Religiöser Wahn

[Zeus]

That which can be asserted without evidence, can be dismissed without evidence.

Präzise Übersetzung:
"Das,was ohne Beweise behauptet werden kann, kann ohne [Gegen-]Beweise verworfen werden."

clossees "Konkretisierung":"Nein - er sagt, dass methodisch nicht objektiv absicherbare Behauptungen als aus der Luft gegriffen zu behandeln sind"

Dass man sich mit solchen Sätzen immunisiert gegen Realität, die jenseits von "Beweisen" stattfinden könnte.

Nicht unbedingt. Der Fehler liegt in deiner "Konkretisierung".
C.H. sagt "CAN be dismissed" = KANN verworfen werden.
das ist nicht dasselbe wie "sind zu verwerfen" (oder wie du sagst sind zu behandeln...), was einem Gebot gleich käme.
In anderen Worten, du lieber closs, kannst getrost, über deine "Realität jenseits von Beweisen" weiter spekulieren. Allerdings musst du in Kauf nehmen, dass man deinen Spekulationen höchstwahrscheinlich keinen großen Nährwert beimisst.

[sven23]

Das hat mit "Sich-Trauen" nichts zu tun, sondern ist eine Frage der sprachlichen Disziplin..

Auch mit sprachlicher Disziplin kriegst du keine Beweise herbei gezaubert.

Es gibt absolut Nichts, was sich außerhalb des Daseins abspielt.

Das ist eine dogmatische Glaubens-Aussage.

Mit Glauben hat das wenig zu tun. Präziser kann man sagen: es gibt nichts, was auf Phänomene außerhalb des Daseins hindeuten würde.

[Zeus]

Es gibt absolut Nichts, was sich außerhalb des Daseins abspielt.

Das ist eine dogmatische Glaubens-Aussage.

Das hat mit dogmatischen Glaubens-Aussagen in etwa so viel zu tun, wie die "dogmatische Glaubens-Aussage" , dass es keine unsichtbaren Kobolde im Keller gibt.

[2Lena]

Sven23: Präziser kann man sagen: es gibt nichts, was auf Phänomene außerhalb des Daseins hindeuten.

Kommt ganz drauf an, welche Grenzen gezogen werden.
Ein Kind z.B. ist in der Schule "nicht ganz da", wie man bei Träumenden gern sagt. Zwar sitzt es auf dem Stuhl im Klassenzimmer, aber ein Hellsichtiger bemerkt, es möchte draußen spielen. Das glaubt man ihm nicht, da kein Ton fällt. Der "Stumme" ist bei vielen Tieren "anerkannt", weil er mit ihnen in einer ungewöhnlichen Gabe kommunizieren kann. Beim Kumpels im Wirtshaus aber ist er ein Spinner, zumal er allein Wasser statt Bier trinkt. Die Folge ist, dass die Trinker vor Eifer den Leistungsbeweis erbringen und zwei Krüge sehen, wo nur einer dasteht.

[2Lena]

Münek: Der eine behauptet dies, der andere das Gegenteil. Beweise:
keine. Erkenntnisgewinn: Null. "Es könnte ja so sein, wie ich
behaupte." Ganz toll. Argumentativ total überzeugend.

In beweglichen Schienen gibt es keine starren Beweise. Das Abzwicken eines Palmzweigs im Frühling ist für die einen ein Symbol, für andere ein Mitbringsel. Wenn eine Millionenstadt über nur wenige Büsche der Umgebung herfällt - ein Unding.
Erkenntnisgewinn: Unterschiedlich.

Um das Gleiche hier in Vergleich zu setzen, zwischen Closs, der einfühlsam denkt, Türen offen lässt und Zeus, der in Richtung Sicherheit geht - mit immer neuen Tritten:

Zeus: Allerdings musst du in Kauf nehmen, dass man deinen Spekulationen höchstwahrscheinlich keinen großen Nährwert beimisst.

Zeus, du hast hier "man" gesagt, wo "ich" angebracht ist. Der Sicherheitsfaktor "man", versteckt sich in zahllosen Vorschriften, Sprüchen von Gelehrten, und dergleichen mehr.

Irgendwann geht das Geschiebe anders rum. Erst "befiehlt" die Autorität den Glauben, dann wendet sich die Situation ... und die ist noch immer nicht gelöst...

[closs]

Reine Beliebigkeit.

Beliebig ist es nicht - aber eben auch nicht beweisbar, weil es außerhalb des Daseins angesiedelt ist - geht also nicht, zu beweisen. - Wie oft erwähnt: Es ist ein Unterschied, ob Metaphysiker von Platon bis Kant (wohl auch bis Jaspers) aus sehr klug argumentierten Gründen Metaphysisches postulieren, oder ob man irgendwie provozierend einfach mal so sagt, dass es einen Pumuckl-Himmel gäbe. - Wenn man diesen Unterschied nicht erkennt, ist das eher ein eigenes Porblem.

CAN be dismissed" = KANN verworfen werden. das ist nicht dasselbe wie "sind zu verwerfen"

Sprachlich absolut richtig - vom Zungenschlag kommt es aber wirklich so rüber wie "Forget it". - Aber immerhin: Deine Version lässt hoffen.

Präziser kann man sagen: es gibt nichts, was auf Phänomene außerhalb des Daseins hindeuten würde.

Vielleicht noch präziser: Es gibt nichts Nachweisbares im Sinne wissenschaftlicher Methodik, ...

[sven23]

Vielleicht noch präziser: Es gibt nichts Nachweisbares im Sinne wissenschaftlicher Methodik, ...

Natürlich, sonst gibt es ja nichts, was der Terminologie "Nachweis" gerecht würde.
Im Reich der Phantasie sind Nachweise unnütz.

[Zeus]

Zeus, du hast hier "man" gesagt, wo "ich" angebracht ist...

...und durch den Gebrauch der unpersönlichen Redewendung "[es] ist angebracht", bedienst du dich einer ähnlichen Verallgemeinerung.
Kennst du das Gleichnis vom Splitter im Auge des anderen?
Übrigens war mein Gebrauch des "man" Teil meiner Antwort auf closses Aussage:

Dass man sich mit solchen Sätzen immunisiert gegen Realität, die jenseits von "Beweisen" stattfinden könnte.

Gruß
Zeus

[Zeus]

Es ist ein Unterschied, ob Metaphysiker von Platon bis Kant (wohl auch bis Jaspers) aus sehr klug argumentierten Gründen Metaphysisches postulieren, oder ob man irgendwie provozierend einfach mal so sagt, dass es einen Pumuckl-Himmel gäbe.

Closs, versteck dich nicht hinter wohlklingenden Namen. Erklär uns du mal den prinzipiellen Unterschied.
Ganz allgemein würde ich sagen, dass die von dir erwähnten Herren nicht mehr über Phänomene außerhalb des Daseins wissen als du und ich.
Alles nur Postulationen, Spekulationen und irgendwelche Gehirnakrobatik.

[Catholic]

Alles nur Postulationen, Spekulationen und irgendwelche Gehirnakrobatik.

Was mich ein wenig wundert:
Warum hast Du den (!) Nickname gewählt,also Zeus?