Samantha hat geschrieben:Das Problem ist, das es oft kein gegenseitiges Geben gibt. Wenn einer gibt, ist der andere zufrieden und vergisst selber zu geben und auf den anderen zu achten, weil ... er hat ja alles.
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Du schreibst immer so, als würde eine Ehe immer von gegenseitiger Liebe geprägt sein, was nur selten so ist. Durch einseitiges Geben erfährt man Abhängigkeit, und diese Selbstlosigkeit wird nicht automatisch Liebe erzeugen.
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wenn ich nur gebe, dann nutzt es der andere aus.
So ist es. Deine Beiträge sind sehr realistisch.
Ich muss da auch in einer Beziehung oder Ehe Grenzen setzen, damit der andere mich achten kann.
Anders geht es nicht, wenn zwei oder mehrere Menschen auf engem Raum miteinander leben und auskommen müssen.
Der Flyer der Deutschen Bischofskonferenz beschreibt ein Ideal. Es ist gut, dieses zu formulieren; in Worte zu fassen: So sollte (könnte) es sein.
Die Realität des Lebens und des Ehealltags jedoch erfordern ein gewisses Maß an Flexibilität. Viele Menschen sind "vorgeschädigt" und nur noch eingeschränkt beziehungsfähig. Ein extrem beziehungsschädigendes Verhalten kann und muß man nicht tolerieren, auch nicht in der Ehe, denn vorsätzlich beibehaltene Sünde gibt dem Satan Raum und zerstört auf Dauer jede Beziehung. Deswegen muß, wenn einer dementsprechend drauf und nicht einsichtig ist, der andere Partner der Sünde entschlossen widerstehen.
Wenn jemand dem Alkohol verfallen ist, dann wäre es ja auch nicht richtig und ganz bestimmt keine Facette von Liebe, stillschweigend dafür zu sorgen, dass stets genügend Hochprozentiges im Haus ist, damit der Süchtige nicht unter Entzugserscheinungen leidet.
Die Herausforderung für den sittlich reiferen; für den gefestigteren Teil besteht darin, angesichts unerwünschter Verhaltensweisen des Partners in angemessener Weise auf negative Entwicklungen und Widrigkeiten zu reagieren.
LG