sven23 hat geschrieben:Das Schwindeln der Bibelschreiber fängt schon mit der Geburt Jesu an.
Weniger die haben geschwindelt, als die "Vormacher" von irgendwas.
Lieber Sven23, du berücksichtigst bei der Bibel nicht die
rabbinische Denkweise. Die wurde wegen uralten Traditionen weiter benutzt. Sie nimmt Verschlüsselungen, Zentrierungen und Balancen und Vergleiche her. Es musste ein Erlöser (Jesus heißt so, als ein Ehrentitel) exakt in Bethlehem geboren werden. Jede Lösung wird meist im "Haus des Kampfes" geboren, oft aber auch im Haus des Ertrages. Bethlehem (Haus des Brotes) hat alle diese Wortbedeutungen.
Das Wort selbst reimte sich natürlich wunderbar zu den im NT enthaltenen Gesetzestexten, zumal ausgerechnet ein spektakuläres Ereignis jener Zeit wirklich den Beginn einer "anderen Welt" beeinflusste und mit der Geburt jenes Kindes zusammen hing. Es wurde nicht wie vorgesehen im Palast, sondern in einer Höhle geboren. Bei der politischen Zusammensetzung des Puzzles und einiger weiteren Details ergibt sich dann das Bild eines "Retters", der noch durch viele, viele weitere Einzelheiten,geheimnisvoll, doch bei Erschließung wird das umso größer, weil dann die Welterfahrung eingebracht wird. Weil sich die versteckten Begriffe des NT nicht so ohne Weiteres zu den geschichtlichen Ereignissen zuordnen lassen (je nachdem - andere Namen und Vorkommnisse genannt werden) - siehst du die Zusammenhänge nicht. Dann liest du das NT und auch die Geschichtsbücher, übersiehst aber die vielen kleinsten Hinweise.
Wir haben doch in unseren Medien derzeit auch z.B. "verdeckte" Berichterstattungen, die "astrein" sind, aber nicht bei allen die gleichen Schlussfolgerungen hervorbringen.
Es war eine "Volkszählung" zu Augustus Zeiten. Sie lief jedoch nicht so ab, wie du dir eine heutige vorstellst, sondern sie war eine Erforschung der Volksstämme und ihrer Abstammungen, weil das Imperium erkundet werden wollte. Dieses Interesse zeigt sich an der damaligen Literatur. "Josef" (mehrfach mehrdeutig) hatte da einiges an Herkunft und politischem Sprengstoff daraus zu bieten. Darüber hinaus ging es um etliche politische Legitimisierungen im Land Judäa, in Rom und Ägypten, um eine "reine" göttliche Abstammung und auch um den Bezug auf die Mythen, die bei näherem Hinsehen gar nicht so mythenhaft sind - sondern eben die aller-allerspärlichsten Hinweise auf längst vergangene Zeiten.
Heilserwartungen, poititsche, aber auch heilsgeschichtliche Vorstellungen, mitsamt einigen Mythen aus verschiedenen Ländern kamen hinzu. All das ist in den NT-Texten enthalten - mit versteckten Hinweisen - analog den Mythen. Vermischt ist darin erneut ein Ideal, eine "unsichtbare" Person, ein paar historische Hinweise und vor allem ein Gesetz. Das ist zum Glück ebenso einfach zu verstehen

wie die Erzählung, die man einfach glauben kann

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Die Gläubikeit nimmt zu - sobald die Gesetze als 1A erkannt vorliegen, geprüft und umgesetzt sind. Den Wahrheitsgehalt der Erzählung erforschen bringt (vorerst mal) eine ziemliche Ungläubigkeit sowie eine gewaltige neue Herausforderung, weil es halt extrem wenig geordnete Daten gibt und seit Jahrhunderten keine völlig erschlossene Textkonstruktion vorliegt, der die Leute nach sovielen Jahrhunderten der "Hinterslichtführung" wirklich trauen wollen und wie können sie es. Die andere Variante, das intuitive Wissen, können nun mal nicht alle vorweisen.
Erst mit Bezug auf allerälteste Überlieferungen, und der Seelenerfahrung leuchten ab und zu ein paar Fäden auf ... dann ist Kaiser Konstantin nicht mehr "zweigläubig, wenn er die Staatsreligion Christentum einführt - aber in Konstantinopel eine große Säule mit Apollo an der Spitze über der Stadt glänzen lässt. Welche Geschichten gingen darum? Was sagen die griechischen Sagen dazu und was sind die ganzen Überlieferungen danach. Was bedeutet es, wenn orthodoxe Mönche Homer mit NT / AT in einen Topf geben. Man ging den Seiten des "Heidentums" nicht nach und verstand insgesamt nicht, was die Römer wollten.
Und dann macht mir ein Kopfzerbrechen - das merkwürdige Verschwinden ausgerechnet jener Bücher, die über diese Zeit berichten ... Wen hätte hierbei ein verkehrtes Licht bei einer objektiver Betrachtungsweise getroffen und wann verschwanden die? Mit analogen Ereignissen haben Deutsche eine ziemliche Erfahrung. Wir kriegen nicht mal die jüngste Vergangenheit hin ...
Ohne es zu wollen, haben wir einen Mythos geschaffen: Ein Jesuskind in einer Krippe - für das es keine historischen Daten gibt. Den erwachsenen Mann - und seine Gesetze - ließ leider, leider - kaum einer gelten und erforschte sie auch nicht.