Wie entstand das Leben?

Evolution vs. Schöpfung Debatte, Alter der Erde
Geologie, Plattentektonik, Archäologie, Anthropologie
Abischai
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#111 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Abischai » Fr 15. Aug 2014, 22:34

Pluto hat geschrieben:...
Abischai hat geschrieben:Echter Kreationismus glaubt, was unbeweisbar ist...
Eben. Ihr setzt Glaube und Hoffnung gegen Wissen.
Nein, das stimmt nicht. "Wir" haben das Wissen was wir eben haben, wie andere auch. Aber wir haben noch etwas, was die anderen, was Du nicht hast.
Wenn mich jemand fragt, ob ich 2 Kinder habe, sage ich auch immer ja. Fragt man dann, ob ich 3 Kinder habe, sage ich auch ja usw.
So ist das mit dem Wissen und der Hoffnung und dem Glauben...
Wenn man mich also mit jemandem vergleicht, der genauso viel weiß wie ich, so habe ich mehr.
Meine Hilfe kommt von Jahweh, der Himmel und Erde gemacht hat. [Ps 121;2]

Pluto
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#112 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 22:40

Abischai hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ihr setzt Glaube und Hoffnung gegen Wissen.
Nein, das stimmt nicht. "Wir" haben das Wissen was wir eben haben, wie andere auch.
Dann feht es halt an der richtigen Intepretation.
Abischai hat geschrieben:Wenn man mich also mit jemandem vergleicht, der genauso viel weiß wie ich, so habe ich mehr.
Worin besteht dieses "Mehr"?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Theophilus
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#113 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Theophilus » Fr 15. Aug 2014, 22:40

nabend closs,
Die Distanzierung habe ich gemerkt - ja. - Die begriffliche Unterscheidung gefällt mir, weil gelegentlich jeder, der an den Schöpfergott glaubt, mit "Kreationismus" in einen Topf geworfen wird. - Der Unterschied: "Schöpfergott" und "EvolutionsTheorie" widersprechen sich nicht - "Kreationismus" und "ET" sehr wohl.
zitat closs

ok ich nehme Dich beim Wort .....Schöpfergott .....hat die Menschen exakt der Evolutionstherorie hervorgebracht ....aber, wo finden dann Adam und Eva Platz .....und wie vollzog sich Deiner Meinung nach der Sündenfall.

Nebenher ich mache gerade immer noch den ZJ Bibelkurs dort wurde mir erklärt, das man davon ausgeht das Adam Eva wirklich lebten Adam 930 Jahre mangels Zerfallsprozeß alt wurde ......und es sei eine Art inzucht gewesen....ich nickte nur .....könnte mir einen Adam vorstellen .....dennoch wenn ich den Urang Utan den älteren im Zoo sehe dann komme ich mir da verwandt vor ...wie der isst ... :roll: und isch benimmt es war ein Schrecken so menschlich ein Menschenaffe ....das die Verwandtschaft mir nahe vorkommt....

Aber wo hat Adam seinen Platz???

LG Theo
"Es mag sein, dass alles fällt, dass die Burgen dieser Welt um uns her in Trümmer brechen,
halte Du den Glauben fest, dass Dich Gott nicht fallen lässt, Er hält sein Versprechen!"
Alexander Schröder

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#114 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 23:48

Theophilus hat geschrieben:Nebenher ich mache gerade immer noch den ZJ Bibelkurs dort wurde mir erklärt, das man davon ausgeht das Adam Eva wirklich lebten Adam 930 Jahre mangels Zerfallsprozeß alt wurde ......und es sei eine Art inzucht gewesen....ich nickte nur .....könnte mir einen Adam vorstellen .....dennoch wenn ich den Urang Utan den älteren im Zoo sehe dann komme ich mir da verwandt vor ...wie der isst ... :roll: und isch benimmt es war ein Schrecken so menschlich ein Menschenaffe ....das die Verwandtschaft mir nahe vorkommt....
Jo, gell. :lol:
Schön beschreibst du das. Sie erinnern wirklich an Menschen.

Auf Malayisch heißt Organg Gutang so viel wie "Waldmensch". Dabei ist dieser unser entferntester Verwandter unter den Primaten (Menschenaffen). Am nächsten sind wir mit den Schimpansen und den Bonobos verwandt.

Theophilus hat geschrieben:Aber wo hat Adam seinen Platz???
Ich sehe Vieles in der Bibel, besonders in den ersten 5-6 Kapitel der Genesis, als metaphorische Erzählung von der Entstehung der Menschheit. Adam hat für mich in der Geschichte die Stellung eines Symbols für die Menschwerdung.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#115 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von closs » Sa 16. Aug 2014, 00:09

Theophilus hat geschrieben:wo finden dann Adam und Eva Platz
Da bin ich mal bei Pluto - das sind (in meinen Worten) geistige Chiffren zur Erklärung des geistigen Ursprungs des Menschen (nämlich "de Deo").

Theophilus hat geschrieben:und wie vollzog sich Deiner Meinung nach der Sündenfall
Der Sündenfall ist eine Chiffre für das Austreten des Menschen aus dem "Alles in Einem " Gottes - also in die Welt der Dialektik - also in die Welt des "gut" und "böse" (deswegen heisst der Baum doch "Baum der ERKENNTNIS").

Jetzt könnte man fragen, warum das so ist (im Paradies war es doch schön kuschelig). - Und da wäre eine Antwort, dass Gott ein Ebenbild will, das ihn ERKENNEN kann - was aber nur durch Eigen-Bewusstsein, also Eigen-Erkenntnis-Fähigkeit geht (somit nicht von Gott verordnet werden kann - dann wäre es ja nicht "eigen"). - Das aber geht nicht im Paradies, sondern nur im dialektischen Raum von gut und böse.

Im Grunde lässt sich der Sündenfall am ehesten vergleichen mit der Geburt - ab dann ist das "Alles in Einem" des Embryostadiums passé - ab dann muss der Mensch auf eigenen Füßen erkennen lernen.

Interessanterweise weiss Adam NICHT, dass es auch einen "Baum des Lebens" gibt (nur der Leser weiss es) - auch DAS muss er erkennen, dass der Weg zurück in die Aufhebung der Dialektik/in das "Alles in EInem" über diese Schleuse geht. - Das ist der Grund, warum es überhaupt den Messias-Gedanken gibt - denn allein kann der Mensch die Dialektik von gut und böse nicht aufheben. - Ist das verständlich?

Theophilus hat geschrieben:dort wurde mir erklärt, das man davon ausgeht das Adam Eva wirklich lebten Adam 930 Jahre mangels Zerfallsprozeß alt wurde
Bei allem Respekt für Andersgläubige: Im christlichen Sinne ist dies aus meiner Sicht eine Mischung aus Kinderglauben und Aberglauben.

Theophilus hat geschrieben:Aber wo hat Adam seinen Platz???
Jedes Ebenbild ist Adam, weil jeder Mensch den Weg hinaus in die Erkenntnis-Suche gehen muss.

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#116 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Scrypton » Sa 16. Aug 2014, 11:09

Abischai hat geschrieben:Um Unsinn aussortieren zu können, müßtest Du zunächst einmal wissen, was denn der Unsinn ist, dann kannst Du isolieren und entfernen.
Eben, darum kann ich es ja und du kannst es nicht.
Wunderbar, nicht wahr?

Du bist es doch, der über die Evolutionstheorie unsinnigste Aussagen tätigt wobei dir gegenteilige Faktenlage bereits mehrmals vorgetragen wurde.
Vor über 5 Wochen war deine Aussage zuletzt, dass du dir das anschauen und dazu Stellung nehmen wirst. Bis heute ist das nicht geschehen, wiederholst aber trotzdem diesen unglaublichen Schwachsinn immer wieder.
Also: Schau dir die Faktenlage an, andernfalls jegliche Gedanken deinerseits dazu schlicht nicht relevant sind.

Abischai hat geschrieben:Du dezimierst, beschneidest.
Ach, wo tu ich das denn konkret? zeig es mir doch und sülze nicht mit derart dümmlich wirkenden Unterstellungen herum.
Ich kann dir sehr genau zeigen, wo du welche Fakten einfach wegignorierst. Soll ich?

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#117 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Scrypton » Sa 16. Aug 2014, 11:14

Abischai hat geschrieben:Ich kann mit gleichem Aufwand visuell darlegen, wie ein Kartenhaus zufällig entstehen kann.
Nein, kannst du nicht, wetten?
Wie du es auch anzustellen versuchst; du wirst nie einen nötigen Selektionsdruck finden, der dazu führen würde! ;)

Die in dem Video dargelegten Dinge, die du - ungebildet wie du hinsichtlich dazu nunmal eben bist - als Bluff bezeichnest: Greife doch ein/zwei konkrete Dinge daraus auf und erkläre, weshalb diese hübsch ausgeschmückte Formulierung "nackt" betrachtet nicht den Tatsachen entsprechen soll, wie du darstellst.
Dann können wir darauf genau und im Detail eingehen und werden zusammen feststellen, dass es eben so ist wie es ist, auch wenn dein unwirkliches Glaubensgebilde natürlich nicht konform damit geht. Dazu kann ich (oder wir) dir dann auch spezifische Einzelnachweise dazu vorlegen.

Weil von dir aber nie etwas mit inhaltlicher Substanz kommt gehe ich stark davon aus, dass du dich dem nicht stellen wirst.
Hast du Angst? :0)

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#118 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von W.Bodensee » Sa 16. Aug 2014, 19:49

..Pluto : Nein, kein Bluff....die 25.000€ stehen; ernsthaft. Gerne mit notarieller und rechtlicher Beaufsichtigung. Wolltest Du nicht ein schnelles, schönes Cabriolet?

Lieber wäre mir allerdings gewesen oder hätte es mir wirklich gewünscht, dass sich mal Jemand zu
den 20 Fragen von Cairns-Smith äussert.
Das hat doch echt Gehalt, stellt gute und sehr qualifizierte Frage und wäre smot diskussionswürdig...
- wenn aber Gewichtiges gebracht wird, kommt leider manchmal nichts. (Nur schnelles Wegwischen mit einem schnellem "ist tendenziös" ist sehr wenig. Wenn man keine Argumente dagen hat, scheint es ja Vieles richtig zu sein (oder übersteigt es einfach nur unsere Kompetenz? Geht auch wirklich schon sehr in wissenschaftles Wissen und stellt sehr fundierte Fragen! Gerade deshalb- weil er unbestritten- ein wirklicher Fachmann ist, könnte man etwas dazulernen( Oder dies oder jenes mal aufgreifen.)

Schönes Wochende wünscht - W.

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#119 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Scrypton » Sa 16. Aug 2014, 22:13

W.Bodensee hat geschrieben:..Pluto : Nein, kein Bluff....die 25.000€ stehen; ernsthaft.
Wers glaubt... ;)

W.Bodensee hat geschrieben:Lieber wäre mir allerdings gewesen oder hätte es mir wirklich gewünscht, dass sich mal Jemand zu
den 20 Fragen von Cairns-Smith äussert.
http://www.4religion.de/viewtopic.php?p=87185#p87185
Wer lesen kann...

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#120 Re: Wie entstand das Leben?

Beitrag von Pluto » Sa 16. Aug 2014, 22:31

W.Bodensee hat geschrieben:Lieber wäre mir allerdings gewesen oder hätte es mir wirklich gewünscht, dass sich mal Jemand zu den 20 Fragen von Cairns-Smith äussert.
Lieber Bodensee,
Erstens bin ich auf die Aussagen von Cairns-Smith eingegangen:
Pluto hat geschrieben:
W.Bodensee hat geschrieben:Aber zur Vertiefung des Themas oder der angeschnittenen Fragestellung "Ist eine ALLERERSTE Entstehung von Lebensformen dem Zufall zu verdanken? " Folgendes von Cairns- Smith:

"20 Tatsachen, die die spontane Entstehung der lebensnotwendigen Nukleinsäure aus unbelebtem Material verhinder(t)en":
Interessant finde ich die von Cairns-Smith verwendete Ausdrucksweise. Er spricht lediglich von "Verhinderung", nicht aber von "Verunmöglichung".

Zweitens erkenne ich in seinen 20 Punkten nicht eine einzige Frage, sonder nur Feststellungen, bzw. Postulate.
Wo siehst du da Fragen?
Im Grunde ist das eine Kritik der Theorie des Entstehungs des Lebens in Unterwasser-Vulkanen, besser bekannt als Schwarze Raucher.

Hier meine Kommentare zu den 20 Punkten:
1.
Zunächst ist nicht klar, ob die primitive Erde organische Moleküle hervorbringen und erhalten konnte. An ganz speziellen Orten könnte es vielleicht möglich gewesen sein. In den geologischen Formationen findet man jedenfalls keine Spuren davon.
Einverstanden.
2.
Energiereiche Vorstufen von Purinen, d.h. Adenin und Guanin, sind Bausteine der Nucleinsäuren und Pyrimidinen, d.h. Cytosin, Uracil, ebenfalls Bausteine der Nucleinsäuren, mussten in genügender Konzentration produziert werden.
Richtig. Das ist auch möglich.
3.
Es mussten geeignete Bedingungen zur Bildung von mindestens zwei Basen mit genügender Ausbeute vorhanden sein, damit sich diese paaren konnten.
Ebenfalls einverstanden.
4.
Diese Basen mussten von ähnlichen Molekülen getrennt werden, die sich gleichzeitig bildeten, und die Lösungen mussten eine genügende Konzentration enthalten.
Richtig.
5.
An einem anderen Ort musste die minimal nötige Formaldehyd- Konzentration entstehn. Formaldehyd ist ein stechend riechendes Gas mit starker, keimtötender Wirkung.
Ja. Formaldehyd war vermutlich auch in den Weltmeeren im Archaikum.
Das Formaldehyd für moderne Lebenwesen giftig ist, hat aber keine Relevanz für die Entstehung von primitiven Lebensformen im Archaikum, weil es dafür offenbar notwendig war.
6.
Das angesammelte Formaldehyd musste sich nun in Zucker umwandeln.
Das ist anzunehmen.
7.
Diese Zucker mussten irgendwie in Lösung gehn und gereinigt werden, so dass eine gute Konzentration von D- Ribose (Zuckerart) entstehn konnte.
Ja, aber nur unter der Annahmem dass D-Ribose in erstem Leben bereits vorhanden war.
8.
Die Basen und die Zucker mussten nun räumlich zusammengeführt werden.
dito. (s.o.)
9.
Nun mussten sie dazu veranlasst werden, dass sie zu Nucleotiden (Kettenbauteilen der Nucleinsäuren) reagieren. Es gibt keinen bekannten Weg, wie dies unter Urerde- Verhältnissen und in wässriger Lösung geschehn könnte, denn weil dies ein Aufwärts- Prozess ist, muss die Entropie abnehmen.
Das ist falsch.
Solche "Aufwärts-Prozesse" sind durch Energieaufnahme (z. Bsp. Sonneneneinstrahlung) möglich. Lebenwesen sind solche "Taschen" niedriger Entropie und hoher Ordnung.
10.
Wie auch immer die Verbindungsmethode zwischen Basen und Zucker gewesen sein mag, die Verbindungen mussten nun zwischen dem richtigen Stickstoffatom der Base und dem richtigen Kohlenstoffatom des Zuckers geschehn. In normalen Reaktionen gibt es vier verschiedene Möglichkeiten. Von diesen vier ist nur eine die Richtige.
Immerhin eine Chance von 1:4. ;)
11.
Nun mussten Phosphate (phosphorsaure Salze) in genügender Konzentration entstehn. In den Meeren ist die Phosphat- Konzentration viel zu tief, so dass diese irgend wie erhöht werden musste.
12.
Nun musste sich aus dem Phosphat durch einen Aufwärts- Prozess mit abnehmender Entropie Phosphorsäure (Phosphatverbindung) bilden.

13.
Die richtige Hydroxylgruppe (eine bestimmte Gruppe im Molekül) der Zucker musste nun mit der Phosphorsäure reagieren.

14.
Die Nucleotide mussten nun aktiviert werden und in eine genügend reine Form übergeführt werden, deren Konzentration vernünftig war.
Das lange Zeit als Paradoxon geltende "Phosphat-Problem" wurde in den 50-er und 60-er Jahren gelöst:

Phosphor und der Ursprung des Lebens
Neben den Apatiten kommen auf der Erde in geringen Mengen kondensierte Phosphate, reaktive verwandte des Phosphats, vor. Das sind Ketten aus zwei oder mehr Phosphatgruppen, die im Umfeld von Vulkanismus auf natürliche Weise entstehen können. Zum Beispiel Pyrophosphat, das in Fumarolen nachgewiesen wurde, oder Phosphorpentoxid, das aus Magma ausgast. Sie entstehen ebenfalls, wenn man normale anorganische Phosphate zusammen mit Harnstoff erhitzt. Sie sind in der Lage, einzelne Phosphatgruppen auf anderweitig entstandene komplexe Moleküle zu übertragen.

Die kondensierten Phosphate reagieren zum Beispiel mit Zuckern zu Phosphorsäureestern oder mit Aminosäuren zu reaktionsfreudigen Zwischenprodukten. Als Bonus enthalten sie bereits das entscheidende Strukturmerkmal von ATP, dem Träger chemischer Energie in der Zelle. All das passt recht gut in Hypothesen, die die Entstehung des Lebens in der Nähe hydrothermaler Fluide verorten.

15.
Die aktivierten Nucleotide (Bausteine der Nucleinsäuren) mussten nun in einem bestimmten Muster polymerisieren (sich zu langen Ketten zusammenschließen). Normalerweise ist dazu eine Vorlage nötig, die das Muster bestimmt. Die ersten Nucleinsäuren hatten aber noch keine solche Vorlage.

16.
Bei all diesen Vorgängen mussten die Temperatur, die Ionenkonzentration (Konzentration der elektrisch geladenen Atome und Moleküle) und der PH- Wert (Maß für die Wasserstoffkonzentration) ganz bestimmte Werte aufweisen, damit die Reaktionen richtig abliefen. Im Labor ist dies oft schwierig und erfordert erhebliche Fachkenntnisse ! (Anmerkung W.B. : Information.).
Anmerkung: Information := Organisation.
Statistisch gesehen können mehrere Anordnungen als "Blaupause des Lebens" dienen. Die Erfolgreichsten setzten sich durch und dienten fortan als "Vorlage".

17.
Alle Reaktionen mussten außerhalb der Reichweite vom ultravioletten Sonnenlicht ablaufen, da dieses die gebildeten Verbindungen wieder zerstören würde. Vom Sonnenlicht werden außerdem Radikale (unvollständige Moleküle) gebildet, die ferngehalten werden müssen, denn diese zerstören die Nucleinsäuren eben so.
Diese Bedingungen sind auf dem Meeresgrund, wo sich Vulkane oft bilden, gegeben.

18.
Genetisches Material (d.h. DNS und RNS, also Nucleinsäure) muss hohen Reinheitsanforderungen genügen, sonst verliert es leicht die Informationen, die darin enthalten sind. Man kann sich kaum vorstelln, wie diese hohen Anforderungen auf einer primitiven Erde erfüllt werden konnten.
Das DNS instabil ist, ist bekannt, aber RNS-Ketten entstehen spontan im Reagenzglas, und sind bei Normaltemperatur stabile Verbindungen.

19.
Was hier verlangt wird, ist kein einmaliges Ein- Aus- Ereignis. Es stimmt nicht, dass es nur einmal passieren musste. Ein ganzer Apparat musste während etwa einer halben Milion Jahre zumindest aktivierte Nucleotide produzieren.
Das ist Ansichtssache.
IMO genügt es wenn eines der auf diese Weise entstandenen Moleküle sich erfolgreich vermehren konnte. Dann würde es alle anderen Formen mit der Zeit verdrängen so dass nur ein "Urahne" Bestand hatte.

20.
Während allen Prozessen wird durch die Entropie die entstehende Ordnung dauernd zerstört. (!!) Die Entropie ist um so wirksamer, je länger die Zeit dauert.
[a]
Nucleinsäuren ist eine Sammelbezeichnung für DNS und RNS, diese enthalten die genetischen Informationen der Lebewesen, also ihren Bauplan
Dem kann man nur zustimmen.


Entropie ist eine thermo-dynamische Zustandsfunktion. Sie ist ein Maß für das Bestreben der Atome und Moleküle, den Zustand der größten UNORDNUNG zu erreichen."
Das ist so nicht ganz richtig.
Die Erde ist energetisch offen, sodass durchaus lokale Orte der Ordnung mit "Taschen" niedriger Entropie entstehen können. Das ist für alle Lebewesen der Fall, und daran erkennbar, dass der sofort nach dem Tod eintretende Verwesungsvorgang die Ordnung zerstört und die Entropie ansteigen lässt. Auf Grund dieses Entropieanstiegs ist der Tod eines Wesens irreversibel.

W.Bodensee hat geschrieben:Das hat doch echt Gehalt, stellt gute und sehr qualifizierte Frage und wäre smot diskussionswürdig...
Ob ein Thema "diskussionswürdig" ist, entscheidet die Beteiligung der User.
W.Bodensee hat geschrieben:Geht auch wirklich schon sehr in wissenschaftles Wissen und stellt sehr fundierte Fragen! Gerade deshalb- weil er unbestritten- ein wirklicher Fachmann ist, könnte man etwas dazulernen( Oder dies oder jenes mal aufgreifen.)
Du hast Recht! Es ist ein durchaus interessantes Thema. Fragen sind darin aber keine enthalten.
Bin gespannt wie du nun auf meine Kommentare antworten wirst. :)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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