closs hat geschrieben:Stimmt - aber als Offenbarung.Münek hat geschrieben:dem Apokalyptiker Johannes hat er sich sehr wahrnehmbar gemacht. Als allmächtiges Wesen vermag Gott das nämlich.
REPLIK:
Was heißt denn "aber"?
Wie Gott sich "wahrnehmbar macht", ist unwichtig. Letztendlich ist es im-
mer er selbst, der in der Immanenz aktiv wird: "Weil die Zeit nahe IST",
hat Gott dem Johannes vor 1900 Jahren (!) in Visionen und Auditionen das
kurz bevorstehende Zukunftsgeschehen als REAL STATTFINDENDES ER-
EIGNIS im Himmel und auf der Erde offenbart.
Apk. 1,1: "...um seinen Knechten zu ZEIGEN, was rasch geschehen soll..."
Deutlicher gehts doch wohl nicht! Da gibt es grundsätzlich nix zu dechiff-
rieren - trotz mancher Metaphorik.
"Chiffre" ist nichts Theoretisches, sondern eine Funktions-Bezeichnung. - Es gibt also Chiffren in Fleisch und Blut. Chiffre ist bei Jaspers alles, was die Transzendenz zur Gegenwart bringen kann.Münek hat geschrieben:Das waren doch alles nur Chiffren.
REPLIK:
Du hast mich offenbar missverstanden. In den geschauten und gehörten Geschehnissen geht es m.E.
weder um "Chiffren" noch um "Transzendenz". Alle geschilderten Plagen, auch dass die Erde (sogar
der - keinesfalls transzendente - Himmel!) erneuert und Sonne, Mond, Sterne und alle Meere ver-
schwinden werden, ist pure Immanenz. Ebenso die Herabkunft der "Himmlischen Stadt Jerusalem"
in all ihrer Pracht - als Wohnstatt Gottes bei den Menschen für alle Ewigkeit - mitsamt dem Thron
Gottes und des Lammes natürlich

VERGISS NICHT: Im Zentrum der Predigt Jesu stand der nahe bevorstehende Anbruch der
"Gottesherrschaft auf Erden". In den Visionen des Johannes findet diese Verkündigung
(Evangelium = Frohe Botschaft) ihre buchstäbliche Erfüllung.
Du kannst natürlich auch die Visionen des Johannes als Halluzinationen (krankhafte Trugwahrnehmun-
gen, Sinnestäuschungen) abtun. Oder als eine erfundene Geschichte. Ich hätte dafür vollstes Verständnis!
