"Vater" steht für Gott im "Himmel" - "Jesus" steht für Gott im Dasein.
Mein Gott, warum hast du mich verlassen?
Erklärung?
Vater, in deine Hände lege ich meinen Geist.
Erklärung?
Wie soll das gehn?
"Vater" steht für Gott im "Himmel" - "Jesus" steht für Gott im Dasein.
Ich hätte wahrscheinlich überhaupt kein Wort rausgebracht.closs hat geschrieben:Das ist aber schon etwas um die Ecke interpretiert. - Stell Dir mal die Situation praktisch vor: Da steht der einfache Mensch Thomas vor Jesus und sagt etwas aus einem spontanen Erstaunen heraus - und wäre dabei in der Lage, diese dialektische Kunstfigur hinzukriegen? "Ich meine Dich, Jesus, mit dem ersten Teil des Satzes, und Gott mit dem zweiten Teil des Satzes?".- Puuh.Naqual hat geschrieben:. Er "sieht" zwei vor sich, nicht eins. Einerseits Jesus, der vor ihm steht, anderseits den anwesenden Gott, der dies bewirkt.
Die Puppe stirbt ja auch nicht, sondern verwandelt sich. Bei Jesus sagt man er sei drei Tage tot gewesen (und habe sich dann verwandelt). Wenn Jesus nun die gesamte Gottheit ist (und nicht nur ein Teil der Gottheit), so die Trinitätslehre, wie ist dann das GANZE gestorben. Also Gott. Bekanntlich geht das nicht. Wenn ein "Drittel" aber stirbt, kommt man auch auf sehr abstruse und eigentlich abwertende Sachverhalte. Hier schafft die Trinitätslehre ja nur Fragen und Widersprüche, beantwortet sie nicht, um dann festzustellen, dass man es natürlich mit normalem menschlichen Verstand nicht fassen kann. Also ich bin da skeptisch. Und sicher nicht unbegründet.Gott kann in seiner Existenz nicht sterben - DAS ist bekannt. - Aus Sicht Gottes ist jedoch der Daseins-Tod kein existentieller Tod, sondern die Pforte in eine andere, nämlich höhere Existenzform. - Wenn aus der Puppe ein Schmetterling wird, spricht ja auch keiner vom Tod.Naqual hat geschrieben:Und ein Gott kann nicht sterben. Das war allgemein bekannt.
Wenn man Widersprüche akzeptiert kann man die Bibel noch ganz anders interpretieren, dann sind -wie bei der Trinitätslehre - keine Grenzen gesetzt.Nichtsdestoweniger: Natürlich kann man die Bibel und das Christentum unitarisch interpretieren - aber eben auch trinitarisch. -
Damit kann ich nichts anfangen. Zu erst einmal deswegen, weil ich nicht glaube, dass das NT Jesus als NUR-Mensch sieht (das klingt immer so nach der Propaganda-Einengung der Trinitäts-Leute). Jesus war ein göttliches (gottgleiches) Wesen im NT. Das lese ich dort.Deshalb sollte man sich mehr der Frage widmen, was das eine und das andere jeweils fundamental-theologisch zu bedeuten hat. - Und da scheint es zwei Versionen zu geben:
A: Unitarisch
Jesus = Nur-Mensch in perfekter Ausfertigung, der einem satisfaktions-bedürftigem Gott ein Opfer bringt, so dass selbiger befriedigt ist.
Das könnte ich unterschreiben als Nicht-Trinitarier.B: Trinitarisch
Gott weiss, dass der Mensch den Weg aus dem Spannungsfeld von "gut" und "böse" nicht alleine finden kann und macht es in Jesus vor.
Konstantin, derjenige der Münzen prägen ließ mit der lateinischen Aufschrift für "Konstantin, der Sohn Gottes". Der, der die Frau seines Widersachers im eigenen Bade zu Tode sieden ließ. Wenige Jahre vor dem Konzil. Der Mann war ein ganz brutaler römischer Caesar - so die Historiker. In der Kirchengeschichte ging man da für meinen Geschmack aus nachvollziehbaren Gründen mit so ner Art gigantischem Weichzeichner drüber. Für mich ist der Mann in der Wertung so ziemlich das, was man im NT wohl gegenüber einer Person empfunden hat, die als "Antichrist" bezeichnet wurde. Und die Unitarier wurden danach ja regelrecht gejagt.was hinter dem Unitarier-Trinitarier-Streit eigentlich steckt.
Könnte ich. Da du versuchst hast mich zu veräppeln lasse ich es aber bleiben.
Naqual hat geschrieben: Die Trinitätslehre in der "Erfinder-Fassung" zur Zeit Konstantins, geht sogar von einer Gleichberechtigung von Vater-Sohn-Geist aus. Die ist eindeutig unbiblisch. Der Sohn ist nicht nur der "kleinere", er ordnet sich auch dem Willen des Vaters unter (was man nur kann, wenn man nicht eins ist), er wird vom Vater gesendet, er handelt im Auftrag des Vaters, sein Wissen hat er vom Vater (!), [der dem "Sohnimann" aber auch nicht alles sagt (z.B. den Tag und die Stunde des Weltendes) usw. Gott hierarchisch über Gott ist jedoch logisch ein Unding.
Bin gespannt wie clösschen diese Tatsache wieder zu Gunsten seiner Trini-Theorie umdeutet.1 Offenbarung Jesu Christi, die Gott ihm gab, um seinen Knechten zu zeigen, was bald geschehen muss; und indem er sie durch seinen Engel sandte, hat er sie seinem Knecht Johannes kundgetan,
Das exegetische Problem was ich dann hierzu im NT sehe ist, dass Jesus gar keine Selbstoffenbarung betrieben hat. Er hat den Vater offenbart. Das war auch seine Aufgabe. Die Trinitätslehre unterscheidet auch gar nicht zwischen Sein und Existenz (Dasein). Da die Unterscheidungsmöglichkeit neuzeitlich ist und die Trinitätslehre historisch gesehen (nicht wertend) antik, waren die Vorstellungen rein von daher schon nicht möglich. Eine wichtige Frage ist nun, ob die Bibel selbst den Begriff "Gott" nur im Sein versteht und die "Manifestationen/Offenbarungen" als nur in der Existenz. Also ob die Bibel diesen Sprachgebrauch auch hat. Hat sie m.E. nun nicht. Ein Beispiel hatte ich ja schon mal gebracht. Der Satz "mein Gott warum hast Du mich verlassen" ergibt auf der Ebene der Unterscheidung von Sein und Existenz keinen Sinn. Denn wenn Jesus bloße existente Manifestation des einen Gottes ist, wie könnte sich sein "Sein" abtrennen? Als bloße Manifestation (irdische Offenbarung) kann er eben nicht von seinem Sein unabhängig betrachtet werden.closs hat geschrieben:Nein - "der Vater ist größer als ich" ist auch trinitarisch locker deutbar: Die Selbstoffenbarung "Vater" ist größer als die Selbstoffenbarung "Jesus" - "Vater" steht für Gott im "Himmel" - "Jesus" steht für Gott im Dasein. - Das Irdische als Ableitung des Himmlischen - "Sohn" als Ableitung des "Vaters".Naqual hat geschrieben:Gutes Argument.
Das terminologische Problem ist nur: Vater wäre die dieseitige Offenbarungsform. Als solches wäre es nur eine andere irdische Äußerungsform des einen Gottes. Wie willst Du zwei verschiedene Äußerungsformen in eine Hierachie bringen.Als Daseins-Chiffre ordnet sich "Sohn" der Seins-Chiffre "Vater" unter - das Irdische ordnet sich dem "Himmlischen" unter - Materie ordnet sich dem Geist unter - das Dialektische ordnet sich dem "Alles in Einem" unter - das ist doch der Gedanke.Naqual hat geschrieben:Der Sohn ist nicht nur der "kleinere", er ordnet sich auch dem Willen des Vaters unter (was man nur kann, wenn man nicht eins ist)
Probleme gibt es nur mit dem Umstand, wenn der Sohn anders will als der Vater ("aber nicht mein Wille geschehe, sondern Dein Wille"). Oder wenn Jesus sagt "Was nennst Du mich gut, gut ist Gott im Himmel allein". Also die irdische Offenbarung des Gottes ist nicht vollkommen (gut). Also Gott wäre nicht vollkommen gut, wenn im Dasein. Das geht jedoch per Definition nicht. Wenn man Jesus als göttliches Wesen zur Rechten Gottes versteht, gibt es solche Probleme erst gar nicht. Und nenn mir mal einen Bibelvers, der hier zu diesem Verständnis nicht passen soll, oder wo ein neutestamentlicher Sachverhalt so nicht aufgeht, man die Trinitätstheorie aber zwingend benötigen würde. (im NT, also spätere Dogmen wie die theologisch überholte Satisfaktionstheorie mal ausgenommen.)Stimmt - aber Selbst-Offenbarung 1 unter Selbstoffenbarung 2 ist KEIN Unding. - Das sind doch für den Menschen gemachte Wahrnehmungs-Größen, damit dieser erkenne, wie es sein soll - "Dein Wille geschehe". - Da gibt es trinitarisch überhaupt keine Probleme.Naqual hat geschrieben: Gott hierarchisch über Gott ist jedoch logisch ein Unding.
Höre doch bitte auf mit deinem "PASST-DOCH"closs hat geschrieben:Meine Rede.Hemul hat geschrieben:4 Höre, Israel! Jahwe, unser Gott, Jahwe ist einzig.
Damit ist Jahwe gemeint - schau Dir nochmals die trinitarische Zeichnung von wik an - passt doch.Hemul hat geschrieben: Jesus antwortete ihm: Das erste ist: "Höre, Israel: Der Herr, unser Gott, ist ein Herr
Stop!closs hat geschrieben:Nein - das Gegenteil. Da Gott in jeglicher Gegenwart präsent istScrypt0n hat geschrieben:Du behauptest hier also, dass Gott es nicht kann, ist das richtig?
In Genesis ist "Zeit" aber eben NICHT in unserem Sinne; es handelt sich um Schöpfungstage, Äonen - das sind Zeiträume, zwar inhaltlich undefiniert, aber trotzdem Zeiträume.closs hat geschrieben:Richtig - da, wo "Zeit" in unserem Sinne istScrypt0n hat geschrieben:Gott hat, wenn wir bei der Bibel bleiben, nicht alles in einem Akt der Gleichzeitigkeit "geschaffen"
Die Gleichzeitigkeit!closs hat geschrieben:Wer sollte Gott zwingen?Scrypt0n hat geschrieben: Es käme ein Gott heraus, der in seiner Gleichzeitigkeit praktisch gezwungen ist, all das zu machen was er eben macht (oder aus unserer Perspektive gemacht hat und noch machen wird), ohne etwas abwägen oder entscheiden zu können.
Man kann ihn aber nicht auf die Zeit anwenden; wer anderes behauptet beweist nur, dass er den Begriff "Zeit" nicht verstanden hat.closs hat geschrieben:Mir reicht es, wenn Du den Grundgedanken der hegelschen Dialektik verstehst und ihn auf die Zeit anwendestScrypt0n hat geschrieben:da eine Analogie betreffend eines Objektes prinzipiell nicht greifen kann auf etwas, das NICHT objektivierbar ist.
Macht nichts; die Aussagen werden biblisch gestützt und mit konkreten Bibelstellen untermauert.closs hat geschrieben:Politisch-historisch ist es sehr interessant, weil es auf Hintergründe hinweist, die sicherlich eine gute Matrix für die Einführung der Trinität waren.Scrypt0n hat geschrieben:Kannst du das inhaltlich auch konkret begründen
Fundamental-theologisch ist schwach. - Da tauchen reißerische Begriffe auf wie "drei Götter", "Schizophrenie Christi".
Nun; Augustinus war nunmal 9 Jahre Anhänger des Manichäismus-Kultes; und darin gab es diese Idee ebenfalls. So ist das eben, da kann ich auch nichts dafür...closs hat geschrieben:Da wird Augustinus' Erkenntnis der - in meinen Worten - ontologischen Differenz zwischen menschlichem Dasein und göttlichem Sein als Annäherung an das Heidentum bezeichnet
Weil es bisher eben nichts gibt, was man anerkennen könnte.closs hat geschrieben:Du erkennst es nicht anScrypt0n hat geschrieben:Richtig; und das Problem deiner Fraktion ist, 3) biblisch zu untermauern.
Daran scheiterst du bisher.
Falsch:closs hat geschrieben:Entweder Geist ist Person oder nichtScrypt0n hat geschrieben:Es gibt auch keinen Grund, weshalb man den heiligen Geist als Person verstehen sollte.
Nein, die Welt durch Jesus erschaffen. Jesus gab es auch schon vor dessen Menschwerdung. Wie kommst du darauf, Jesus war vorher "Nur-Mensch" bzw. ist jetzt "Nur-Mensch"?closs hat geschrieben:Nein - aber mir ist nicht klar, wie Du das unitarisch deuten willst. - Die Welt durch einen Nur-Menschen erschaffen?Scrypt0n hat geschrieben:Willst du bestreiten, dass die Bibel unmissverständlich und klar (und mehrmals!) aussagt, dass Gott die Welt durch Jesus erschaffen hat?
Weiß ich nicht. Da müsste man jene befragen, die Genesis verfasst haben!closs hat geschrieben:Frage: Warum steht das eigentlich nicht im SChöpfungsbericht?
Nichts sonser, ABER:closs hat geschrieben:Was denn sonst?Scrypt0n hat geschrieben:Kannst du natürlich ausschließencloss hat geschrieben: Das geht aber nur, wenn man "Wesen" nicht inhaltlich, sondern als "physikalische" Seins-Beschreibung versteht. - Das würde ich ausschließen.
Eben; doch deine Aussage ist weiterhin keine Aussage der Bibel - sondern eben DEINE Aussage.closs hat geschrieben:Deine Interpretation ist rein technisch nachvollziehbarScrypt0n hat geschrieben:Das ist deine Behauptung - keine Aussage der Bibel.closs hat geschrieben:"wesensgleich" mit Gott sind nur unmittelbar göttliche Selbstoffenbarungen
Nochmal: So bin ich und du ebenfalls Wesensgleich, nämlich biologisches Lebewesen - und unsere "Geister" sind es ebenfalls. Und weiter?
Weder bin ich deine Selbstoffenbarung, noch bist du die meine.
Ja; in dem Sinne, wie Gott auch nicht lügen kann.closs hat geschrieben:Jaja - wo dieser Slalom hinführt, wird dann schon klar. - Du meinst also, Gott in seiner Allmacht könne keine fleischliche Form annehmen - weil er "unveränderlich" ist.Scrypt0n hat geschrieben:Gott ist Geist, bleibt Geist und wird immer Geist sein.
Gerade noch einmal gelesen; dass die Aussage "und es war gut so" von Jesus kommen würde habe ich an keiner Stelle von mir gegeben.closs hat geschrieben:Dann interpretiere Dein Geschriebenes mal selberScrypt0n hat geschrieben:da hast du etwas in meine Aussage "hinein interpretiert" was ich schlicht nicht geschrieben habe!
Aber selbstverständlich ist sie das; da es alleine eine Behauptung ist zu sagen, die Bibelschreiber hätten da von "irgendwelchen" Chiffren gesprochen, weil es so eben nicht in der Bibel steht und es sicherlich keinen Descartes oder Kurt benötigt um diese zu "entschlüsseln".closs hat geschrieben:Das ist keine spezielle BehauptungScrypt0n hat geschrieben:Behauptung!closs hat geschrieben:Chiffre
Geist!closs hat geschrieben:Was war aus unitarischer Sicht Jesus, bevor er Mensch wurde?Scrypt0n hat geschrieben:Wer redet von "Nur-Mensch"? Jesus Christus gab es schon (als Geist - Wesensgleich mit Gott) ehe es die Erde gab und ehe er als Mensch auf die Erde kam. Von seiner menschlichen Gestalt ist hier doch nicht (zwingend) die Rede, die Bibel macht darüber keine klare Aussage, in welcher Form Jesus zur Rechten Gottes seinen Platz findet.
Da steht ein Thron, auf dem Gott sitzt - und zu seiner Rechten wird sich Jesus befinden. So steht es in der Bibel, klar und unmissverständlich. Wiedersprichst du diesen innerbiblischen Beschreibungen?closs hat geschrieben:oder meinst Du, da stehen tatsächlich zwei polierte Throne?
Natürlich nicht - Gott/Jahwe tut das.Naqual hat geschrieben:dass Jesus gar keine Selbstoffenbarung betrieben hat.
Selbstverständlich.Naqual hat geschrieben: Er hat den Vater offenbart. Das war auch seine Aufgabe.
Eigentlich schon. - Die irdische und die himmlische Welt.Naqual hat geschrieben:Die Trinitätslehre unterscheidet auch gar nicht zwischen Sein und Existenz (Dasein).
Sehe ich genau so. - Das hat aber meines Erachtens damit zu tun, dass die Bibel nicht ihre eigene Meta-Ebene sein kann. - Denn die Bibel besteht doch aus Texten, die tatsächlich auch vom Volk gehört wurden (oder nicht?) - d.h.: Sie wurden wahrnehmungs-mäßig dargeboten. - Interessant wäre deshalb, ob es aus biblischer Zeit theoretische Schriften zur Bibel gibt - DA würde man eine Rezeptions-Diskussion eher erwarten.Naqual hat geschrieben: Eine wichtige Frage ist nun, ob die Bibel selbst den Begriff "Gott" nur im Sein versteht und die "Manifestationen/Offenbarungen" als nur in der Existenz. ... Hat sie m.E. nun nicht.
Meines Erachtens ist der Satz so zu verstehen, dass sich der Leidende in höchster Not da verloren fühlt, wo er gerade ist - also hier im Dasein. - Auch da würde ich keine Meta-Diskussion etwarten.Naqual hat geschrieben:Der Satz "mein Gott warum hast Du mich verlassen" ergibt auf der Ebene der Unterscheidung von Sein und Existenz keinen Sinn.
Auch der Vater offenbart sich nicht, sondern Gott/Jahwe tut es im Vater. - Warum der HG deshalb überflüssig wäre, erschließt sich mir nicht.Naqual hat geschrieben:Wie offenbart sich denn nun der Vater? Er kann es gar nicht. Könnte er es gleichwohl, wäre der Heilige Geist überflüssig.
Ja - Gott als Vaterfigur dargestellt. Die Vater-Offenbarung ist in der Tat am nähesten an dem, was man unter "Gott/Jahwe" versteht - "der Vater im Himmel". - Gott in Gestalt des HG als Wirkmächtigkeit in der Schöpfung zu verstehen, ist dagegen bereits ein Transfer - wie auch Jesus als Offenbarung Gottes im Fleisch.Naqual hat geschrieben:Denn hier ist auf einmal im Jenseits (Sein) Gott der Vater. Vater wäre aber die irdisch realisierte Offenbarung.
Nein - er ist selber Offenbarung. - Allerdings kann man Jesus nicht nur als Offenbarung Gottes, sondern auch als Offenbarung des Vaters verstehen - quasi als Teil des Rollenspiels, das Vater und Sohn haben. - Aber dann wird's langsam kompliziert.Naqual hat geschrieben:Wie offenbart sich denn nun der Vater? Er kann es gar nicht.
Genau so verstehe ich das - für die Präsenz in der Welt sind HG und Jesus zuständig (im Rahmen der Offenbarungs-Funktion). - Dahinter darf man aber nie vergessen: Wir reden immer von dem EINEN Gott - als jenseitige Größe, als Beseelung des Irdischen, als Mensch.Naqual hat geschrieben:Der Vater ist damit eine rein jenseitige Größe, aber nicht in der Welt existent (wenn er auch alles in ihr bewirken mag).
In der Wahrnehmung des Menschen (also auf Offenbarungs-Ebene) sind es eigenständige Wesenheiten - aber nur da.Naqual hat geschrieben:Die Trinitätstheorie sieht ja auch die Drei nicht als Äußerungsformen, sondern als eigenständige Wesenheiten, die unabhängig voneinander agieren können und doch wieder ein und derselbe (Gott) sind.
Das ist Teil des Wahrnehmungs-Konstrukts - deshalb glauben manche ja auch, dass da tatsächlich "Throne" stehen.Naqual hat geschrieben: Da wird jede irdische Offenbarungsform so verstanden, dass sie auch im Sein (Jenseits der Welt) ist.
Ja - um es salopp zu sagen: Jenseits der Offenbarungs-Ebene gibt es keine drei Personen, die nach Dienst Skat spielen könnten - es ist nur EINER.Naqual hat geschrieben: In Deiner Terminologie gäbe es dort aber nur noch "Gott" als Einer.
Jesus will ja nicht anders, sondern erleidet die Aufgabe des menschlichen Selbst-Maßes - das Loslassen vom Irdischen (oder so ähnlich). Jesus KANN gar nicht anders wollen als der Vater - genauso wie der Vater (über die Bande) genauso am Kreuz hängt wie Jesus - wenn beide Gott sind. - Und jetzt wären wir bei einem fundamental-theologischen Punkt.Naqual hat geschrieben: wenn der Sohn anders will als der Vater ("aber nicht mein Wille geschehe, sondern Dein Wille").
Genau so. - Denn was ist "gut" (ganz nüchtern gesehen)? Das Hingewendetsein zu Gott. - Wo ist Gott? Wesensmäßig nicht im Dasein. - Wo ist Jesus? Im Dasein.Naqual hat geschrieben:Also Gott wäre nicht vollkommen gut, wenn im Dasein.
Wie gesagt: Die unitarische Deutung der Bibel-Texte ist problemlos möglich. Ein erfahrener katholischer/evangelischer Theologe würde dem zustimmen UND gleichzeitig darauf pochen, dass dies auch für die trinitarische Deutung problemlos ist. - Das Problem liegt in den fundamental-theologischen Konsequenzen - gäbe es diese nicht, wäre es gerade wurscht und langweilig, überhaupt über dieses Thema zu sprechen.Naqual hat geschrieben: Und nenn mir mal einen Bibelvers, der hier zu diesem Verständnis nicht passen soll
Die Beschreibungen der "himmlischen Welt" passen mit der Überzeitlichkeit übrigens ebenfalls nicht in Einklang...closs hat geschrieben:Eigentlich schon. - Die irdische und die himmlische Welt.Naqual hat geschrieben:Die Trinitätslehre unterscheidet auch gar nicht zwischen Sein und Existenz (Dasein).
Nochmals: Nenne mir einen Beleg dafür, dass Jesus Gott ist!closs hat geschrieben:Nochmals: Man kann die Bibel trinitarisch und unitarisch deuten und Belege dafür finden