Sorry, ein Tippfehler. Ich meinte natürlich: Mt. 10,34-35Catholic hat geschrieben:Worauf beziehst Du das Zitat aus Mt. 10?
Ich verstehe nicht ganz den Zusammenhang mit der vorherigen Aussage von closs.
Woher kommt unsere Moral?
#81 Re: Woher kommt unsere Moral?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#82 Re: Woher kommt unsere Moral?
Catholic hat geschrieben:
Das hiesse dann doch konsequent weitergedacht,dass es nur einen - ich nenne es mal so -gesellschaftlichen Konsens gibt,was gut oder schlecht oder anders ausgedrückt in Ordnung (der Ordnung - welcher?- entsprechend) ist oder nicht?
Genau so ist es. Ich wollte es zuerst auch nicht wahrhaben, aber es ist tatsächlich so.
Selbst für die Tötung eines Menschen gilt das: dazu gibt es genügend Beispiele sowohl aus der Geschichte als auch in heutiger Zeit.
Beispiele:
-Bei manchen Naturvölkern war es üblich, die getöteten Feinde zu verspeisen, nicht aus Hunger, sondern als ritueller Akt. Kannibalismus war moralisch nicht verwerflich, im Gegensatz zu heute
- in der DDR war flächendeckende Abtreibung gesellschaftlich akzeptiert
- im dritten Reich war die Tötung von Juden oder minderwertigen Rassen von vielen moralisch und ethisch akzeptiert
- Im Krieg war und wird das Töten gesellschaftlich toleriert und als Notwendigkeit akzeptiert
- Während der Inquisition verkaufte man Folterung und Tötung als einen Akt der Nächstenliebe
-In heiligen Kriegen war Töten legitimiert, wenn es der eigenen Religion nützlich war
-in den USA ist das Töten von Verbrechern staatlich legitimiert und gesellschaftlich akzeptiert
usw. usw.
Selbst Gott beging einen Genozid und seine Anhänger haben keine moralischen Bedenken.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#83 Re: Woher kommt unsere Moral?
Das kann man durchaus so sehen,wie es dort steht,denn Jesus brachte "Krieg"/Auseinandersetzung/Entfremdung in manche Familie,denn zur Zeit der ersten Christen konnte es vorkommen und es kam auch regelmässig vor,dass z.B. der Sohn Christ wurde und die restliche Familie noch die heidnischen Götter verehrte.
Oder ein Mann verehrte die römischen Götter und seine Frau wurde Christin.
Damals konnte es lebensgefährlich sein als Christ zu leben.
Übrigens ist es heute teilweise nicht anders oder wie reagiert wohl ein streng islamischer Vater in Pakistan oder im Iran wenn der Sohn oder die Tochter ihm sagt,daß er/sie den christlichen Glauben angenommen hat?
Und Fakt ist,dass Jesus damals wie heute Prioritäten von uns fordert,denn man ist nicht nur eine Stunde in der Woche (während des Gottesdienstes) Christ,nicht,wenn man begriffen hat,worum es geht,dann ist man Christ 7 Tage in der Woche,24 Stunden am Tag.
Oder ein Mann verehrte die römischen Götter und seine Frau wurde Christin.
Damals konnte es lebensgefährlich sein als Christ zu leben.
Übrigens ist es heute teilweise nicht anders oder wie reagiert wohl ein streng islamischer Vater in Pakistan oder im Iran wenn der Sohn oder die Tochter ihm sagt,daß er/sie den christlichen Glauben angenommen hat?
Und Fakt ist,dass Jesus damals wie heute Prioritäten von uns fordert,denn man ist nicht nur eine Stunde in der Woche (während des Gottesdienstes) Christ,nicht,wenn man begriffen hat,worum es geht,dann ist man Christ 7 Tage in der Woche,24 Stunden am Tag.
#84 Re: Woher kommt unsere Moral?
Pluto hat geschrieben:Sehe ich anders.
Es gibt keine Kultur und kein Volk auf Erden, wo Tötung, Diebstahl oder Lüge belohnt werden.
Es gibt Dinge, die ganz tief im Menschen verwurzelt sind, moralische Standards, die uns allen gemein sind, und die Zeit überdauern.
Sie werden dann nicht belohnt, wenn sie sich gegen Vertreter der eigenen Gruppe richten. Die gleichen Handlungen können aber sehr wohl als Heldentat belohnt werden, wenn sie sich gegen einen äußeren Feind richten. Es kommt immer auf den Kontext an, in dem die Handlungen stattfinden und wie sie dann beurteilt werden. Dafür gibt es in der Gechichte unzählige Beipiele. Deshalb ist die gleiche Person für die einen ein Held und Märtyrer und für die anderen ein Verräter und Mörder.
Moral ist auch immer eine Frage des Blickwinkels.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#85 Re: Woher kommt unsere Moral?
Dabei handelt es sich immer um "Die Anderen".sven23 hat geschrieben:Selbst für die Tötung eines Menschen gilt das: dazu gibt es genügend Beispiele sowohl aus der Geschichte als auch in heutiger Zeit.
Beispiele:
Tötung der eigenen Leute wurde und wird nirgendwo toleriert und wird als Mord bezeichnet was natürlich zu bestrafen ist.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#86 Re: Woher kommt unsere Moral?
Catholic hat geschrieben: Übrigens ist es heute teilweise nicht anders oder wie reagiert wohl ein streng islamischer Vater in Pakistan oder im Iran wenn der Sohn oder die Tochter ihm sagt,daß er/sie den christlichen Glauben angenommen hat?
Wahrscheinlich genau so wie ein christlicher Vater, dessen Sohn zum Islam konvertiert ist.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#87 Re: Woher kommt unsere Moral?
Auf jeden Fall!sven23 hat geschrieben:Moral ist auch immer eine Frage des Blickwinkels.

Deshalb kann es auch keine absolute Moral geben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#88 Re: Woher kommt unsere Moral?
Pluto hat geschrieben:Dabei handelt es sich immer um "Die Anderen".
Tötung der eigenen Leute wurde und wird nirgendwo toleriert und wird als Mord bezeichnet was natürlich zu bestrafen ist.
Genau so ist es. Die gleiche Tat wird unterschiedlich bewertet, bzw. moralisch beurteilt.
Das kann sich auch wie im 3. Reich innerhalb eines Volkes (einer Gruppe) ausdifferenzieren, indem Gruppen innerhalb der Großgruppe als minderwertig ausgemacht werden, für die dann wieder andere moralische Wertvorstellungen gelten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
George Orwell
#89 Re: Woher kommt unsere Moral?
Das ist (wie meistens) nicht wörtlich gemeint. - Hier geht es um die Scheidung zwischen Gott-Orientierung und Gott-Abwendung. - Dass dieses Zitate und andere Zitate weidlich für Machtinteressen genutzt wurden, ist auch klar.Pluto hat geschrieben:Mt. 10,34-35
Man belohnt sich selber - ja. - Aber es wird von der Gruppe gedeckt, die es genauso macht.Pluto hat geschrieben:Ich habe nicht gesagt, dass Menschen dies nicht tun, sondern nur behauptet, man werde dafür nicht belohnt.
Ja - Du hast insofern recht, dass es nach offiziellen Standards nicht belohnt wird.Pluto hat geschrieben:Siehe oben.
Es gibt aber ein absolutes "gut" und "böse", aus der sich etwas ableitet, das genauso absolut ist. - Reden wir vom Ist oder vom Soll?Pluto hat geschrieben:Deshalb kann es auch keine absolute Moral geben.
In Bezug auf den Ist-Zustand durch alle Zeiten hast Du selbstverständlich recht. - Aber das sagt doch nichts darüber aus, was Platon "absolute Entität" genannt haben könnte.
#90 Re: Woher kommt unsere Moral?
Es gibt genausowenig ein absolutes Gut und Böse. Auch das ist relativ (aus der Sicht eines Beobachters).closs hat geschrieben:Es gibt aber ein absolutes "gut" und "böse", aus der sich etwas ableitet, das genauso absolut ist. - Reden wir vom Ist oder vom Soll?Pluto hat geschrieben:Deshalb kann es auch keine absolute Moral geben.
Was ist Platons "absolute Entität"?closs hat geschrieben:In Bezug auf den Ist-Zustand durch alle Zeiten hast Du selbstverständlich recht. - Aber das sagt doch nichts darüber aus, was Platon "absolute Entität" genannt haben könnte.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.