Spirituelle Erfahrungen.

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Lena
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#101 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von Lena » Do 4. Sep 2014, 10:19

Pluto hat geschrieben: Aber kann man sie auch rational begründen?

Das Bekenntnis von unzählbar vielen Menschen, aus allen Völkern der Erde, über all die tausenden von Jahren....Beweismaterial ist vorhanden. Rational? Man könnte darüber nachdenken und den Verstand und die Vernunft gebrauchen. Es sind ja nicht nur drei Zeugen - die dies aussagen.... 8-)
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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Pluto
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#102 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von Pluto » Do 4. Sep 2014, 21:26

Lena hat geschrieben:Es sind ja nicht nur drei Zeugen - die dies aussagen.... 8-)
Die was genau aussagen? :?
Ist das nicht das Problem?
Jeder "Zeuge" sieht es ein wenig anders. Und wenn es nur subtile Unterschiede sind.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Lena
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#103 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von Lena » Fr 5. Sep 2014, 08:29

Alle diese Zeugen sagen aus, ob mit Worten oder viel mehr mit ihrem Leben, ihrem Lebenswandel, dass sie sich nicht vom Zeitgeist, sondern von Gottes ewigem Geist leiten lassen. Das ist kein Problem. Auch wenn es jeder Zeuge etwas anders sieht, so ist die Ausrichtung auf die Liebe, das Reine, das Gute, das Ewige und unantastbare gerichtet. Wie Du selber sagst:

Pluto hat geschrieben:Solche persönlichen Erfahrungen sind unbestreitbar.
Kannst du mir helfen, dich richtig zu verstehen?
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sven23
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#104 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von sven23 » So 7. Sep 2014, 09:56

closs hat geschrieben:
Descartes sagt nun - meines Erachtens total zu Recht - , dass das "Ego sum" ("Ich-bin") die einzige Wahrnehmung ist, die im strengen erkenntnis-theoretischen Sinne sicher ist. -

Aber nur, wenn man von keinem täuschenden Gott ausgeht, wie Descartes das betonte. Denn "Cogito ergo sum" entstand aus dem "Dubito, ergo sum".
Aber Descartes ist längst passe. Zweifel über die Welt und die eigene Existenz sind unbegründet. Zweifel an der Existenz übernatürlicher Wesen wäre eher angebracht. ;)
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#105 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von closs » So 7. Sep 2014, 10:22

sven23 hat geschrieben:Aber nur, wenn man von keinem täuschenden Gott ausgeht, wie Descartes das betonte.
Erst mal: Halloooooo - warst Du in Transnistrien?

Da irrt sich Descartes. - Denn selbst wenn Gott sich täuscht, ist das "Cogito" trotzdem wahr. - Denn wie könnte das "Ich-bin" falsch sein? - Unabhängig von Gott sind im "Ich-bin" Subjekt und Objekt deckungsgleich - weshalb dies der einzige Fall ist, in dem es im Dasein keine ontologische Differenz gibt. - DAS scheint mir die einzige Begründung zu sein - also keine theologische, sondern eine erkenntnis-theoretische.

sven23 hat geschrieben:Aber Descartes ist längst passe.
Aber bitte nicht um den Preis, dass man ihm gegenüber zurückfällt.

sven23 hat geschrieben: Zweifel über die Welt und die eigene Existenz sind unbegründet.
Sah man de facto zu jeder Zeit so. - Die eigentliche Aussage ist, dass die Wahrnehmung der "Res extensa" auf einer Annahme namens "Cogito" beruht, also eine Wahrnehmung zweiter Ordnung ist - was übrigens NICHT von Popper, aber von seinen Jüngern vehement bestritten zu werden scheint.

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#106 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von barbara » So 7. Sep 2014, 10:26

Descartes passé? Hört, hört! :lol:

mir scheint im Gegenteil, es täte uns Heutigen sehr gut, gelegentlich wieder mal die Klassiker zu lesen, und zu verstehen versuchen. Die sind nämlich zeitlos gültig und gut.

gruss, barbara

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sven23
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#107 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von sven23 » So 7. Sep 2014, 11:08

closs hat geschrieben:Erst mal: Halloooooo - warst Du in Transnistrien?

Ja, hallo erstmal.
Auch ich brauche mal Abstand von zuviel esoterischen Themen. :lol:


closs hat geschrieben: Da irrt sich Descartes. - Denn selbst wenn Gott sich täuscht, ist das "Cogito" trotzdem wahr. - Denn wie könnte das "Ich-bin" falsch sein? - Unabhängig von Gott sind im "Ich-bin" Subjekt und Objekt deckungsgleich - weshalb dies der einzige Fall ist, in dem es im Dasein keine ontologische Differenz gibt. - DAS scheint mir die einzige Begründung zu sein - also keine theologische, sondern eine erkenntnis-theoretische.

Ich denke nicht, daß Descartes sich aus seiner Sicht getäuscht hat. Wenn man der Welt nicht trauen kann und alles Trugbild sein sollte, dann kann man sich auch über die eigene Existenz nicht sicher sein. Ein allmächtiger Gott könnte uns dies vorgaukeln. Das hat Descartes schon richtigerweise erkannt.


closs hat geschrieben: Aber bitte nicht um den Preis, dass man ihm gegenüber zurückfällt.

Keineswegs, wir sind doch längst viel weiter.
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#108 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von closs » So 7. Sep 2014, 11:25

sven23 hat geschrieben:Wenn man der Welt nicht trauen kann und alles Trugbild sein sollte, dann kann man sich auch über die eigene Existenz nicht sicher sein.
Reine Denkaufgabe: Gerade DANN, wenn die "Res extensa" (die meinst Du wahrscheinlich mit "Welt") ein Trugbild wären, wäre das "Cogito" sicher. - Denn es kann kein Trugbild des "Cogito" geben, weil es in dem Moment keines ist, indem es als "Cogito" empfunden wird - das ist doch gerade der Gag.

sven23 hat geschrieben:Keineswegs, wir sind doch längst viel weiter.
Descartes ist sicherlich nicht DIE Krönung europäischer Geistesgeschichte (falls es so etwas überhaupt gäbe). - Nichtsdestoweniger glaube ich zu erkennen, dass der heutige weltanschauliche Standard ein signifikanter Rückfall im Vergleich zu ihm ist.

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sven23
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#109 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von sven23 » So 7. Sep 2014, 11:34

closs hat geschrieben:Reine Denkaufgabe: Gerade DANN, wenn die "Res extensa" (die meinst Du wahrscheinlich mit "Welt") ein Trugbild wären, wäre das "Cogito" sicher. - Denn es kann kein Trugbild des "Cogito" geben, weil es in dem Moment keines ist, indem es als "Cogito" empfunden wird - das ist doch gerade der Gag.

Auch Empfindungen können täuschen. Deshalb postulierte Descartes doch den nicht täuschenden Gott.
Ein Gott, der uns ein ganzes Universum vorgaukelt wäre auch in der Lage, uns unsere eigene Existenz vorzutäuschen. Aus seiner (gläubigen) Sicht doch logisch.
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#110 Re: Spirituelle Erfahrungen.

Beitrag von closs » So 7. Sep 2014, 17:26

sven23 hat geschrieben:Auch Empfindungen können täuschen.
Natürlich - aber nicht, wenn Subjekt und Objekt identisch sind.

sven23 hat geschrieben:Deshalb postulierte Descartes doch den nicht täuschenden Gott.
Spielt aus meiner Sicht keine Rolle. - Denn das "ICH" ist nicht vortäuschbar, wenn es vom "ICH" empfunden ist.

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