Magdalena61 hat geschrieben: Die "Beziehung zu Gott" erschöpft sich nicht darin, die Existenz Gottes zu bejahen, in der Bibel zu lesen, den Armen Almosen zu geben und sich zu einer Gemeinde zu halten, das reicht nicht. Der Glaube manifestiert sich u.a. in den "Werken" eines Christen.
Da stimme ich dir zu

Nur ...
... welche Werke das sind, das hängt auch wieder von der Beziehung des Einzelnen zu Gott ab. Ist deshalb nur schwer von anderen Menschen zu beurteilen.
"Werke", welche aus der Beziehung zu Gott heraus entstehen, sind nicht an einer Liste von Geboten erkennbar. Darum kann es auch sein, dass selbst gläubige Menschen einen anderen Menschen falsch beurteilen. Weil sie den falschen Maßstab ansetzen.
Wenn jemand grundsätzlich "Wort Gottes" alleine aus biblischen Aussagen zulässt, sollte der- oder diejenige jetzt besser nicht hier weiterlesen. Denn ich sehe das anders.
So glaube ich (aus dem eigenen Erleben entstanden) dass Gottes Aufgaben an bestimmte Menschen nicht daran gekoppelt sind, dass sie nun alles was sie tun, versuchen "richtig" zu machen.
Der Spruch "Gott zu gefallen" ist für mein Empfinden ein Versuch, der ohnehin nicht funktioniert. Weil Gott garnicht darauf besteht, dass man ihm gefallen solle. Wenn Gott den Menschen Gebote oder Wegweiser gibt, dann dient das dem oder den Menschen, damit sie einen guten Weg im Leben finden.
Oder anders herum: Gott gefällt es, wenn Menschen in der Verbindung zu ihm bleiben und aus seiner Liebe heraus leben. Das macht sich natürlich auch in Werken bemerkbar. Aber nicht nach irgendeiner Vorschrift, als allein aus dem Motiv der Liebe zu den Menschen - welche man selbst von Gott empfangen muss, um sie einsetzen zu können. Und das sieht für den Zuschauer manchmal ganz anders aus, als wie mancher es sich wünscht.
So bin ich schon Menschen begegnet, die für mich oft eine (negativ empfundene) Herausforderung sind. Bei denen ich nicht verstehe, wieso Gott manches zulässt. Anderseits helfen die negativen wie die positiven Anteile seiner Taten mir, dass ich im Glauben wachse, standfester im Leben stehe und tatsächlich auch manchmal meinen "Feind" lieben kann. Weil ich in ihm mehr als nur seine Werke erkennen kann.
Diesen Maßstab an das Leben Salomos angelegt, bedeutet (mal ganz salopp festgestellt), dass Salomo aus der Beziehung zu Gott heraus, seinen Auftrag als König "gut" machte.
Die Frauen und alle anderen sehr fragwürdigen Dinge waren seine eigene Sache. Aus denen er selbstverständlich auch die Konsequenzen tragen musste. Letztendlich hat er sich damit selbst eine Falle gestellt, an der er gescheitert ist. Aber seiner Beziehung zu Gott hat das nicht geschadet.
Was die Königsherrschaft in Israel angeht, war es die ganze Zeit ein Merkmal, wie der König zu Gott stand - so stand auch das Volk. Wenn der König starb und sein Nachfolger nicht mit Gott ging, fiel das ganze Volk (bis auf ein paar Ausnahmen) auch in diese Richtung.