Grüner Antisemitismus ?

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Abischai
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#11 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von Abischai » Fr 24. Mai 2013, 14:23

Janina hat geschrieben:...Einen Unterschied gibt es schon: Leipziger würden in dein Dörfli einziehen, dir dein Haus wegnehmen, Siedlungen in deinem Garten bauen. Und wenn du in die Hundehütte umziehst, setzen sie dir noch eine Müllhalde davor.
In der Tat. Nicht ganz so, aber es gibt hier keine Gemeindeleitung mehr, und der Ort hat nichts mehr zu sagen. Es gilt nur noch die Xenokratie aus der Stadt.
Abischai hat geschrieben:Wenn es in der Gegend dort überhaupt einen demokratischen Staat gibt, dann ist es Israel.
Janina hat geschrieben:Nur ohne volle Bürgerrechte für ALLE Bürger.
Das ist nicht wahr, Janina. Es gibt dort für niemanden volle Bürgerrechte. Es gibt eine gewisse Bevorzugung der "Juden", die aber mit Einwanderung und internationalen Anliegen zu tun hat.
Wenn es um die Verteilung des Landes geht, was nur in Israel, einem in der Größe ohnehin nicht ernstzunehmenden Land logischerweise reglementiert werden muß. Es geht bei der Ansiedelung in einem Judenstaat (dem einzigen auf dieser Welt, nur zur Erinnerung) natürlich um die Juden zuerst.
Wenn in den USA Leute gebraucht werden, bekommst Du auch eine Greencard, aber versuche mal auf anderem Wege dort einzuwandern, das wird schwierig.

Der neue Staat Israel war für alle die das wollten, egal ob Jude oder nicht !! (so war es gedacht). Aber einige derer, die über Nacht ohne ihr Zutun zu den privilegiertesten Menschen gehörten, wollten ausnahmslos alles für sich und den anderen gar nichts lassen, ich wiederhohle: gar nichts!

Da haben die anderen gesagt: NÖ, so nicht! Und die "anderen" das sind die Juden.
Und weil ihnen keine Wahl gelassen wurde (9.Mai 1948), haben sie es wenigstens versucht, ihre Haut zu retten. Daß ihnen das gelungen ist, damit haben die einen nicht gerechnet.

Gucke mal, als Adolf seine Mannen ins Feld schickte, hat er auch nicht für möglich gehalten, daß die anderen gewinnen würden, iss nun mal so.
Zuletzt geändert von Abischai am Fr 24. Mai 2013, 17:53, insgesamt 2-mal geändert.
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dvdk
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#12 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von dvdk » Fr 24. Mai 2013, 14:40

Janina hat geschrieben: Dass die Nazis "antijudaistisch" waren, ist keine Frage - im Sinne von Hass auf jüdischstämmige Menschen. Die Religion dürfte sie nicht interessiert haben.
Die Feindschaft gegen jüdischstämmige Menschen kamen aus dem Christentum. Den Juden wurde vorgeworfen, Christus gekreuzigt zu haben. Sie waren Menschen zweiter Klasse
Aber antisemitisch waren sie nicht, haben selbst mit Arabern bestens kooperiert. Es gibt sogar ein Loblied Heinrich Himmlers auf die Disziplin und Opferbereitschaft arabischer Krieger.
Nazis und Araber verstanden sich gut. Auch in ihrer Ablehnung gegen Juden.
Und antizionistisch waren sie auch nicht, denn sie haben (vor der Idee von der "Endlösung") die Ausweisung aller Juden nach Palästina angestrebt. Dies übrigens in Zusammenarbeit mit jüdischen (zionistischen) Vereinigungen.
Adolf Eichmann war begeistert von der jüdischen Kultur. Er wollte die Juden nach Palästina oder Madagaskar abschieben. Später wurde er zu einem Erfüllungsgehilfen Hitlers.

Auch da würde ich differenzieren. Man muss die Existenz des Staates nicht angreifen, wenn man eine unterdrückende Politik ablehnt. Denn die Politik ist in der Tat faschistisch, Menschen werden nach Volksgruppenzugehörigkeit getrennt und haben verschiedene Rechte - oder eben keine. Das IST eine Apartheid. Den Staat zu demokratisieren heißt nicht ihn aufzulösen.
Die Palästinenser haben sich ihr Schicksal selbst zuzuschreiben. In ihrem beständigen Hass auf Israel blieb es den Israelis nicht erpart, sich vor ihnen zu schützen. Israel ist ein demokratischer Staat. Eine Wahlbeteiligung der Palästinenser wäre für die Israelis politischer Selbstmord.

Nach 65 Jahren Konflikt zwischen den beiden Völkern besteht nun ein großer Hass zwischen beiden Seiten.
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sven23
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#13 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von sven23 » Sa 25. Mai 2013, 13:25

Nicht jede Kritik an Israel ist Antisemitismus und nicht jede Kritik an Amerika ist Antiamerikanismus.
Daß es Kritikwürdiges in beiden Ländern gibt, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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dvdk
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#14 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von dvdk » Sa 25. Mai 2013, 15:41

sven23 hat geschrieben:Nicht jede Kritik an Israel ist Antisemitismus und nicht jede Kritik an Amerika ist Antiamerikanismus.
Daß es Kritikwürdiges in beiden Ländern gibt, wird wohl niemand ernsthaft bestreiten.
Durchaus nicht. Nur ist es sehr auffällig, dass sich die Israelkritik ständig nur um die Palästinenser dreht. Kein Wunder auch. Es wird ja ein Palästinenserstaat angestrebt, der sich für Israel als ein echtes Existenzproblem erweisen wird. Sollte es diesen Palästinenserstaat wirklich bald geben, ist der erste Palästina-Israel-Krieg schon vorprogrammiert. Und wer wird der schlimme Kriegstreiber sein? Israel natürlich.
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#15 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von Abischai » Sa 25. Mai 2013, 22:47

Man muß mit Kritik auch umgehen können, also "kritikfähig" sein. Es hat wenig Zweck sich ernsthaft zu mühen beständig die Spreu vom Weizen zu trennen, während andere mit dem Mischer alles zusammenrühren und das dann "Kritik" nennen.

Wenn irgendwo auf die Not der Palästinenser hingewiesen wird, ist das eine Sache. Wenn aber beständig impliziert wird, daß Israel daran schuldig und vor allem allein schuldig sei, kann man das an sich wichtige Thema nicht mehr hören.
Ich habe persönlich von wenigen Ungeheuerlichkeiten seitens Israels gehört und gelesen. Aber ich habe von sehr vielen Ungeheuerlichkeiten seitens der Palästinenserlobbyisten und deren Advokaten gehört. Es geht da mal schnell um öffentliche Hetze gegen Wehrlose, was ich aus Israel nur von Extremisten gehört habe, die vom israelischen Staat selbst zur Verantwortung gezogen werden. Der Palästinenser hat also in Israel juristisch gesehen mehr Rechte als der Israeli, weil Israel genau wie die BRD mehr Schiß vor den Ausländern und der Opposition hat, als vor den eigenen frommen Steuerzahlern.

Am meisten leiden unter palästinensischer Propagandamaschinerei die eigenen palestinensischen Brüder, die man damit auch gleich entsorgen kann, wie z.B. unliebsame Christen. Die werden abgeknallt und das ganze dann den IL-Soldaten in die Schuhe geschoben. Darüber gibt es eine ausführliche Videodokumentation: "Bilder die töten". Man muß sich das mal vorstellen, eine Provokation wie einst in Gleiwitz. Das gibt es aber eben nicht nur bei den Nazis von einst, sondern auch bei deren Jüngern von heute.

Hier ist echte Kritik hoch von Nöten!
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#16 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von Janina » So 26. Mai 2013, 13:27

dvdk hat geschrieben:
Janina hat geschrieben:Die Religion dürfte sie nicht interessiert haben.
Die Feindschaft gegen jüdischstämmige Menschen kamen aus dem Christentum. Den Juden wurde vorgeworfen, Christus gekreuzigt zu haben.
Demnach müssten "Christen" Rom hassen. Und andererseits schwadronieren sie über die Erlösungsnotwendigkeit, sind also dankbar für die Kreuzigung. Das passt doch vorne und hinten nicht.

dvdk hat geschrieben:Adolf Eichmann war begeistert von der jüdischen Kultur. Er wollte die Juden nach Palästina oder Madagaskar abschieben...
Das war das Erschreckende an seinem Prozess, er war kein Monster, er hat sie gar nicht gehasst. Er hat nur seinen Job erledigt. Es war Gleichgültigkeit (und vor allem Gehorsam!!!), nicht Hass.

dvdk hat geschrieben:Nach 65 Jahren Konflikt zwischen den beiden Völkern besteht nun ein großer Hass zwischen beiden Seiten.
Und wie kriegt man den weg? Es gibt in der Tat Beispiele dafür, dass es klappen kann. Gleiche Rechte, eine sichere Existenz für jeden, und Begegnung. Anders nicht.

sven23 hat geschrieben:Nicht jede Kritik an Israel ist Antisemitismus und nicht jede Kritik an Amerika ist Antiamerikanismus.
Eine Schande, dass das noch extra gesagt werden muss... :roll:
Ich wette, noch nichtmal 1% der selbsternannten Antisemiten und Anti-Antisemiten wären in der Lage, einen Semiten als solchen zu erkennen.

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#17 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von Abischai » So 26. Mai 2013, 13:55

"Seinen Job gemacht..."
Das ist wirklich schwer zu erkennen.

Einst war da ein Herr Heydrich, der einen rauen Ton drauf hatte, mit dem er niemals vor der Öffentlichkeit die Judenvernichtung hätte rechtfertigen können. Dann kam da ein arbeitsloser Sachbearbeiter, dessen Frau ihm zu der Stelle geraten hatte, an die Seite Heydrichs. Aus wirtschaftlichen Gründen hat der nun seinen Job besonders gut gemacht und dem hohen Herrn zu einer Änderung der Formulierung geraten. Aus "wir hauen dem Judenpack den Schädel ein!" wurde "die Endlösung der Judenfrage". Das klingt für den deutschen Bürger annehmbar, und damit wurde das dann salonfähig und durchführbar. Hätte jener Herr Dorff seinen Job mal lieber nicht so "ordentlich" gemacht, hätte es den Holocaust in der Ausprägung vielleicht gar nicht gegeben.

Ich halte nicht viel davon, nur "meinen Job" zu machen. Man muß im rechten Augenblick auch mal hinschmeißen können, das ist Courage, es sei denn man kann in seiner Position etwas gutes tun, wie vielleicht Oskar Schindler oder Görings Bruder.

König Saul hatte auch keinen ARsch in der Hose 8kaum vorstellbar) sondern hatte "Menschenfurcht", die wurde ihm zum ewigen Verhängnis.
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#18 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von Janina » So 26. Mai 2013, 14:16

Abischai hat geschrieben:Einst war da ein Herr Heydrich, der einen rauen Ton drauf hatte...
Schon klar, meine Aussage war, dass man einen Massenmord auch organisieren kann, OHNE die Opfer zu hassen. Dafür reicht es auch, gehorsam zu sein.

Abischai hat geschrieben:Ich halte nicht viel davon, nur "meinen Job" zu machen. Man muß im rechten Augenblick auch mal hinschmeißen können, das ist Courage...
Ganz meiner Meinung.

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#19 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von dvdk » So 26. Mai 2013, 19:11

Janina hat geschrieben:Demnach müssten "Christen" Rom hassen. Und andererseits schwadronieren sie über die Erlösungsnotwendigkeit, sind also dankbar für die Kreuzigung. Das passt doch vorne und hinten nicht.
Ich habe Menschen kennengelernt, die total entrüstet darüber sind, dass Christus gekreuzigt wurde. Juristisch und rein menschlich ist das auch nachvollziehbar und eigentlich natürlich. Erst ein eingehendes Schriftenstudium macht seinen Tod erst verständlich.

Das war das Erschreckende an seinem Prozess, er war kein Monster, er hat sie gar nicht gehasst. Er hat nur seinen Job erledigt. Es war Gleichgültigkeit (und vor allem Gehorsam!!!), nicht Hass.
Ja, das ist erschreckend. Da war ein Mann, dem sein Job, seine Dienstvorschriften und seine Karierre wichtiger war als Menschenleben. Ein Preuße durch und durch.

Und wie kriegt man den weg? Es gibt in der Tat Beispiele dafür, dass es klappen kann. Gleiche Rechte, eine sichere Existenz für jeden, und Begegnung. Anders nicht.
Es gibt eine Menge Paläsinenser, die in israelischen Betrieben arbeiten. Sie werden gut bezahlt und wollen ihre Jobs auch behalten. Und es gibt auch jede Menge Palästinenser, die unter den Israelis leben und friedlich sind.
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#20 Re: Grüner Antisemitismus ?

Beitrag von Janina » So 26. Mai 2013, 21:48

dvdk hat geschrieben:Es gibt eine Menge Paläsinenser, die in israelischen Betrieben arbeiten. Sie werden gut bezahlt und wollen ihre Jobs auch behalten. Und es gibt auch jede Menge Palästinenser, die unter den Israelis leben und friedlich sind.
So ist es. Radikalisierung entsteht da, wo die Leute KEINE Existenzgrundlage haben. Gebt den Leuten Jobs, ein Grundstück und Autonomie, und sie werden sich nicht wegsprengen.

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