Hallo und einen schönen Tag an alle Foristen!
Einige Gedanken und Impulse zum Buch Jona:
Gott zeigt uns im Buch Jona, dass er ebenso Atheisten zu sich führen will. Er schickt den frommen Jona dorthin. Hochnäsige Christen würden sich heute wohl lieber von den "Gottlosen" abwenden und in Gemeinschaft Psalmen singen und lobpreisen, während Gott die "Dreckarbeit" in Sachen Verdammung und Gericht über die Gottlosen vollzieht.
Doch Gottes Wege sind anders. Er lässt nicht zu, dass wir Christen, das Salz und Lichter der Welt, uns abwenden von unseren Mitmenschen, die Gott nicht kennen, oder gar flüchten, sondern ihre Finsternis erhellen und ihr Leben würzen.
Jona wusste im Gebet um seine Rettung. Auch Christen erhalten das, worum sie bitten, eben auch atheistische Seelen für Gott zu gewinnen.
Dabei dürfen Christen aber nicht hochmütig werden. Jona war hochmütig gegenüber den Heiden, auch noch im Fischbauch. Er zeigte keine Bußfertigkeit bei seinem Gebet, erwähnte seine Rebellion und Sünde gegen Gott mit keinem Wort. Eigentlich machten die heidnischen Seeleute sogar die bessere Figur.
Jona's und unser Herz ist oftmals stolz und selbstgerecht. Gott muss sehr viel aufwenden, um diesen Stolz und das Dünkel zu brechen. Wenn wir es zulassen, dann werden unsere Abgründe offenbar und wir finden kaum mehr Gutes in uns. Dann endlich verstehen wir, warum der göttliche Erlöser für uns sterben musste.
Jona steht auch für das Volk Israel.
Beide waren von Gott auserwählt, beide rebellierten gegen Gott und beide wurden dafür von Gott gezüchtigt.
Jona steht auch für viele von uns.
Gott ruft, doch wir rebellieren. Wir suchen überall, außer bei Gott, das Leben. Erst am tiefsten Punkt angekommen erkennen wir oft erst unsere Unfähigkeit, aber auch die befreiende Wahrheit und die Hoffnung: Beim Herrn ist Rettung!
Egal in welchem Fischbauch man gerade steckt, schrei zu Gott, beim Herrn ist Rettung!
Und Gott ist ein gnädiger Gott, der jedem eine weitere Chance gewährt, so wie Jona, den der Fisch ausspie, damit er doch noch nach Ninive gehen konnte.
Mit Jona können wir erkennen: Es gibt Umwege, Hohlwege, aber auch Gehorsamswege zu Gott. Als Jona gehorchte, handelte Gott und schenkte Ninive Erweckung. Unsere göttliche Erwähltheit wird somit zum Heil anderer! Indem wir Gott gehorchen werden wir durch Gott zum Segen für andere!
Wie predigte nun Jona in Ninive?
Eigentlich lieblos, ohne große Überzeugungsarbeit an den Tag zu legen. Er hat weder um die verlorenen Seelen geweint noch gerungen. Vielmehr hat sich wohl seine hochnäsige Einstellung nicht geändert, denn er sagte eher pflichtgemäß und widerwillig sein Sprüchlein runter:
„Noch vierzig Tage und Ninive ist zerstört!“
Christen dürfen sich auch manchmal fragen, ob sie nicht ebenso lieblos und aus reiner Pflichterfüllung evangelisieren oder christlich "heucheln".
Gott jedoch liebt die verlorene, verlogene und gottlose Welt. Und in ihr die Menschen in Ninive, in den Bordellen von St. Pauli, in den Strafanstalten und Atheistenclubs. Er ist deshalb betrübt über die Gleichgültigkeit und Arroganz ihm gegenüber. Gott will aber, dass niemand verloren geht, er will unsere Sünden vergeben und uns das ewige Leben schenken. Dies soll die ganze Welt erfahren und deshalb braucht er das Ja der Boten, die diese frohe Botschaft der Welt verkündigen. Er braucht das Ja von uns Christen.
Und selbst das widerwillige Auftreten von Jona in Ninive brachte Segen. Die Menschen der Stadt taten echte Buße und damit offenbart sich etwas Wesentliches über den Charakter Gottes: Er reagiert immer mit göttlicher Gnade auf menschliche Buße! Das Schwert des gerechten göttlichen Gerichts zerbricht am harten Fels der Buße!
Man kann von Jona noch etwas lernen: Aus von Gott begnadete werden schnell Pharisäer. Und: Rebellion gegen Gott und darauf folgende Depression liegen oft nahe beieinander. Wenn wir mit einem Lebensumstand nicht zufrieden sind, bäumen wir uns auf. Hat diese Rebellion keinen Erfolg, folgt darauf oft Depression. Dabei dürfen wir doch unseren Zorn im und am Leben immer unter dem Kreuz dessen ablegen, der nie gegen Gott rebellierte um dann Frieden zu finden: Christus Jesus, unser Herr und Gott!
Gott kurierte Jona (Jo 4,5-11), indem er ihm aufzeigte, dass er ebenso besorgt ist um das Absterben eines Menschen, wie Jona um das Absterben einer Pflanze. Gottes Besorgnis um Menschenseelen muss Christen aufrütteln, damit sie das Evangelium verkünden und damit die Furcht und das ewige Verlorensein von den Mitmenschen nehmen.
Das Buch Jona sagt uns von Gott:
Er ist allmächtig, befiehlt Fisch, Meer, Pflanze, Wurm.
Er ist die Liebe und die Barmherzigkeit, gewährt jedem eine weitere Chance.
Er erhört Gebet.
Das Buch Jona sagt uns:
Fluchtwege sind Irrwege, Gehorsamswege zu Gott sind Segenswege.
So wie Gott uns vergibt, sollen wir auch anderen vergeben, damit es uns nicht an Liebe zu den Mitmenschen fehlt, wie Jona.
Vielen Dank für's zu Ende lesen.
Servus
