W.Bodensee hat geschrieben:Zudem warum zerupft Ihr fast alles was ich schreibe, bzw. sucht - manchmal mit aller Gewalt- mich irgendwo zu erwischen? Habe einige (ich meine auch gute) Denkanstöße eingebracht, aber auf VIELES davon wird überhaupt nicht eingegangen.
Das mag dir so vorkommen, ist aber nicht so gemeint, sondern man versucht hier die Fakten zu präsentieren, jeder auf seiner Art.
Ich habe viele Jahre Erfahrung im Umgang mit dem kreationistischen Weltbild. Von Kent Hovind, über Walter Veith und Werner Gitt, bis hin zu Islamisten wie Harun Yahya oder Pierre Vogel, alle predigen sie denselben Schwachfug über die Unmöglichkeit einer biologischen Evolution. Sie faseln dogmatisch von der Unmöglichkeit der Makroevolution und dem Zerfall der genetischen Reinheit.
Diese Kreationismus-Kontroverse hat Darwin übrigens vorhergesehen, und das ist auch der Hauptgrund warum er so lange zögerte, seine Theorie zu veröffentlichen. In "Die Entstehung der Arten" erwähnte er deshalb auch mit keinem Wort den Menschen.
• Es gibt keine magische Grenze, die eine Art daran hindern könnte, sich in eine Andere zu verwandeln (s. Beispiel der Möwe).
• Es gibt keinen Zerfall der Gene. Einige Gene sind nachweislich fast eine halbe Milliarde Kahre alt, und erfüllen immer noch ihren Zweck.
• Ein Entropieanstieg ist nur im Fall eines geschlossenen System zwingend. Aber wie wir heute wissen, ist die Erde ein offenes System, welches tagtäglich Energie von der Sonne erhält.
Die Aussagen der Kreationisten sind von einem dogmatischen Essentialismus getrieben. Da wird behauptet jedes Tier sei nach seiner Art, und bleibe auf ewig auch so. Da wird getan, als sei es eine Art Tautologie; dem zu widersprechen sei lächerlich.
Als ob man die Diskussion auf "die Essenz des Essentiellen" reduzieren könnte.
Karl Popper hat einmal gesagt,
Wissenschaft ist Wahrheitssuche.
In diesem Sinne sind wir alle "Wissenschaftler" auf der Suche nach Wahrheit.
W.Bodensee hat geschrieben:(Stimmt das denn,Pluto. Du wirkst oft recht ausgewogen, öfters ausgleichend und halbwegs "neutral" bist).?
Nett von dir das zu sagen!
Nee,nee. Ich bin nicht neutral, lieber Bodensee.
Aber ich bin tolerant gegenüber andere Ansichten und höre sie mir an. Dann versuche ich mit Fakten zu argumentieren.
W.Bodensee hat geschrieben:Ich brauche die Evolution nicht mit aller Gewalt zu zerreissen. Nur: sie hat einige Lücken u. auch Erklärungsnöte und sollte so auch dargestellt werden..
Es wäre für die Diskussion nützlich, wenn du diese "Lücken und Erklärungsnöte" mal genauer definieren könntest.
W.Bodensee hat geschrieben:Solange sie das so darstellt, ist es okay. Wenn Anstösse etc. aber aggressiv u. ohne wirklichen Aussagen niedergebügelt werden, ist das kein sehr offene Art (oder ist das jetzt schon weder eine Gattung?) ...
Das ist wohl eher auf die Wortkargheit der deutschen Sprache zurückzuführen. Im Englischen (meine "Muttersprache") kann man sich oft viel subtiler ausdrücken.
W.Bodensee hat geschrieben:Wende mich jetzt mal einem schönen Sonntagsnachmittag zu (und antworte heute auch nicht mehr).
Ein Schönen wünsche ich dir, und bis später dann... vielleicht?
W.Bodensee hat geschrieben:Aber doch noch ein Frage kurz: Vermehren sich den Nachkömmlinge der Maulesel dan weiter (Als gibt es Maulesel-Fohlen?) (Höchst-Selten oder garnicht ?)
Es ist höchst selten... aber es kommt schon mal vor, dass Maulesel fruchtbar sind.
Das Problem der Unfruchtbarkeit liegt in der grundsätzlichen Inkompatibilität der Gene von Pferden und Eseln. Die sind tatsächlich schon sehr weit von ihrem gemeinsamen Vorfahren auseinander evolviert.
Übrigens... Ich habe die Zahlen nicht im Kopf, hab aber mal gelesen, dass Pferd und Zebra genetisch weiter auseinanderliegen als Mensch und Schimpanse.

Erstaunliche Erkenntnis, nicht wahr?
W.Bodensee hat geschrieben:Wenn Möwenarten sich NICHT! kreuzen, ist das kein POSITIVER Beweis für das Gegnteil, oder ?
Da hast du natürlich Recht.
Es ist aber überhaupt nicht einfach, eine gute Definition für die
Artenbildung zu finden.