theologie ohne satan

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Scrypt0n
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#111 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Scrypt0n » Do 23. Okt 2014, 17:15

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Der menschliche Wert wird dadurch aber nicht gemindert.
Das wäre jetzt ein klassisches Beispiel dafür, dass die Herkunft des Menschen unabhängig ist von seiner Weltanschauung
Nein, da die Weltanschauung doch eine Rolle Spielt dabei, in welchem Umfeld man aufwächst (Europa, Iran, Indien, ...).

closs hat geschrieben:in anderen Worten: Deine Aussage ist absolut korrekt - allerdings (wie ich meine) schwer vereinbar mit dem Utilitarismus der ET. - Oder nicht?
Der Mensch ist doch schon lange nicht mehr an die ET nicht gebunden, im Gegenteil: Er passt die Umwelt an sich an.

michaelit
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#112 Re: theologie ohne satan

Beitrag von michaelit » Do 23. Okt 2014, 17:21

Closs, ich würde dazu sagen daß derjenige Philosoph der dem Cogito ergo sum anhängt, sein Denken und sein Ich anders sortiert als Nichtcartesianer. Ich sehe das auch ganz konkret theologisch, daß Gott vor mir existiert und mich schuf und mich über sich informiert und mir als Gesetz die Liebe gibt was sofort bedeutet daß ich nicht für mich existiere. Denke ich cartesianisch, dann gehe ich von mir selbst aus und zementiere meine Subjektivität, denke ich nicht-cartesianisch ist das Selbst schon einmal grundlegend besiegt und wird aufnahemfähiger für den Kosmos. Zumal der Impetus für die Cogito Denkrichtung selbst eine Setzung ist, nämlich der Zweifel ob etwas anderes als ich selbst überhaupt real sein kann. Und nein, ein vorgesteller Zustand und ein tatsächlicher Zustand sind nicht dasselbe schon alleine dadurch daß reale Zustände reale Konsequenzen haben während vorgestellte Zustände das eben nicht haben. Wenn ich mir vorstelle daß ich mich umbringe, dann sterbe ich nicht, begehe ich aber realen Selbstmord, dann bin ich weg von dieser Welt. Wir kommen nicht umhin unseren Gefühlen und Empfindungen und Wahrnehmungen Gehör zu schenken und andere Beweisführungen für die Existenz einer Sache zu akzeptieren als die des Cogito ergo sum.

closs
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#113 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Do 23. Okt 2014, 17:23

Scrypt0n hat geschrieben:Nein, da die Weltanschauung doch eine Rolle Spielt dabei, in welchem Umfeld man aufwächst (Europa, Iran, Indien, ...).
Die Einsicht, dass es ein menschliches Wesen gibt (bspw. "Gewissen"), wäre wahrscheinlich zu viel verlangt. --?--

Scrypt0n hat geschrieben:Der Mensch ist doch schon lange nicht mehr an die ET nicht gebunden, im Gegenteil: Er passt die Umwelt an sich an.
OK - Neanderthaler haben also ihre Alten erschlagen? - Übrigens: Wie können die Menschen überhaupt gegen die ET verstoßen, wenn sie - und so kommt es ja rüber (Mensch = Tier) - nichts anderes haben?

closs
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#114 Re: theologie ohne satan

Beitrag von closs » Do 23. Okt 2014, 17:27

michaelit hat geschrieben:Denke ich cartesianisch, dann gehe ich von mir selbst aus und zementiere meine Subjektivität, denke ich nicht-cartesianisch ist das Selbst schon einmal grundlegend besiegt und wird aufnahemfähiger für den Kosmos.
Könnte man so sehen - um so mehr wird es Dich überraschen, dass es in der Praxis umgekehrt ist.

Denn der cartesianische/augustinische Mensch rekrutiert aus seinem Wissen des Nicht-Wissens eine Demut, die ihn alles hinterfragen lässt - und ihn (im Idealfall) streng an Gott bindet - und eben NICHT an den Materialismus.

michaelit hat geschrieben:Wenn ich mir vorstelle daß ich mich umbringe, dann sterbe ich nicht, begehe ich aber realen Selbstmord, dann bin ich weg von dieser Welt.
Denkfehler: Wenn die Welt nur Vorstellung WÄRE, wäre man bei einem vorgestellten Selbstmord nicht weg von dieser Welt, weil es sie gar nicht geben würde.

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Scrypt0n
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#115 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Scrypt0n » Do 23. Okt 2014, 17:27

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Nein, da die Weltanschauung doch eine Rolle Spielt dabei, in welchem Umfeld man aufwächst (Europa, Iran, Indien, ...).
Die Einsicht, dass es ein menschliches Wesen gibt (bspw. "Gewissen"), wäre wahrscheinlich zu viel verlangt. --?
Ja, denn in vielen Kulturen ist eben das nicht so gegeben, wie hier der Fall.
Ist denn diese Einsicht zu viel verlangt?

closs hat geschrieben:
Scrypt0n hat geschrieben:Der Mensch ist doch schon lange nicht mehr an die ET nicht gebunden, im Gegenteil: Er passt die Umwelt an sich an.
OK - Neanderthaler haben also ihre Alten erschlagen?
Das weiß ich nicht, es wäre aber wohl eher unsinnig, davon auszugehen.

closs hat geschrieben:Übrigens: Wie können die Menschen überhaupt gegen die ET verstoßen, wenn sie - und so kommt es ja rüber (Mensch = Tier) - nichts anderes haben?
Niemand - außer dir - sagt, der Mensch würde gegen die ET verstoßen.
Das würde er erst dann tun, wenn er sich nicht mehr reproduzieren könnte, es keine Vererbung gäbe und TROTZDEM nicht ausstirbt! ;)

michaelit
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#116 Re: theologie ohne satan

Beitrag von michaelit » Do 23. Okt 2014, 17:40

Was für eine Demut kann denn auf Nicht-Wissen aufbauen? Demut weiß doch um das Gute und hält sich daran, das ist doch Demut, und nicht eine Haltung die alles bezweifelt. Warum kritisiert die Bibel denn das Zweifeln so sehr? Ist es nicht weil Zweifeln kein gangbarer Weg ist, weil man dann ständig schwankt und für vieles Gutes gar nicht mehr empfänglich ist wenn dessen Realität nicht mehr sicher ist? Warum dieser ganze Nonsense?

Catholic
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#117 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Catholic » Do 23. Okt 2014, 17:47

michaelit hat geschrieben:Warum kritisiert die Bibel denn das Zweifeln so sehr? Ist es nicht weil Zweifeln kein gangbarer Weg ist, weil man dann ständig schwankt und für vieles Gutes gar nicht mehr empfänglich ist ...?

Wenn ich nicht ganz schief liege ist es so,dass aus Sicht der Bibel nicht der Zweifel ansich das Problem ist - Johannes vom Kreuz hatte richtig Zweifel (für die Interessierten hier verweise ich nur auf sein Buch "Die dunkle Nacht") und ist einer der grossen Heiligen der Kirche- sondern wie wir damit umgehen.
Wir sollen nicht in unserem Zweifel verharren,wenn er beseitigt werden kann,also nicht - wie Du schreibst - ständig schwanken und nicht mehr empfänglich werden für das Gute.

Hemul
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#118 Re: theologie ohne satan

Beitrag von Hemul » Do 23. Okt 2014, 17:57

Catholic hat geschrieben: Wenn ich nicht ganz schief liege ist es so,dass aus Sicht der Bibel nicht der Zweifel ansich das Problem ist - Johannes vom Kreuz hatte richtig Zweifel (für die Interessierten hier verweise ich nur auf sein Buch "Die dunkle Nacht") und ist einer der grossen Heiligen der Kirche- sondern wie wir damit umgehen.
Du und dein Heiliger liegen hier aber gewaltig schief. Jakobus, übrigens ein Heiliger deiner Kirche bringt Zweifel in Jakobus 1:5-8
wie folgt auf den Punkt:
5 Wenn jemand von euch die Einsicht fehlt, um richtige Entscheidungen treffen zu können, dann soll er Gott um diese Weisheit bitten. Er wird sie ihm ohne weiteres geben und ihm deshalb keine Vorwürfe machen, denn er gibt allen gern. 6 Doch wenn er diese Bitte vorbringt, soll er das mit Gottvertrauen tun und sich nicht Zweifeln hingeben. Ein Zweifler ist nämlich wie eine vom Wind gepeitschte hin- und herwogende Meereswelle. 7 Ein solcher Mensch kann nicht erwarten, etwas vom Herrn zu empfangen. 8 Er ist in sich gespalten und unbeständig in allem, was er unternimmt.
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

michaelit
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#119 Re: theologie ohne satan

Beitrag von michaelit » Do 23. Okt 2014, 18:17

Ja klar, Zweifel bedeuten nicht viel im Gericht weil Zweifeln ja nur eine Schwäche ist die demjenigen der sie hat nur selbst schadet. Aber Philosophien wie die des Cogito ergo sum bauen ja regelrecht auf den Zweifel und geben ihm die Rechtfertigung die doch dem Glauben, dem Festhalten gehört. Ich glaube nicht daß ein Zweifler verdammt ist irgendwie, darum geht es nicht, es geht eher darum wie ich aus Zweifeln in das Glauben kommen kann. Und ich denke das geht bei der Cogito Philosophie nicht gut weil sie ja das Wissen-Können selbst schon leugnet.

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#120 Re: theologie ohne satan

Beitrag von JackSparrow » Do 23. Okt 2014, 19:56

Catholic hat geschrieben:Welchen Wert hat ein Dementer,ein Komapatient,ein Schwerstmehrfachbehinderter denn für die Gesellschaft?
Bei schwierigen Fragen hilft es immer, einfach die Bibel um Rat zu fragen. Menschen sind fehlbar, doch Gottes Wort besteht in Ewigkeit.

Wenn jemand nicht arbeiten will, soll er auch nicht essen.

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