Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Rund um Bibel und Glaube
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Naqual
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#11 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Naqual » So 4. Aug 2013, 11:59

Abischai hat geschrieben:
Naqual hat geschrieben:...Die Kraft des Trennenden ist die Sünde, Lieblosigkeit und Egozentriertheit.
Die Kraft des Verbindenden ist die Liebe (Gottes), sie führt zusammen zu einem Ganzen...
Diese Überlegung hat in sehr engen(!) Grenzen sicher ihre Berechtigung. Als definitive Aussage muß man jedoch feststellen, sie ist falsch!

Der Gott der Bibel ist der Gott der Trennung, soviel steht schon mal fest. Was Gott zusammenführt, trennt der Mensch nicht. Das ist sowohl ein Befehl, als auch Tatsache.
Fehlende Trennung ist sinnlos. Es kommt jedoch darauf an, was getrennt werden soll und warum. Aber Trennung generell als negativ zu werten, wäre eben falsch.

Hier muss man wohl um Missverständnisse zu vermeiden Arten der Trennung auseinanderhalten. Ich denke, dass damit sich das Problem lösen lässt.

Es gibt eine Trennung vom Schöpfer, und es gibt eine Trennung veranstaltet von den Geschöpfen.
Die Trennung von Schöpfer ist erforderlich für unsere Existenz. Gott hat räumlich und zeitlich begrenzte Wesen aus sich heraus geschaffen. Hier ist Gott das Alpha, der Ausgangspunkt von allem. Letztlich ist Gott am Ende des Daseins in Einheit auch die Überwindung aller Trennung (Omega).
Die Trennung durch die Geschöpfe ist eine andere Trennung.
Während Gott in sich selbst eins ist, spaltet sich der Mensch in sich selbst bereits in verschiedene widerstrebende Teile und leidet darunter.
Zudem erkennen sich Menschen (Menschheit) nicht als eins bei Gott, sondern arbeiten auch hier gegeneinander (Mensch gegen Mensch, Egozentriertheit auf Kosten des Ganzen).

Diese destruktive Trennung hatte ich als Lieblosigkeit und Egozentriertheit bezeichnet und so gemeint.

closs
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#12 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von closs » So 4. Aug 2013, 13:38

Naqual hat geschrieben: Diese destruktive Trennung hatte ich als Lieblosigkeit und Egozentriertheit bezeichnet und so gemeint.
Wir scheinen ein ziemlich übereinstimmendes Gottes- und Menschen-Bild zu haben. :thumbup:

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Naqual
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#13 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Naqual » So 4. Aug 2013, 16:36

closs hat geschrieben: Wir scheinen ein ziemlich übereinstimmendes Gottes- und Menschen-Bild zu haben. :thumbup:

Mein Eindruck auch. Freut mich. Ist selten genug. Aber auch schwer zu vermitteln. ;)

Lena
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#14 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Lena » Fr 3. Jan 2014, 10:38

Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt.
Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden,
und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Joh. 14,21

Unter diesem Gebote halten verstehe ich ein aufhören zu sündigen,
damit trennendes sich auflöst und der Mensch in der Liebe mit Gott
eins wird.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

2Lena
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#15 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von 2Lena » Fr 3. Jan 2014, 13:24

Lena hat geschrieben:Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt.
Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden,
und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Joh. 14,21

Wenn man sie nur hätte, die Gebote ...
Aber in der Bibel ist zu lesen von Kinderopfer, Steinigen, Mord und Totschlag.
Und was ist der Vater, der seine eigenen Kinder nicht mal rettet.

Wie war das neulich als Gesprächsthema ...
"Auf zum Krieg gegen die Midianiter ..." sprach Gott.

:) Vielleicht hilft mal die Logik weiter. Mi din = wer ist logisch.
Das ewige Ringen!
Nicht mal die schönen Reden haben Ruhe. :(
Das liegt daran, dass alles gepunktet und gestreift im Leben durcheinander gemischt ist und auch da steht. Selbst in der Bibel ist es so.

Die schafften es damals - beide Seiten (gut und schlecht) in einen Satz, gar in ein Wort zu packen. Der liebe Leser darf dann die BALANCE ermitteln.
Was ist der "Vater", was will man - was liebt man.
Oder steckt da schon wieder eine Abneigung dahinter.
Man würde sie -eventuell- gleich schreiben können.

Lena
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#16 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Lena » Fr 3. Jan 2014, 13:46

2Lena hat geschrieben: Wenn man sie nur hätte, die Gebote ...

Der HERR Jesus Christus ist uns zur Heiligung gemacht. Wir müssen Ihn in uns aufnehmen, dem Brot das wir essen - gleich. Dann lebt Christus in uns - die Hoffnung der Herrlichkeit und wir halten Gottes Gebote aus uns - aus unserem erneuerten Herzen. Es ist ein Ja sagen. Ja zu Gott und ja zu der Liebe und der Wahrheit und dem Frieden.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

Rembremerding
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#17 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Rembremerding » Fr 3. Jan 2014, 14:24

Hallo und einen schönen Tag an alle Foristen! :)
Lena hat geschrieben: Der HERR Jesus Christus ist uns zur Heiligung gemacht. Wir müssen Ihn in uns aufnehmen, dem Brot das wir essen - gleich. Dann lebt Christus in uns - die Hoffnung der Herrlichkeit und wir halten Gottes Gebote aus uns - aus unserem erneuerten Herzen. Es ist ein Ja sagen. Ja zu Gott und ja zu der Liebe und der Wahrheit und dem Frieden.
Danke @Lena, so ist es.
Und ich denke wir sind uns einig, dass dies ein ständiger Prozeß ist, dieses Ja zur Liebe, Wahrheit und Frieden, zu Christus Jesus. Die Sünde liegt weiterhin in uns, wir haben aber stärkende Mittel durch Christus Jesus ihr zu widerstehen.

Dass der Mensch trotzdem die Gebote brechen kann ist Beweis seines freien Willens, der wiederum unabdinglich ist, um zu lieben. Die Liebe kann mehr leisten, als nur zu tolerieren. Sie kann den Mitmenschen mit all dem lieben, was er ist, was er denkt und tut. In der Gewissheit, dass jeder Mensch für Christus Jesus so viel wert war, dass er für ihn am Kreuz gestorben ist und der Überzeugung, dass Gott alle Menschen erschaffen hat und zu seinen Kindern zählen will, fällt es leicht seine Feinde und jeden Menschen zu lieben. Beten wir aber darum, dass wir diese Gewissheit und Überzeugung stets erhalten, nicht vergessen und in ihr ausharren.

Servus :wave:
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Naqual
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#18 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Naqual » Fr 3. Jan 2014, 14:30

Lena hat geschrieben:Wer meine Gebote hat und hält sie, der ist's, der mich liebt.
Wer mich aber liebt, der wird von meinem Vater geliebt werden,
und ich werde ihn lieben und mich ihm offenbaren.
Joh. 14,21
Beim Thread hatte ich einen anderen gedanklichen Fokus, als Du hier aufwirfst.
Probleme bei Deinem Blickwinkel (siehe auch 2Lenas Beitrag): Was sind seine Gebote, wie muss man sie interpretieren, für wen gelten sie? Für viele Situationen in der heutigen Zeit gibt es zudem überhaupt keine Gebote und Verbote in der Bibel.
Demnach stellt sich die Frage, was Liebe (Gottes) eigentlich ist, woran man sie erkennen kann. Also so ganz allgemein.
So dass man über das so abstrakt gefundene Verständnis später in einer konkreten Situation auch eine gedankliche Hilfestellung hat.

Unter diesem Gebote halten verstehe ich ein aufhören zu sündigen,
damit trennendes sich auflöst und der Mensch in der Liebe mit Gott
eins wird.
M.E. könnte man sogar sich totstellen und insofern nicht sündigen und wäre trotzdem Gott nicht näher.
Wir entfernen uns von Gott mit einem Mangel an Liebe. Und in der äußeren Gestalt des Handelns ist Liebe, dass man anderen Gutes tun. Wir kommen zu Gott in dem wir lieben. Der Blickpunkt liegt auf der Liebe. Denke aus gutem Grund dies so vertreten zu können. Etwas salopper Vergleich: kann jemand Autofahren, weil er noch nie gegen Verkehrsregeln verstoßen hat, da noch nicht Auto gefahren?
Gottes Hauptmerkmal sei seine Liebe. Dann kann ich mich ihm nur nähern, wenn ich auch liebe.
Ich komme ihm aber nicht unbedingt näher, wenn ich auf Hass verzichte (ich vermeide damit allenfalls mich noch weiter von Ihm zu entfernen), ich könnte trotzdem noch lieblos sein.

Meine Befürchtung ist, dass viele Christen "sündenfixiert" sind. Also das Vermeiden von Sünden sehen sie als ihre tätige Hauptaufgabe. Psychologisch gesehen ist das ungeschickt. Das ist so, als wenn ein Raucher sich ständig Sorgen um sein Rauchen macht (und dabei depressiv wird). Letztlich animiert er sich dann zum Rauchen. Besser ist es, etwas Positives zu haben, was das Negative verdrängt. Also die Liebe Gottes statt Sündenvermeidung. Wenn auch die Liebe Gottes, durch den Menschen aktiv wirkend, natürlich die Sündenhaftigkeit (relativ) auflöst.

Lena
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#19 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Lena » Fr 3. Jan 2014, 14:35

Rembremerding hat geschrieben: Und ich denke wir sind uns einig, dass dies ein ständiger Prozeß ist, dieses Ja zur Liebe, Wahrheit und Frieden, zu Christus Jesus. Die Sünde liegt weiterhin in uns, wir haben aber stärkende Mittel durch Christus Jesus ihr zu widerstehen.

Hallo Rem... :)

Es ist ja wie beim Essen. Wir müssen das immer wieder tun um am Leben zu bleiben. Auch das Ja zu Gott, zum Guten, müssen wir jeden Morgen auf dem Herzen haben. Es ausleben wollen. Gesund bleiben wir meist dann, wenn wir uns gesund ernähren. In einer gesunden Umwelt leben könnten....Im Geist und Herzen bleiben wir heil oder gesund wenn wir uns mit guten Gedanken und Worten füllen. Uns lebensbejahendem aussetzen. Manchmal kommt es mir vor, je näher man Gott kommt, je heisser wird es, je ärger tobt die Sünde, die Anfechtung, der Zweifel, die Kämpfe, der Widerstand...Ueberwinden in seiner Kraft ist angesagt.

Lieben Gruss von
Lena
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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#20 Re: Überlegungen zur Liebe (Gottes)

Beitrag von Lena » Fr 3. Jan 2014, 14:43

Es hat für mich schon einen Zusammenhang, Dein Thread und der Bibelvers, lieber Naqual.

Naqual hat geschrieben: Gottes Hauptmerkmal sei seine Liebe. Dann kann ich mich ihm nur nähern, wenn ich auch liebe.

Je mehr ich meine Sünden lasse - desto mehr kann ich lieben. Als Beispiel: Bin ich selbstsüchtig, so interessiert mich das Leid meines Nächsten wenig. Lasse ich die eine Sünde, also die Selbstsucht, so bin ich erlöst und empfinde für den Nächsten wie für mich, weil ich mich mit ihm eins fühle und helfe gern. So könnte man vieles aufzählen, was Sünde ist und zeigen, wie die Liebe offenbar wird, sobald diese eine Sünde, nicht mehr Macht hat über das eigene tun.

Sei lieb gegrüsst von
Lena
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
Erbreich 

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