Zeus: Wofür ist deiner Meinung nach JC gestorben?
Bemerkenswert ist auch die Tatsache, dass der "Opfertod" des JC eine Mogelpackung war. Schließlich hat Gott-Vater das Opfer seines Sohnes durch dessen Auferstehung wieder rückgängig gemacht! Irrer geht's nimmer.
Als wenn das so einfach zu beantworten ist, wo doch viele Ebenen ineinandergreifen! Die Kirchen sagen nur ein paar Worte. Die komplette Seelenkunde fehlt, wie sie z.B. bei den indischen Lehren vorkommt. Trotz mehrmaligen Lesen der historischen Überlieferungen bringe ich die Erzählung dazu einfach nicht auf den Punkt. Es sollte viel mehr an Geschichtskenntnissen und Rechtskunde und Wissen um den Menschen vorliegen, um dann mit dem paar Worten, die aus der religiösen Umfeld vorhanden sind, den Schlüssel wieder richtig ins Schloss zu bringen.
Zeus, ich weiß leider nicht, welcher Jahrgang du bist. Solltest du die Kirchenriten in der Zeit vor dem II. Vatikanischen Konzil noch gekannt haben, so zeigt sich hier eine andere Glaubenspraxis, als die Entwicklung in den evangelischen Kirchen, die sich viel mit der Bibel abgaben und somit eine Menge verwirrender Begriffe und Fragen ankurbelten. In Gegenden, die nie ein Evangelischer betreten hat, in einer Zeit ohne Fernsehen, war der Glaube anders. Zelebriert wurde nur die Hl. Messe - und zwar in Latein, sodass auch hier die Fragen ausblieben. Segen und Moralpredigt, die als anständig und als recht empfunden wurde - ließen so etwas wie "moralischen Instanz" entstehen und somit auch eine Glaubwürdigkeit, zumal das alles mit Kultur und Schönheit kombiniert war.
Die Zeiten wurden modern und es blieb nicht aus, dass auch Katholiken die Bibel hinterfragten und sie im Gottesdienst zusammen mit den Messworten in Deutsch verstehen wollten. Damit stellte sich aber jeder Kirchenbesucher die Fragen, die du heute vorbringst.
Historische Recherchen um Jesus waren negativ. Das ist logisch, sagt doch einer der Kirchenväter (frag mich morgens welcher ... und wo es steht ...) Jesus sei ein Ehrentitel. Damit beginnt die historische Suche erst recht. Die nächste Frage ist nach weiteren historischen Ereignissen und ihren Verknüpfungen. Die antike Geschichte ist eine der bestdokumentiertesten im Altertum. Es kommen die Belange des NT darin vor, aber Zeitangaben hat das NT nirgends. Man findet Beiträge, die gar nicht in den vorgestellten Rahmen passen - wohl eher mit dem Anfang des NT zusammen sind. Maßlos entsetzt und wütend war ich, in "Geschichte der Juden" von Graetz von einem Theaterstück aus Alexandrien zu lesen, das König Agrippa verärgerte. Es sieht arg nach der Gerichtsverhandlung des NT aus, als wäre es abgeschrieben. Zudem kenne ich die Texte mit *Auslegung, die wieder einen anderen Inhalt ergeben. Darin ist das komplette Gegenteil - Liebeslehren.
Es scheint so, als ergeben grad die geschichtlichen Ereignisse die Sprengkraft. Nun ist keiner einzigen Formulierung wirklich zu trauen. Das heißt in jedem Hinweis sind noch zahlreiche Informationen und Verschiebungen zu finden. Sie werden für die *Auslegung gebraucht. All das gewaltige Volumen, das bei dem Aufbereiten entsteht, wurde danach auf ein Minimum reduziert. Damit hat es niemand verwirrt. Man brauchte nur den "Glauben" bereit halten.