Woher kommt unsere Moral?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
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closs
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#311 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Sa 18. Okt 2014, 08:43

sven23 hat geschrieben:Er hat es geschafft, sich vom engen theologischen Weltbild seiner Zeit zu lösen, indem er empirische Forschung betrieb
Hier einen Zusammenhang zu sehen, ist doch gerade der furchtbare Irrtum. Geistige Weltbilder beziehen sich doch auf eine ganz andere (wenn auch postulierte, da nicht versifizierbare) Realitätsebene. - Das eine beißt sich doch nicht mit dem anderen.

Pluto hat geschrieben:Auh dann wenn es so wäre, dass das Universum aus Nichts entstand, und sein Schicksal es ist, wieder im Nichts zu versenken?
Genau das ist doch biblisch. - Das Alpha und Omega umfasst doch die Zeit zwischen Urknall und Zusammenbruch des Universums - das sogenannte "himmlische Reich" ist doch nicht Teil des Universums - oder gibt es da Missverständnisse?

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sven23
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#312 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Okt 2014, 09:28

closs hat geschrieben:Hier einen Zusammenhang zu sehen, ist doch gerade der furchtbare Irrtum. Geistige Weltbilder beziehen sich doch auf eine ganz andere (wenn auch postulierte, da nicht versifizierbare) Realitätsebene. - Das eine beißt sich doch nicht mit dem anderen.

Was meinst du, warum Darwin so lange mit der Veröffentlichung gezögert hat? Er wußte genau, welche Sprengkraft seine Erkenntnisse haben würden, denn das würde die Deutungshoheit der Kirche über die Welt endgültig ins Wanken bringen.



closs hat geschrieben: Genau das ist doch biblisch. - Das Alpha und Omega umfasst doch die Zeit zwischen Urknall und Zusammenbruch des Universums - das sogenannte "himmlische Reich" ist doch nicht Teil des Universums - oder gibt es da Missverständnisse?

Wobei der Mensch über 13 Milliarden Jahre des Alphabets als Späteinsteiger nicht mitbekommen hat. Und ob das Ende der Zusammenbruch ist, ist nicht gewiß. Wahrscheinlicher ist der langsame Kältetod des Universums.
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#313 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Sa 18. Okt 2014, 09:35

sven23 hat geschrieben: Wahrscheinlicher ist der langsame Kältetod des Universums.
Das ist in diesem Zusammenhang wurscht - halt Ende dessen, was wir "Universums" nennen.

sven23 hat geschrieben:Was meinst du, warum Darwin so lange mit der Veröffentlichung gezögert hat? Er wußte genau, welche Sprengkraft seine Erkenntnisse haben würden, denn das würde die Deutungshoheit der Kirche über die Welt endgültig ins Wanken bringen.
Korrekt - aber warum? - Weil die Kirchen damals genau das gemacht haben, was heute die Naturwissenschaft macht: Die Kirche hat sich in naturwissenschaftlich klärbare Sachen eingemischt, wie sie heute Naturwissenschaft in nur geistig klärbare Sachen einmischt.

Beides beißt sich nur, wenn man undiszipliniert mit seinem eigenen System umgeht - und da sind beide Seiten schwach.

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sven23
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#314 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Okt 2014, 09:46

closs hat geschrieben:Das ist in diesem Zusammenhang wurscht - halt Ende dessen, was wir "Universums" nennen.

Moment mal, so wurscht ist es auch wieder nicht. Wenn sich dieser Prozess über Milliarden von Jahren erstreckt und es Millionen oder vielleicht sogar Milliarden bewohnter Planeten gibt, gibt es dieses genau definierte Ende gar nicht.
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#315 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Pluto » Sa 18. Okt 2014, 10:25

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Auh dann wenn es so wäre, dass das Universum aus Nichts entstand, und sein Schicksal es ist, wieder im Nichts zu versenken?
Genau das ist doch biblisch. - Das Alpha und Omega umfasst doch die Zeit zwischen Urknall und Zusammenbruch des Universums - das sogenannte "himmlische Reich" ist doch nicht Teil des Universums - oder gibt es da Missverständnisse?
Vor einigen Tagen, hieß noch das Ende, Tiplers Omega Punkt. Hast du deine Meinung geändert? Die moderne Physik sieht das ganz anders.
1.) Eine immer weitere Ausdehnung, Verflachung und des Raumes
2.) Zusammenfallen der nunmehr isolierten Galaxiengruppen in ein zentrales Schwarzes Loch.
3.) Verdampfen der Schwarzen Löcher.
4.) Nichts
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#316 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Sa 18. Okt 2014, 11:48

sven23 hat geschrieben: gibt es dieses genau definierte Ende gar nicht.
Ja und - was soll das nun wieder heißen? - Was ist daran geistig relevant?

Pluto hat geschrieben:Vor einigen Tagen, hieß noch das Ende, Tiplers Omega Punkt. Hast du deine Meinung geändert?
Tiplers Ansatz war ein Beispiel dafür, dass auch die Physik mit dem Begriff "Zeitlosigkeit/Überzeitlichkeit" umgeht - eine Chiffre, um geistige Überzeitlichkeit an-zu-verstehen.

Pluto hat geschrieben:Die moderne Physik sieht das ganz anders.
Das darf sie, soll sie, muss sie. - Es hat aber nichts mit der der postulierten geistigen Realität Gottes zu tun - beides spielt auf komplett unterschiedlichen Feldern ab.

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#317 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Okt 2014, 12:17

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: gibt es dieses genau definierte Ende gar nicht.
Ja und - was soll das nun wieder heißen? - Was ist daran geistig relevant?


Nur soviel, daß das Reich Gottes nicht auf Raten kommt, wenn man die Bibel richtig versteht. Davon abgesehen, daß es schon 2000 Jahre überfällig ist wäre das "nahe" Reich Gottes in einigen Milliarden Jahren eine völllige Pervertierung des Begriffs "nahe".
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#318 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von closs » Sa 18. Okt 2014, 12:45

sven23 hat geschrieben: Davon abgesehen, daß es schon 2000 Jahre überfällig ist
Interpretation.

sven23 hat geschrieben:in einigen Milliarden Jahren
Was hat das "Reich Gottes" mit "Weltzeit" zu tun - so wenig, dass es wurscht ist, ob die Weltzeit 1 Minute oder 30 Millarden Jahre dauert.

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#319 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von sven23 » Sa 18. Okt 2014, 12:53

closs hat geschrieben: Was hat das "Reich Gottes" mit "Weltzeit" zu tun - so wenig, dass es wurscht ist, ob die Weltzeit 1 Minute oder 30 Millarden Jahre dauert.

Wurscht ist es nur, wenn man einsehen muß, daß "nahe" in Wirklichkeit ganz, ganz fern bedeutet. :lol:
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#320 Re: Woher kommt unsere Moral?

Beitrag von Pluto » Sa 18. Okt 2014, 14:04

closs hat geschrieben:Tiplers Ansatz war ein Beispiel dafür, dass auch die Physik mit dem Begriff "Zeitlosigkeit/Überzeitlichkeit" umgeht - eine Chiffre, um geistige Überzeitlichkeit an-zu-verstehen.
Wenn Tipler sich auf Grund falscher Annahmen, dazu verleiten lässt, seine Omegapunkt Hypothese vorzubringen, heißt das noch lange nicht, dass es Überzeitlichkeit auch gibt.

closs hat geschrieben:Es hat aber nichts mit der der postulierten geistigen Realität Gottes zu tun - beides spielt auf komplett unterschiedlichen Feldern ab.
Genau das ist der falsche Ansatz, weil er unbiblisch ist.
"Gott ist unter uns" steht an zig verschiedenen Stellen, also kann ER gar nicht zeitlos oder überzeitlich sein.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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