"Wahrnehmung" und "Realität"

Philosophisches zum Nachdenken
Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#41 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Aug 2014, 13:19

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ob wir nun die Welt untersuchen oder unsere Illusion, die wir als Welt erachten; es nimmt sich nichts, der Vorgang des Erkenntnisgewinns bleibt der Selbe, naturwissenschaftlich sowie spirituell.
Genau so ist es.
Wenn dem so ist, dann ist es auch egal, ob die Welt und dieses Forum tatsächlich existieren oder dies eine Illusion meinerseits ist, von mir, der ich existiere.
Denn da sich diese Diskussion hier zwangsweise entweder in der realen Welt oder aber in meiner Illusion abspielt, ist alles andere nicht mehr relevant, was folgendes heißt: Diese Welt gilt als existiert, ob real oder innerhalb meiner Illusion.
Die in dieser Welt oder in dieser Illusion behaupteten Dinge (Gott, weitere Seins-Welten usw.) sind und bleiben aber weiter nur Behauptungen, die im Gegensatz zu allen anderen Dinngen innerhalb ihrer Gültigkeit nicht bewiesen werden können.

Fazit: Deine Behauptungen (Zusatz-Setzungen irgendwelcher erträumten Dinge) lassen sich prinzipiell nicht beweisen, so wie alles, was sich ein jeder ausdenken kann.
Für die Welt gilt dies innerhalb dieser Diskussion nicht, da beides entweder existiert oder ohnehin nur meine Illusion ist, was im Schnitt danach keinen Unterschied ausmacht, da keine Unterscheidung möglich. Was nicht unterschieden werden kann, unterscheidet sich auch nicht; das ist eine wissenschaftliche als auch geistige Tatsache.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Richtig, ebenso wenig wie für Kobolde, Feen oder allgemeine Dinge, die nicht existieren.
Stimmt. - Was unter den nicht-falsifizierbaren Dingen "der Fall ist" und was nicht, ist mit Mitteln der Wahrnehmung nicht entscheidbar. - Allerdings gibt es geistige Gründe, die eher für das eine und gegen das andere sprechen.
Nein, da diese "geistigen Gründe" subjektiv und damit willkürlich (= austauschbar) sind.
Völlig egal welche geistigen Gründe du für deine Behauptungen versuchst darzulegen; man kann ganz einfach auch geistige Gründe dagegen ausformulieren.

Die Frage also ist: Weshalb monatelang solche Behauptungen in dutzenden Themen aufstellen und verbissen zu verteidigen? Dadurch werden unwahrscheinliche Glaubensbilder auch nicht wahrscheinlicher als es das Fliegendes Spaghettimonster ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ich würde sagen: Keine einzige davon ist authentischer als eine andere
Das ist eine persönliche Wahrnehmung
Nein, das ist eine Feststellung bezogen auf die unterschiedlichen Gottesbilder, wovon du willkürlich die einen als authentischer erachtest als andere; wärend das andere (ebenso "geistig begründet) ganz anders sehen können. So kommst du nicht weiter.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Überzeitlichkeit gibt es per Definition nicht.
Definition wessen?
Der Definition schlecht hin. Dazu müsste man aber erst mal verstehen, was der Begriff "Zeit" bedeuted. Dazu einfach den Neben-Thread lesen. :)

closs hat geschrieben:Spirituelle gibt es das.
Nein, wetten?
Es steht dir frei, mir eine "spirituelle Definition" von Zeit vorzulegen - ich bin schon ganz gespannt. Erst wenn das geklärt ist können wir zur "Überzeitlichkeit" gehen, anders wird das mit dir nämlich nichts.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ja, nur heißt dies, dass wir außer Spekulationen auch nichts darüber sagen können!
Das ist ontologisch irrelevant. - Ontologisch geht es nicht um Wahrnehmung, sondern um Sein und Nicht-Sein.
Dann ist die Ontologie selbst nicht relevant, da man ohne Bezug und ohne Untersuchungsmöglichkeit von "etwas" niemals feststellen kann, ob "etwas" nun ist oder nicht ist. Was nur zu Spekulationen führt UND mit Spekulationen endet, also zu keinem Erkenntnisgewinn führt IST irrelevant.
Kritik zur Ontologie habe ich in einer anderen Diskussion bereits ausführlich dargelegt, Quellen angegeben, dir sogar ein Büchlein empfohlen. Einmal mehr reitest du ein totes Pferd; gerne auch kann ich mich dazu wiederholen, wenn nötig.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Willkürlich spirituelle Vermutungen als wahren Sachverhalt/Tatbestand auszugeben über Dinge, die man schon per Definition nicht wissen kann und auch nicht weiß, ist das Gegenteil von Aufrichtigkeit.
"Als Wahrheit ausgeben" wäre zuviel - aber auf mögliche Wahrheit hinzuweisen ist ok.
Du gibst es aber oft als Wahrheit aus; deine Behauptungen stellst du überwiegend als Tatsachenbehauptungen dar, nicht als eventuelle Vermutungen.
Glauben kannst du alles, auch an den Osterhasen.
Zumal: Dann musst du akzeptieren, dass der Hinweis einer durchaus möglichen (meiner Einschätzung nach sehr wahrscheinlichen) Unwahrheit deiner Behauptungen ebenfalls ok ist.

closs hat geschrieben:Das ist doch das Wesen der Meta-Physik, dass metaphysische Dinge nicht falsifizierbar sind. - Spirituell plausibel: JA.
Spirituell plausibel wie auch gleichzeitig unplausibel. Je nach spirituellen Standpunkt eben, daher nichtssagend und irrelevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Wenn du über das Übernatürliche sprichst, dann ist das etwas, was du per Definition nicht wissen kannst.
Stimmt - es erscheint über alle Hochkulturen als plausibel
Selbst das ist falsch und wurde dir auch bereits vorgelegt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ohne Zeit kann auch nichts geschöpft werden; da ein Geschehen, ein Vorgang zwingend Zeit benötigt!
So ist es - deshalb schrieb ich:
closs hat geschrieben:"Schöpfung" ist ein Vorgang und somit ein Geschehen in der Zeit.
- Das schließt aber nicht aus, dass Gott selbst ein zeitloses/über-zeitliches Wesen ist.
Doch, tut es. Per Definition der Zeit, weiterhin!
Da kommst du wohl nicht drum herum, dir klar zu werden, was Zeit ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: und gleichzeitig würde das bedeuten, dass Gott die Welt nicht geschaffen hat, da Gott handlungsunfähig wäre.
Wie kommst Du DARAUF? - Warum sollte das Überzeitliche nicht in seine Ableitung (das Zeitliche) eingreifen können?
Ein Eingriff erfordert die Zeit, die der Eingriff benötigt und vorher bedingt es noch die Entscheidung des Eingriffs, der Handlung. Ein Vorher jedoch impliziert bereits wieder eine Zeit, ebenso wie die Definition von "Handlung" und "Eingriff".
Bei einem absoluten Stillstand, wo weder etwas passiert noch geschieht, gibt es auch keinen Gedanken mehr. Zeit selbst - nicht unsere Zeit - ist nichts, was auf unser Universum begrenzt ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Weshalb müssten wir uns damit anfreunden, nur weil du es behauptest.
Naja - wir SOLLTEN es tun.
Weshalb sollten wir uns mit deiner Behauptung einer weiteren Seins-Welt anfreunden, nur weil du diese behauptest?
Ich finde nicht, dass ich mich mit deinen haltlosen Behauptungen anfreunden muss. Du solltest dich besser damit anfreunden, dass dein Wunsch bzw. dein Verlangen nicht erfüllt wird.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nochmal: Das Hauptproblem all solcher Argumente deinerseits ist, dass sie einen unendlichen Regress implizieren: Wenn ein Beweis oder Beleg für einen Schöpfergott logisch widerspruchsfrei ist, müsste dieser Gott diesen ebenfalls akzeptieren – und damit, dass er selbst geschaffen wurde. Du kannst dieses Argument für dich zurückweisen, nur kannst du das auschließlich aufgrund der Tatsache machen, dass dieses (auch geistig/ontologisch) logisch fehlerhaft ist. Aber das bedeutet, dass ich solche Argumente auch nicht akzeptieren sollte, ob du nun willst oder nicht.
Falsch.
Nein, richtig, da es Überzeitlichkeit nicht gibt.
Dein Unverständnis von "Zeit" ändert daran nichts.
Wie gesagt: Du kannst dieses Argument für dich zurückweisen, nur kannst du das auschließlich aufgrund der Tatsache machen, dass dieses (auch geistig/ontologisch) logisch fehlerhaft ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: das naheliegenste ist also, dass der Geist auf der Materie (dem Gehirn, dessen funktionale Leistungen, ...) beruht.
Nein
Doch! :)

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#42 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Aug 2014, 13:20

closs hat geschrieben:naheliegend ist lediglich, dass im Dasein "Geist" und "Gehirn" untrennbar verbunden sind.
Falsch und ich erkläre dir natürlich auch warum:
Aufgrund der neurobiologischen Beobachtung kann es prinzipiell nicht naheliegend sein, dass da nur eine (metaphysische) Verbindung besteht, weil Fantasie und nicht der Beobachtung entsprechend.
So ist es, wenn deine Nachbarin erstochen wird und das Messer - die Tatwaffe - bei dir im Keller gefunden wird, auf dem noch das Blut deiner Nachbarin klebt und deine Fingerdrücke am Griff zu entnehmen sind naheliegend, dass du der Mörder bist und nicht, dass du dieses Messer vielleicht nur gefunden und aufbewahrt hast. Möglich wäre letzteres natürlich auch, aber es ist weder naheliegend noch gleich plausibel.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Das Gehirn kann also nicht mit irgendwelchen von dir behaupteten "Geistern" in Verbindung stehen, welche wiederum in einer ebenfalls von dir behaupteten anderen Dimension/Seinswelt vorhanden sein sollen.
Ob der göttliche Geist als externe oder interne Größe in Bezug auf die Leiblichkeit des Menschen zu verstehen ist, weiss ich nicht.
Natürlich nicht, nichts von alle dem, was du hier so behauptest kannst du wissen.
Seit wann hat das für dich eine Rolle gespielt, trotzdem mit einer Behauptung zu antworten? ;0)

closs hat geschrieben:Jedenfalls glaube ich nicht, dass der Geist, von dem wir Ableitung sind/sein können, es sich vom Menschen nehmen lässt, mit dem Menschen in Verbindung zu sein.
Behauptung, daher nicht relevant.
Der Mensch/das Gehirn befindet sich nunmal hier in dieser (Daseins)Welt, da kommst du nicht drum herum.
Jedwede API-gleiche Schnittstelle im Gehirn oder sonst wo in eine andere Dimension (Seins-Welt) würde automatisch wieder vielen deinen Aussagen entgegen stehen. Ein logisches Problem, dem du aufsitzt und scheinbar - jedenfalls bisher - nicht auflösen konntest. Verdamte Ontologie... hm? *grins*

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wenn es das Gehirn doch kann, gibt es keinen Grund, weshalb diese Verbindung nicht auch naturwissenschaftlich nachgewiesen werden können sollte
Aus menschlicher Sicht mag das der eine oder andere so sehen.
Lauwarme Luft, langweilig.
Wenn du doch noch einen plausiblen/spirituellen/ontologischen Grund findest der dagegen spricht und deine erreichte Sackgasse - will sagen temporäres oder permanentes Schachmatt (welches davon wird sich zeigen) - auflöst, lass es mich hören.
8-)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#43 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 13:58

Darkside hat geschrieben:Aufgrund der neurobiologischen Beobachtung kann es prinzipiell nicht naheliegend sein
Stimmt - deshalb mein dringender Hinweis auf die Unterscheidung von Beobachtung und (materialistischer oder geistiger) Interpretation.

Darkside hat geschrieben:Natürlich nicht, nichts von alle dem, was du hier so behauptest kannst du wissen.
So ist es - das einzige, man weiss, ist das "Cogito". - Alles andere ist "Annahme".

Darkside hat geschrieben:Der Mensch/das Gehirn befindet sich nunmal hier in dieser (Daseins)Welt, da kommst du nicht drum herum.
Da will auch keiner drum rum kommen - es geht um die Interpretation des Daseins selbst. - Und da stehen sich materialistische und geistige Interpretation des Beobachteten gegenüber.

Darkside hat geschrieben:Jedwede API-gleiche Schnittstelle im Gehirn oder sonst wo in eine andere Dimension (Seins-Welt) würde automatisch wieder vielen deinen Aussagen entgegen stehen.
WIE das geht, wird möglicherweise, vielleicht auch prinzipiell, nicht beobachtbar sein. - Dann bleibt nur die Interpretation - das ist eigentlich, was mit "Cogito" und "Geist/Bewusstsein" gemeint ist. - Wozu bräuchten wir es sonst?

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#44 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Aug 2014, 14:37

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Aufgrund der neurobiologischen Beobachtung kann es prinzipiell nicht naheliegend sein
Stimmt - deshalb mein dringender Hinweis auf die Unterscheidung von Beobachtung und (materialistischer oder geistiger) Interpretation.
Diesem Hinweis scheinst du nicht Folge zu leisten; solltest du mal besser machen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Natürlich nicht, nichts von alle dem, was du hier so behauptest kannst du wissen.
So ist es
Na also! :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Jedwede API-gleiche Schnittstelle im Gehirn oder sonst wo in eine andere Dimension (Seins-Welt) würde automatisch wieder vielen deinen Aussagen entgegen stehen.
WIE das geht, wird möglicherweise, vielleicht auch prinzipiell, nicht beobachtbar sein.
Warum "prinzipiell" nicht? Das Gehirn liegt zum Untersuchen vor, das Gehirn entsteht aus Materie und besteht aus Materie, es ist in unserer Daseins-Welt, ein rein biologisches Organ.
Diesem unterstellst du - willkürlich - irgendeine geheime, metaphysische Verbindungsschnittstelle in eine andere Seins-Welt/Dimension und immunisierst diese völlig an den Haaren herbei gezogene Behauptung auch noch mit einer weiteren Behauptung, dass man das (vielleicht) prinzipiell nicht feststellen kann.
Dies kannst du weder naturalistisch noch innerhalb deiner spirituellen/geistigen/ontologischen Fraktion begründen. Eben eine kurtische Zusatz-Behauptung als Ausrede.

closs hat geschrieben:Dann bleibt nur die Interpretation
Du interpretierst hier nicht, sondern du fantasierst. Das ist etwas völlig anderes.
Aufgrund der neurobiologischen Beobachtung kann es prinzipiell nicht naheliegend sein, dass da nur eine (metaphysische) Verbindung besteht, weil Fantasie und nicht der Beobachtung entsprechend.
So ist es, wenn deine Nachbarin erstochen wird und das Messer - die Tatwaffe - bei dir im Keller gefunden wird, auf dem noch das Blut deiner Nachbarin klebt und deine Fingerdrücke am Griff zu entnehmen sind naheliegend, dass du der Mörder bist und nicht, dass du dieses Messer vielleicht nur gefunden und aufbewahrt hast. Möglich wäre letzteres natürlich auch, aber es ist weder naheliegend noch gleich plausibel.

Auf den Rest meiner oberen beiden Beiträge kannst du ja noch eingehen; andernfalls ich diesen eben wiederholen werde.
:0)

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#45 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 17:27

Darkside hat geschrieben:Aufgrund der neurobiologischen Beobachtung kann es prinzipiell nicht naheliegend sein, dass da nur eine (metaphysische) Verbindung besteht
Aufgrund neurobiologischer Beobachtung sollte GAR nichts Weltanschauliches naheliegend sein - weder eine materialistische noch eine metaphysische Deutung.

Nach wie vor: Wenn wir es schaffen, Naturwissenschaft als rein phänpmenologische Disziplin zu verstehen, NACH deren Arbeit erst Interpretation kommt, haben wir viel gewonnen.

Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#46 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Demian » Sa 16. Aug 2014, 04:02

closs hat geschrieben:Aufgrund neurobiologischer Beobachtung sollte GAR nichts Weltanschauliches naheliegend sein - weder eine materialistische noch eine metaphysische Deutung. Nach wie vor: Wenn wir es schaffen, Naturwissenschaft als rein phänpmenologische Disziplin zu verstehen, NACH deren Arbeit erst Interpretation kommt, haben wir viel gewonnen.

Richtig. Alles andere ist keine gute Naturwissenschaft.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#47 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Sa 16. Aug 2014, 11:21

@closs:
Geht dir die Luft aus?
Meine zwei Beiträge (Doppelbeitrag) oben sowie mein dritter Beitrag gestern zuletzt stehen praktisch noch offen.
Gefallen dir die logischen/ontologischen Zwickmühlen nicht, in denen du dich mit deinen Träumereien hinein gesteuert hast?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ob wir nun die Welt untersuchen oder unsere Illusion, die wir als Welt erachten; es nimmt sich nichts, der Vorgang des Erkenntnisgewinns bleibt der Selbe, naturwissenschaftlich sowie spirituell.
Genau so ist es.
Wenn dem so ist, dann ist es auch egal, ob die Welt und dieses Forum tatsächlich existieren oder dies eine Illusion meinerseits ist, von mir, der ich existiere.
Denn da sich diese Diskussion hier zwangsweise entweder in der realen Welt oder aber in meiner Illusion abspielt, ist alles andere nicht mehr relevant, was folgendes heißt: Diese Welt gilt als existiert, ob real oder innerhalb meiner Illusion.
Die in dieser Welt oder in dieser Illusion behaupteten Dinge (Gott, weitere Seins-Welten usw.) sind und bleiben aber weiter nur Behauptungen, die im Gegensatz zu allen anderen Dinngen innerhalb ihrer Gültigkeit nicht bewiesen werden können.

Fazit: Deine Behauptungen (Zusatz-Setzungen irgendwelcher erträumten Dinge) lassen sich prinzipiell nicht beweisen, so wie alles, was sich ein jeder ausdenken kann.
Für die Welt gilt dies innerhalb dieser Diskussion nicht, da beides entweder existiert oder ohnehin nur meine Illusion ist, was im Schnitt danach keinen Unterschied ausmacht, da keine Unterscheidung möglich. Was nicht unterschieden werden kann, unterscheidet sich auch nicht; das ist eine wissenschaftliche als auch geistige Tatsache.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Richtig, ebenso wenig wie für Kobolde, Feen oder allgemeine Dinge, die nicht existieren.
Stimmt. - Was unter den nicht-falsifizierbaren Dingen "der Fall ist" und was nicht, ist mit Mitteln der Wahrnehmung nicht entscheidbar. - Allerdings gibt es geistige Gründe, die eher für das eine und gegen das andere sprechen.
Nein, da diese "geistigen Gründe" subjektiv und damit willkürlich (= austauschbar) sind.
Völlig egal welche geistigen Gründe du für deine Behauptungen versuchst darzulegen; man kann ganz einfach auch geistige Gründe dagegen ausformulieren.

Die Frage also ist: Weshalb monatelang solche Behauptungen in dutzenden Themen aufstellen und verbissen zu verteidigen? Dadurch werden unwahrscheinliche Glaubensbilder auch nicht wahrscheinlicher als es das Fliegendes Spaghettimonster ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ich würde sagen: Keine einzige davon ist authentischer als eine andere
Das ist eine persönliche Wahrnehmung
Nein, das ist eine Feststellung bezogen auf die unterschiedlichen Gottesbilder, wovon du willkürlich die einen als authentischer erachtest als andere; wärend das andere (ebenso "geistig begründet) ganz anders sehen können. So kommst du nicht weiter.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Überzeitlichkeit gibt es per Definition nicht.
Definition wessen?
Der Definition schlecht hin. Dazu müsste man aber erst mal verstehen, was der Begriff "Zeit" bedeuted. Dazu einfach den Neben-Thread lesen. :)

closs hat geschrieben:Spirituelle gibt es das.
Nein, wetten?
Es steht dir frei, mir eine "spirituelle Definition" von Zeit vorzulegen - ich bin schon ganz gespannt. Erst wenn das geklärt ist können wir zur "Überzeitlichkeit" gehen, anders wird das mit dir nämlich nichts.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ja, nur heißt dies, dass wir außer Spekulationen auch nichts darüber sagen können!
Das ist ontologisch irrelevant. - Ontologisch geht es nicht um Wahrnehmung, sondern um Sein und Nicht-Sein.
Dann ist die Ontologie selbst nicht relevant, da man ohne Bezug und ohne Untersuchungsmöglichkeit von "etwas" niemals feststellen kann, ob "etwas" nun ist oder nicht ist. Was nur zu Spekulationen führt UND mit Spekulationen endet, also zu keinem Erkenntnisgewinn führt IST irrelevant.
Kritik zur Ontologie habe ich in einer anderen Diskussion bereits ausführlich dargelegt, Quellen angegeben, dir sogar ein Büchlein empfohlen. Einmal mehr reitest du ein totes Pferd; gerne auch kann ich mich dazu wiederholen, wenn nötig.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Willkürlich spirituelle Vermutungen als wahren Sachverhalt/Tatbestand auszugeben über Dinge, die man schon per Definition nicht wissen kann und auch nicht weiß, ist das Gegenteil von Aufrichtigkeit.
"Als Wahrheit ausgeben" wäre zuviel - aber auf mögliche Wahrheit hinzuweisen ist ok.
Du gibst es aber oft als Wahrheit aus; deine Behauptungen stellst du überwiegend als Tatsachenbehauptungen dar, nicht als eventuelle Vermutungen.
Glauben kannst du alles, auch an den Osterhasen.
Zumal: Dann musst du akzeptieren, dass der Hinweis einer durchaus möglichen (meiner Einschätzung nach sehr wahrscheinlichen) Unwahrheit deiner Behauptungen ebenfalls ok ist.

closs hat geschrieben:Das ist doch das Wesen der Meta-Physik, dass metaphysische Dinge nicht falsifizierbar sind. - Spirituell plausibel: JA.
Spirituell plausibel wie auch gleichzeitig unplausibel. Je nach spirituellen Standpunkt eben, daher nichtssagend und irrelevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Wenn du über das Übernatürliche sprichst, dann ist das etwas, was du per Definition nicht wissen kannst.
Stimmt - es erscheint über alle Hochkulturen als plausibel
Selbst das ist falsch und wurde dir auch bereits vorgelegt.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Ohne Zeit kann auch nichts geschöpft werden; da ein Geschehen, ein Vorgang zwingend Zeit benötigt!
So ist es - deshalb schrieb ich:
closs hat geschrieben:"Schöpfung" ist ein Vorgang und somit ein Geschehen in der Zeit.
- Das schließt aber nicht aus, dass Gott selbst ein zeitloses/über-zeitliches Wesen ist.
Doch, tut es. Per Definition der Zeit, weiterhin!
Da kommst du wohl nicht drum herum, dir klar zu werden, was Zeit ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: und gleichzeitig würde das bedeuten, dass Gott die Welt nicht geschaffen hat, da Gott handlungsunfähig wäre.
Wie kommst Du DARAUF? - Warum sollte das Überzeitliche nicht in seine Ableitung (das Zeitliche) eingreifen können?
Ein Eingriff erfordert die Zeit, die der Eingriff benötigt und vorher bedingt es noch die Entscheidung des Eingriffs, der Handlung. Ein Vorher jedoch impliziert bereits wieder eine Zeit, ebenso wie die Definition von "Handlung" und "Eingriff".
Bei einem absoluten Stillstand, wo weder etwas passiert noch geschieht, gibt es auch keinen Gedanken mehr. Zeit selbst - nicht unsere Zeit - ist nichts, was auf unser Universum begrenzt ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Weshalb müssten wir uns damit anfreunden, nur weil du es behauptest.
Naja - wir SOLLTEN es tun.
Weshalb sollten wir uns mit deiner Behauptung einer weiteren Seins-Welt anfreunden, nur weil du diese behauptest?
Ich finde nicht, dass ich mich mit deinen haltlosen Behauptungen anfreunden muss. Du solltest dich besser damit anfreunden, dass dein Wunsch bzw. dein Verlangen nicht erfüllt wird.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nochmal: Das Hauptproblem all solcher Argumente deinerseits ist, dass sie einen unendlichen Regress implizieren: Wenn ein Beweis oder Beleg für einen Schöpfergott logisch widerspruchsfrei ist, müsste dieser Gott diesen ebenfalls akzeptieren – und damit, dass er selbst geschaffen wurde. Du kannst dieses Argument für dich zurückweisen, nur kannst du das auschließlich aufgrund der Tatsache machen, dass dieses (auch geistig/ontologisch) logisch fehlerhaft ist. Aber das bedeutet, dass ich solche Argumente auch nicht akzeptieren sollte, ob du nun willst oder nicht.
Falsch.
Nein, richtig, da es Überzeitlichkeit nicht gibt.
Dein Unverständnis von "Zeit" ändert daran nichts.
Wie gesagt: Du kannst dieses Argument für dich zurückweisen, nur kannst du das auschließlich aufgrund der Tatsache machen, dass dieses (auch geistig/ontologisch) logisch fehlerhaft ist.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: das naheliegenste ist also, dass der Geist auf der Materie (dem Gehirn, dessen funktionale Leistungen, ...) beruht.
Nein
Doch! :)
Zuletzt geändert von Darkside am Sa 16. Aug 2014, 13:13, insgesamt 1-mal geändert.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#48 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Sa 16. Aug 2014, 13:13

-del-

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#49 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von closs » Sa 16. Aug 2014, 16:35

Darkside hat geschrieben:Geht dir die Luft aus?
Kann passieren, weil diese Hamsterrad-Diskussionen wenig zielführend sind.

Darkside hat geschrieben:Wenn dem so ist, dann ist es auch egal, ob die Welt und dieses Forum tatsächlich existieren oder dies eine Illusion meinerseits ist, von mir, der ich existiere.
Innerhalb des Daseins JA. - Aber nicht, wenn es um die menschliche Existenz als Ganzes geht.

Darkside hat geschrieben:Was nicht unterschieden werden kann, unterscheidet sich auch nicht; das ist eine wissenschaftliche als auch geistige Tatsache.
Meine Rede. - Deshalb ist es eine Frage, was man "annimmt" - das, was man "annimmt", nennt man Setzung - hier eine nicht falsifizierbare Setzung, also Dogma. - Popper hat das begriffen, weshalb er gezielt DANACH mit seinem KR einsteigt.

Darkside hat geschrieben:Nein, da diese "geistigen Gründe" subjektiv und damit willkürlich (= austauschbar) sind.
Diese Gründe sind intersubjektiv - WENN man die wiki-Definition zugrunde legt: "Intersubjektivität (von lat. inter: zwischen und Subjekt: Person, Akteur usw.) geht davon aus, dass ein (komplexerer) Sachverhalt für mehrere Betrachter gleichermaßen erkennbar und nachvollziehbar ist: man ist sich beispielsweise darüber einig, wie man etwas wahrnimmt, wie man es einordnet oder was es bedeutet".

Darkside hat geschrieben: die einen als authentischer erachtest als andere
Ja - und das kann man auch begründen - und: Intellektuelle Begründungen sind bei denen, die es in sich haben, nicht nötig. - Neulich habe ich mal einen Gärtner getroffen, der spirituell so was von autorisiert war, dass mit die Ohren geschlackert haben - ganz ohne Begriffe wie "Ontologie", "Dialektik", etc.

Darkside hat geschrieben:Der Definition schlecht hin.
Das klingt er wie ein Postulat.

Darkside hat geschrieben:Es steht dir frei, mir eine "spirituelle Definition" von Zeit vorzulegen
Wenn es eine gibt, steht sie sicherlich nicht in Konkurrenz zu naturwissenschaftlichen Definitionen - weil es eine andere Ebene ist.

"Zeit" ist spirituell gesehen die notwendige Matrix für das, was für Entwicklung vorgesehen ist. - "Zeit" gibt es nur im dialektischen Raum, in dem es "gut" und "böse" gibt. - "Über-Zeitlichkeit" bezeichnet das Phänomen, das jegliche Dialektik aufgehoben ist - also den Zustand des "Alles in Einem". - Am nähesten kommt diesem Zustand das, was manche "Visio Beatifica" nennen - oder einfacher "pax et lux".

Darkside hat geschrieben: niemals feststellen kann, ob "etwas" nun ist oder nicht ist
Was hat "Sein" mit "Wahrnehmung" zu tun? - Meinst Du ernsthaft, dass das Sein sich so herrichten MUSS, dass man es "feststellen" kann?

Darkside hat geschrieben:deine Behauptungen stellst du überwiegend als Tatsachenbehauptungen dar
Der Kürze halber. - Der Vorbehalt ist IMMER, dass der Mensch außer "Cogito ergo sum" nichts wissen KANN.

Darkside hat geschrieben:Dann musst du akzeptieren, dass der Hinweis einer durchaus möglichen (meiner Einschätzung nach sehr wahrscheinlichen) Unwahrheit deiner Behauptungen ebenfalls ok ist.
Geschenkt. - Wahrheit ist unabhängig von Komparativen der Wahrnehmenden.

Darkside hat geschrieben:Selbst das ist falsch und wurde dir auch bereits vorgelegt.
Nachdem Du eröffnet hast, dass das Christentum KEINE Hochkultur ist, kann der nächste kommen und eröffnen, dass die Coca-Cola-Kultur sehr wohl eine Hochkultur ist. - Man wird sich seine Grundlagen so gestalten können, dass ALLES geht. - Es bedarf eines Mindestmaßes an kultureller Übereinstimmung, dass solche Gespräche führbar sind.

Darkside hat geschrieben:Ein Eingriff erfordert die Zeit
Dort, wo der Eingriff stattfindet, JA.

Darkside hat geschrieben:Zeit selbst - nicht unsere Zeit - ist nichts, was auf unser Universum begrenzt ist.
Postulat, das zudem aus meiner Sicht falsch ist. - Falsch aus geistigen Gründen und sogar falsifiziert durch den theoretisch möglichen Omegapunkt - egal, was man davon hält.

Darkside hat geschrieben:Weshalb sollten wir uns mit deiner Behauptung einer weiteren Seins-Welt anfreunden, nur weil du diese behauptest?
Nicht deshalb - sondern um vorbereitet zu sein.

Darkside hat geschrieben:Nein, richtig, da es Überzeitlichkeit nicht gibt.
Wenn man sich an der Basis grundlegend falsche Weichenstellungen leistet, hat das einen Domino-Effekt.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#50 Re: "Wahrnehmung" und "Realität"

Beitrag von Scrypton » Mo 18. Aug 2014, 20:27

-del-
Zuletzt geändert von Darkside am Mo 18. Aug 2014, 20:34, insgesamt 1-mal geändert.

Antworten