sven23 hat geschrieben:Was können wir überhaupt von Gott wissen, außer dem, was in der Bibel steht und in großen Teilen recht unerfreulich ist und ihm nicht gerade zur Ehre gereicht?
Die Antwort ist eigentlich recht naheliegend, wenn man sich dem zuwendet, womit ich meinen Gedankengang eingeleitet habe: "Was kann man wissen?"
Ich kann das wissen, was ich wahrnehmen kann - sehen, hören, betasten, schmecken, riechen - eventuell mit Hilfe von Maschinen.
Aber das allein reicht nicht, ich muss feststellen, dass andere Menschen unabhängig dasselbe wahrnehmen, daher die naturwissenschaftliche Methodik.
Wichtig ist, dass logisches Denken hier nicht ausreicht. Mit logischen Denken kann ich herausfinden, was ich nachprüfen kann, aber erst die Nachprüfung bringt mich zum Wissen.
Bei Gott funktioniert die Sache mit dem Nachprüfen nicht so, deshalb gehört Gott nicht zum naturwissenschaftlichen Wissen. Aber die anderen Punkte sind genauso. Spüren, wahrnehmen, fühlen und mit anderen austauschen, das können wir von Gott wissen.
Da die experimenetelle Kontrollebene fehlt, sind die Aussagen nicht so gesichert, daher auch die große Variation von Gottesvorstellungen. Sie zeigen, dass es offensichtlich nicht einfach ist, sich Gott in seiner wahren Art und Weise zu denken, aber dass es ihn gibt, darauf weist das reht deutlich hin.
sven23 hat geschrieben: Im Grunde gibt es doch keine gesicherten Erkenntnisse, ja nicht einmal den Hauch von Indizien, geschweige denn Beweise für seine Existenz.
Ich würde sogar soweit gehen und sagen, daß eigentlich mehr gegen seine Existenz spricht als dafür.
Es gibt auch keine Beweise, dass ich eine Frau habe, es gibt sie aber trotzdem.
Du könntest dich von der Existenz meiner Frau überzeugen, wenn du dich aufmachst und mich triffst und ich sie dir vorstelle. Aber so daheim in deiner Wohnung, allein durch Denken, wirst du niemals ein Indiz für die Existenz meiner Frau erlangen.
Hast Du dich je zu Gott aufgemacht? Oder warst du so in deinem Vorurteil, dass es ihn nicht gibt, gefangen, dass du es gar nicht erst versucht hast?
Ich würde sagen, es spricht mehr für Gott als gegen ihn.
Gruß
Thomas