Phantasievolle Religionskritik?
#1 Phantasievolle Religionskritik?
Um mal den Spruch im Benutzerbild eines Users zur Diskussion zu stellen:
Wo bleibt die Phantasie und der Humor?
Schauen wir bei Jaspers:
"Der deutsche Existenzphilosoph Karl Jaspers vertritt dagegen eine „existenziale Interpretation“ der Religion, d. h. eine auf den einzelnen Menschen bezogene Auseinandersetzung mit dem Transzendenten. Er bezieht sich auf die „maßgebenden Menschen“ nach der Reihenfolge ihrer Bedeutung: Sokrates, Buddha, Konfuzius und Jesus.[19] Offenbarungsglauben kritisiert er zugunsten eines philosophischen Glaubens, den das Individuum entwickeln muss und der keine Verheißung, sondern lediglich Selbstverantwortung mit sich bringt."
Das Maßgebliche bleibt maßgeblich!
Oder schauen wir bei Ernst Bloch:
"Ernst Bloch kritisiert den dogmatischen Marxismus in seinem Versuch, die Religion durch Revolution abzuschaffen. Er stellt dagegen das Moment der Utopie, das jede erstarrte Herrschaftsform transzendiert. Dieses unabgegoltene Hoffnungspotential findet er gerade auch in der Religion wieder (Atheismus im Christentum, Prinzip Hoffnung).
Auch die Philosophen der Frankfurter Schule sehen den vulgärmarxistischen Rationalismus kritisch als eine Art „Religion“, die ein absolutes Wissen über das Ziel der menschlichen Gesellschaft vorgibt und damit nur neue Eindimensionalität und Herrschaft etabliere (Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch)."
http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsk ... _Nietzsche
Wo bleibt die Phantasie und der Humor?
Schauen wir bei Jaspers:
"Der deutsche Existenzphilosoph Karl Jaspers vertritt dagegen eine „existenziale Interpretation“ der Religion, d. h. eine auf den einzelnen Menschen bezogene Auseinandersetzung mit dem Transzendenten. Er bezieht sich auf die „maßgebenden Menschen“ nach der Reihenfolge ihrer Bedeutung: Sokrates, Buddha, Konfuzius und Jesus.[19] Offenbarungsglauben kritisiert er zugunsten eines philosophischen Glaubens, den das Individuum entwickeln muss und der keine Verheißung, sondern lediglich Selbstverantwortung mit sich bringt."
Das Maßgebliche bleibt maßgeblich!
Oder schauen wir bei Ernst Bloch:
"Ernst Bloch kritisiert den dogmatischen Marxismus in seinem Versuch, die Religion durch Revolution abzuschaffen. Er stellt dagegen das Moment der Utopie, das jede erstarrte Herrschaftsform transzendiert. Dieses unabgegoltene Hoffnungspotential findet er gerade auch in der Religion wieder (Atheismus im Christentum, Prinzip Hoffnung).
Auch die Philosophen der Frankfurter Schule sehen den vulgärmarxistischen Rationalismus kritisch als eine Art „Religion“, die ein absolutes Wissen über das Ziel der menschlichen Gesellschaft vorgibt und damit nur neue Eindimensionalität und Herrschaft etabliere (Herbert Marcuse: Der eindimensionale Mensch)."
http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsk ... _Nietzsche
#2 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Interessanter Punkt, der darauf hinweist, dass die Philosophien der wirklich Großen normalerweise vollkommen selektiv wahrgenommen werden und dem eigenen Horizont angepasst werden. - Man ergänze nur bei Jaspers, ei dem "Chiffre" (also unsere Wahrnehmungsbilder) das ist, was die Transzendenz zur Gegenwart bringen kann.Demian hat geschrieben:Schauen wir bei Jaspers ... Oder schauen wir bei Ernst Bloch
Dieses Los der selektiven und damit oft auch vulgären Rezeption teilen auch Kant, Hegel, Heidegger, Popper - und (nicht zu vergessen) Jesus. - Das ist so, als würde man sich aus einem viereckigen Kuchenblech ein rundes Stück Kuchen herausschneiden und DANN (!) nachweisen: "Kuchen sind rund". - Leider die Regel.
#3 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Albert Einstein, Mein Weltbild, hrsg. von Carl Seelig, Frankfurt/Berlin 1965, S. 10:
"Einen Gott, der die Objekte seines Schaffens belohnt und bestraft, der über-
haupt einen Willen hat nach der Art desjenigen, den wir an uns selbst erleben,
kann ich mir nicht einbilden. Auch ein Individuum, das seinen körperlichen
Tod überdauert, mag und kann ich mir nicht denken; mögen schwache Seelen
aus Angst oder lächerlichem Egoismus solche Gedanken nähren."
Ohne langes Herumgerede, kurz und trocken! Danke Albert!
"Einen Gott, der die Objekte seines Schaffens belohnt und bestraft, der über-
haupt einen Willen hat nach der Art desjenigen, den wir an uns selbst erleben,
kann ich mir nicht einbilden. Auch ein Individuum, das seinen körperlichen
Tod überdauert, mag und kann ich mir nicht denken; mögen schwache Seelen
aus Angst oder lächerlichem Egoismus solche Gedanken nähren."
Ohne langes Herumgerede, kurz und trocken! Danke Albert!
#4 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Demian hat geschrieben:Offenbarungsglauben kritisiert er zugunsten eines philosophischen Glaubens, den das Individuum entwickeln muss und der keine Verheißung, sondern lediglich Selbstverantwortung mit sich bringt."[/i]
Damit kann ich leben. Allerdings sehe ich hier auch keinen Humor.
Hier schon eher:
Statt sich beim Humoristen über seine Gottlosigkeit sollten sich manche lieber bei Gott über ihre Humorlosigkeit beklagen.
(Hans Hermann Kersten, dt. Schriftsteller, 1900-1996)
Aus der Sicht eines Bandwurms wurde der Mensch von Gott erschaffen, um den Hunger der Bandwürmer zu stillen.
(Edward Abbey, amerikan. Schriftsteller u. Humorist, 1927-1989)
Gott ist ein Wort, welches Menschen benutzen, wenn sie zu müde zum Denken sind.
(Edward Abbey, amerikan. Schriftsteller u. Humorist, 1927-1989)
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#5 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Wenn der Jaspers mal die Bibel gelesen hätte, hätte er sich vielleicht differenzierter ausgedrückt...Demian hat geschrieben: - - -
Schauen wir bei Jaspers:
"Der deutsche Existenzphilosoph Karl Jaspers vertritt dagegen eine „existenziale Interpretation“ der Religion, d. h. eine auf den einzelnen Menschen bezogene Auseinandersetzung mit dem Transzendenten. Er bezieht sich auf die „maßgebenden Menschen“ nach der Reihenfolge ihrer Bedeutung: Sokrates, Buddha, Konfuzius und Jesus.[19] Offenbarungsglauben kritisiert er zugunsten eines philosophischen Glaubens, den das Individuum entwickeln muss und der keine Verheißung, sondern lediglich Selbstverantwortung mit sich bringt."
- - -
Der gesellschaftliche Wert dieses unglaublich eingebildeten Menschen liegt unterhalb der Null-Linie. Zuletzt verstand nur noch ein kleiner Kreis seine Schriften. Wer’s nicht glaubt, möge mal versuchen, Jaspers Buch “Vernunft und Existenz†zu lesen...
#6 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Leicht beeinflussbare Menschen nehmen das auch beim Ebola-Virus an...sven23 hat geschrieben: - - -
Aus der Sicht eines Bandwurms wurde der Mensch von Gott erschaffen, um den Hunger der Bandwürmer zu stillen.
(Edward Abbey, amerikan. Schriftsteller u. Humorist, 1927-1989)
Menschen, die das Wort Gott nicht benutzen, können für sich nicht beanspruchen, über dem Tier zu stehen...Petrus verglich solche mit Säuen, Paulus warnte diese vor dem Doppel-Tod...sven23 hat geschrieben: Gott ist ein Wort, welches Menschen benutzen, wenn sie zu müde zum Denken sind.
(Edward Abbey, amerikan. Schriftsteller u. Humorist, 1927-1989)
#7 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Hab mir mal einen Spaß daraus gemacht und eine Photomontage als Gegenentwurf erstellt:
Quellen: Bild 1 und Bild 2
Ebenso wie das Bild im Eingangspost ist mein Entwurf schlicht polemisch und unwahr. Rationalität und Liebe sind voneinander verschieden, doch weder müssen sie sich widersprechen, noch ist ein religiöser Mensch grundsätzlich nicht in der Lage naturwissenschaftliche Phänome zu verstehen.
Ein Fünkchen Wahrheit ist natürlich immer enthalten. Es lassen sich für beide Polemiken Beispiele finden, die zutreffend sind: Rationalität als Fassade hinter der sich versteckt wird und das Weiterleben von religiösen Welterklärungen (z.B. das "Ätherelement") u.a. aufgrund von Unkenntnis der Naturwissenschaften .
lg
Quellen: Bild 1 und Bild 2
Ebenso wie das Bild im Eingangspost ist mein Entwurf schlicht polemisch und unwahr. Rationalität und Liebe sind voneinander verschieden, doch weder müssen sie sich widersprechen, noch ist ein religiöser Mensch grundsätzlich nicht in der Lage naturwissenschaftliche Phänome zu verstehen.
Ein Fünkchen Wahrheit ist natürlich immer enthalten. Es lassen sich für beide Polemiken Beispiele finden, die zutreffend sind: Rationalität als Fassade hinter der sich versteckt wird und das Weiterleben von religiösen Welterklärungen (z.B. das "Ätherelement") u.a. aufgrund von Unkenntnis der Naturwissenschaften .
lg
Durch Zweifel gelangen wir zum Fragen und durch das Fragen erkennen wir die Wahrheit.
Petrus Abaelardus
Petrus Abaelardus
#8 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Fragt sich, was gescheiter Humor ist? Mit platten Sätzen gegen Andersdenkende zu polemisieren, finde ich nicht wirklich humorvoll oder geistreich. "Die Welt ist rund, denn dazu ist sie da. Ein Vorn und Hinten gibt es nicht. Und wer die Welt von hinten sah, der sah ihr ins Gesicht!" (Erich Kästner)sven23 hat geschrieben: Statt sich beim Humoristen über seine Gottlosigkeit sollten sich manche lieber bei Gott über ihre Humorlosigkeit beklagen.
(Hans Hermann Kersten, dt. Schriftsteller, 1900-1996)
#9 Re: Phantasievolle Religionskritik?
R.F. hat geschrieben:Petrus verglich solche mit Säuen, Paulus warnte diese vor dem Doppel-Tod...
Ja, ja die Bibel, Toleranz ist ihre Sache nicht.
Ps. der einfache Tod tuts auch.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#10 Re: Phantasievolle Religionskritik?
Nein, nein, viele erwartet ein Doppel...Pass' bloß auf, Sven, sonst bist Du schneller am ersten Ende angelangt als Du befürchtest, auch wenn Du Dich für den Einsatz gegen den IS zu alt fühlst. Die Steuerung einer bewaffneten Drohne ist auch vom Bett aus möglich...sven23 hat geschrieben:R.F. hat geschrieben:Petrus verglich solche mit Säuen, Paulus warnte diese vor dem Doppel-Tod...
Ja, ja die Bibel, Toleranz ist ihre Sache nicht.
Ps. der einfache Tod tuts auch.