlich nicht, ich kenne genug Menschen, die mehr anerkennen und teils auch erfahren als den menschlichen Intellekt und für die es trotzdem ein Zirkelschluss gewesen wäre.

Die eigentliche Problematik scheint mir auch eher zu sein, dass Du eine göttliche Logik siehst, die im Widerspruch zur Logik stehen könnte. Ich widerum sehe es so, dass die göttliche Logik auf ein umfassenderes Wissen baut, komplexer ist und Raum und Zeit überblickt aber NIE ist göttliche Logik unlogisch.
Der Nachteil von Deiner Sicht ist zumindest, dass Du jedesmal wenn etwas unlogisch wird und damit widerlegt werden könnte, Du dann göttliche Logik für Dich in Anspruch nimmst, die dann auch total unlogisch sein könnte. Damit kann nunmal (unbestreitbar) natürlich auch jeder Blödsinn vertreten werden (unabhängig davon, ob Du nun in der Sache recht hast oder nicht). Und genau das provoziert sicherlich nicht nur mich in Diskussion mit Dir ein wenig.


Der weiss dann zwar noch nicht ob es von Gott wirklich oder von was für einem Geist aber er weiss zumindest, das der andere das von jemanden ausserhalb bestätigt bekommt und negiert mal diesen Fakt nicht.
Kein Problem damit, wenn jemand göttliche Inspiration hat, aber diese kann man dann nicht als Argument hernehmen.
Ich weiß wovon ich rede, denn ich muss mich da manchmal ein wenig bremsen. :-) Und auch aus einem anderen Grund ist man da zur Bescheidenheit verpflichtet: auch jeder der Inspiration und Intuition kennt (als ein "Mehr" als Ergebnisse und Wissen, die nur logisch erschlossen oder mit den Sinneswahrnehmungen offensichtlich sind) ist fehlbar.
Wo wir beide sicherlich abweichen ist auch: für Dich hat jemand den Geist Gottes oder er hat ihn nicht.
Für mich stellt sich das so da: jeder "hat" den Geist Gottes, es fragt sich nur allenfalls wie oft, wie lang und wieviel. Und gerade die Logik ist hier ein gutes Mittel der Selbstkontrolle.

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#106 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Demian » Sa 2. Aug 2014, 08:09

Naqual hat geschrieben:Kein Problem damit, wenn jemand göttliche Inspiration hat, aber diese kann man dann nicht als Argument hernehmen.

Für Meister Eckhart ist die Vernunft das Seelen-Werkzeug, welches uns ermöglicht ein waches und lebendiges Leben zu führen. Der „Wille“ oder das „Wort“ Gottes ist der LOGOS/die schöpferische Vernunft, der wir uns annähern, je mehr Weisheit und Liebe wir zum Ausdruck bringen.
Zuletzt geändert von Demian am Sa 2. Aug 2014, 13:50, insgesamt 1-mal geändert.

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#107 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Naqual » Sa 2. Aug 2014, 11:58

Demian hat geschrieben:Für Meister Eckhart ist die Vernunft das Seelen-Werkzeug, welches uns ermöglicht ein waches und lebendiges zu führen. Der „Wille“ oder das „Wort“ Gottes ist der LOGOS/die schöpferische Vernunft, der wir uns annähern, je mehr Weisheit und Liebe wir zum Ausdruck bringen.
Sehe ich auch so. Meister Eckhart ist für mich ja DER christliche Theologe überhaupt. Sein Nachteil ist nur, dass er sehr schwer verständlich ist. Wenn man selbst "mystische Erlebnisse" hatte, ist er leicht zu lesen, gleichzeitig stellt man aber fest, dass es auch ohne diese Erlebnisse ging. Also über Vernunft. Es ist, als ob Puzzle-Teile zusammenfallen - ganz plötzlich.

Aus meiner Sicht ist es sinnlos und kontraproduktiv göttliche und menschliche Vernunft als Gegensätze zu sehen. Die göttliche Vernunft ist nur extrem umfassend, die menschliche begrenzt. Und damit hat aber die menschliche Vernunft (jedes einzelnen, aber auch einer Epoche, oder der Menschheit insgesamt) die große Chance sich der göttlichen zu nähern. Letztlich dreht sich alles um Entwicklung. Die Frage ist nur die Richtung.... ;)

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#108 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von closs » Sa 2. Aug 2014, 13:42

Naqual hat geschrieben:Aus meiner Sicht ist es sinnlos und kontraproduktiv göttliche und menschliche Vernunft als Gegensätze zu sehen. Die göttliche Vernunft ist nur extrem umfassend, die menschliche begrenzt.
:thumbup: :thumbup:

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#109 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Demian » Sa 2. Aug 2014, 15:16

Naqual hat geschrieben:Sehe ich auch so. Meister Eckhart ist für mich ja DER christliche Theologe überhaupt. Sein Nachteil ist nur, dass er sehr schwer verständlich ist. Wenn man selbst "mystische Erlebnisse" hatte, ist er leicht zu lesen, gleichzeitig stellt man aber fest, dass es auch ohne diese Erlebnisse ging. Also über Vernunft. Es ist, als ob Puzzle-Teile zusammenfallen - ganz plötzlich.

Dem stimme ich zu. Gerne verweise ich auf Abraham H. Maslows einen Klassiker der Humanistischen Psychologie [X]: „Wir haben in der Psychologie lange Zeit psychische Störungen untersucht. Warum untersuchen wir nicht besonders gesunde Menschen und sehen, ob uns das hilft, seelisch gesünder zu werden?“ Als Maslow begann, solche Personen zu untersuchen, fiel ihm auf, dass sie häufig von mystischen Erlebnissen berichteten, von Momenten intensivsten Glücks, in denen das Gefühl des Getrenntseins von der Welt aufgehoben war. Maslow entwickelt aus seinen Erkenntnissen ein Plädoyer für eine spirituell-transzendente Dimension in der Psychologie und Psychotherapie“.

In seinen „Deutschen Predigten und Traktaten“ ist Eckhart zweierlei: Mystagoge der Menschen in das absolute Geheimnis Gottes einführt, welches das Gott-Geheimnis des Menschen ist, wie Karl Rahner sagte, aber zugleich erweist er sich als Philosophischer Praktiker, denn bei ihm entspricht die Christusnachfolge einem Leben, in dem der schöpferische Geist der Liebe und die Vernunft die zwei Seiten der selben Medaille sind. Vernunft und Christentum sind bei ihm vollkommen eins, auch wenn es selbstverständlich Vernunft außerhalb des Christentums in großer Fülle gibt. Bei ihm ergibt sich das Christentum aus einer vernunftgeleiteten Freiheit, die ebenso gut bedeuten kann, einen ganz anderen Weg zu gehen, die aber von Christus in besonderem Maße reflektiert wird.

Aus meiner Sicht ist es sinnlos und kontraproduktiv göttliche und menschliche Vernunft als Gegensätze zu sehen. Die göttliche Vernunft ist nur extrem umfassend, die menschliche begrenzt. Und damit hat aber die menschliche Vernunft (jedes einzelnen, aber auch einer Epoche, oder der Menschheit insgesamt) die große Chance sich der göttlichen zu nähern. Letztlich dreht sich alles um Entwicklung. Die Frage ist nur die Richtung.... ;)

Sehr schön gesagt.

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#110 Re: Im Namen Gottes

Beitrag von Scrypton » Mi 13. Aug 2014, 13:59

Kingdom hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wo denn? Nachweis? Link?
Eine Behauptung bleibt eine Behauptung, so oft sie auch wiedehrolt werden mag! ;)
Du willst Gott mit einem Link bestätigt haben
Nein, ich will deine Behauptung mit einem Link bestätigt haben.
Wirds mal was?

Kingdom hat geschrieben:Wenn ich Dir sage tippe 2 plus 2 in den Rechner ein, dann kommt 4 dabei raus
Nun hast du aber eine Behauptung aufgestellt; als Analogie dazu hättest du also dargelegt, dass 2 + 2 gleich 5 ergibt. Kannst du deine Behauptung nun nachweisen oder nicht?

Kingdom hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Da gibt es nichts auszulegen. Wenn es z.B. heißt, Stadt XY wird nie wieder neu aufgebaut werden und sie wurde es dann doch, ist die Vorhersage schlicht falsch.
Da gibt es überhaupt keinen Interpretationsspielraum, jedoch war es klar, dass du dich wieder in irgendwelchen unsinnigen Ausreden windest.
Schau es gibt Zeichen das man es auch anders sehen kann
Nein, gibt es nicht - und welche Zeichen, fantasierst du etwa wieder?

Kingdom hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Eine Behauptung kann nicht durch eine weitere Glaubensbehauptung deinerseits unermauert werden.
Darfst es nochmal versuchen.
Werde ich nicht.
Dacht ich mir schon, dass von dir nur lauwarme Luft kommt... :)

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