Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Philosophisches zum Nachdenken
Benutzeravatar
Demian
Beiträge: 3533
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:09

#61 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Demian » Fr 15. Aug 2014, 04:40

Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als unsre Schulweisheit sich erträumt … all unsre Weltbilder entstammen dem Nichtwissen … intellektuell können wir davon nichts endgültig beweisen, denn der denkende Geist ist naturgemäß beschränkt. Wie soll er die absolute Realität angemessen erfassen? Darum stellt sich sehr berechtigt die Frage: wie wirklich ist die Wirklichkeit … es mag vielleicht so erscheinen, als existiere eine vom Bewusstsein unabhängige Welt, aber es gibt keinen wirklichen Beweis dafür.

Darum ist die Unterscheidung zwischen Wissenschaft – die neutral ist – und dem materialistischen Weltbild wichtig. Jedes Weltbild ist lediglich eine Interpretation der Realität. Deshalb ist die Frage angemessen, was hinter unsren Bildern, Begriffen und Modellen tatsächlich ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#62 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 08:40

"Als Religion (von lateinisch religio ‚gewissenhafte Berücksichtigung‘, ‚Sorgfalt‘, zu lateinisch relegere ‚bedenken‘, ‚achtgeben‘, ursprünglich gemeint ist „die gewissenhafte Sorgfalt in der Beachtung von Vorzeichen und Vorschriften.“)[1] wird eine Vielzahl unterschiedlicher kultureller Phänomene, die menschliches Verhalten, Handeln, Denken und Fühlen prägen und Wertvorstellungen normativ beeinflussen, bezeichnet" (wiki).

Insofern ist Materialismus schon eine Religion. - Allerdings ist das Wort "Religion" im allgemeinen Sprachgebrauch spirituellen oder für spirituell gehaltenen Orientierungen vorenthalten, weshalb es vielleicht besser ist, von einem säkularen "Religions-Ersatz" zu sprechen, der die Funktion einer Religion übernimmt. - Psychologisch ist es dasselbe.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#63 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Aug 2014, 12:31

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nicht wäre; es ist so!
Hahaha - bei Wasser JA.
Na also.
Zukünftige Methoden und Beobachtungen kennst du nicht, du kannst diese "Regel" also nicht von deinen Behauptungen ausschließen!

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nochmal
Nochmal:
Gut.
Nochmal: Die Beobachtungen zeigen: Das, was man als Geist bezeichnen könnte - ich nenne es lieber Bewusstsein - geht aus dem zentralen Nervensystem hervor; je höher dieses entwickelt ist, umso umfangreicher ergibt sich das Bewusstein.

Der Gedanke, es wäre nicht so, basiert auf nichts anderem als reinem Wunschdenken. Andernfalls steht es jedem frei, gegenteilige Beobachtungen, Messungen usw. vorzulegen, welche naheliegen, dass ein Geist, ein Bewusstsein auch ohne dessen graue Masse existieren muss/sollte/könnte...!

closs hat geschrieben:Du verwechselst Beobachtetes mit Interpretation.
Nein, da Interpretation einer Beobachtung nichts mehr damit zu tun hat, in diese Beobachtung irgendwelche ausgedachten Dinge aus dem Bereich der Fantasie hinein zu zaubern.
Das ist schlicht keine Interpretation mehr, sondern eben schlicht und einfach Fantasie.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Und diese Fraktion kann es begründen!
Genau so sehr wie die andere Fraktion
Falsch.
In diesem Fall ist deine Aussage gleichbedeutend der oberen Aussage nur anders formuliert. Sich in Materie bildet, von Materie kommt, sich aus ihr heraus "kristalisiert" (ja, falscher Begriff), so oder so basiert diese auf Materie und NICHT umgekehrt. Dies könnte man zudem auch mit nichts außer der eigenen subjektiven Fantasie begründen; daher irrelevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Aber sich einfach Dinge ausdenken, die nicht vorliegen, hat nichts mit Interpretation zu tun.
Stimmt - es muss mit dem Beobachteten kompatibel sein.
Eben das trifft bei "deiner Fraktion" nicht zu; die Behauptung selbst hat mit der Beobachtung überhaupt nichts zu tun, erstere wird lediglich in letztere postuliert; mehr ist da nicht.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Richtig, garnichts
Doch
Nein, und weil du meine Ausführung dazu wieder einfach abgeschnitten hast ohne darauf einzugehen:
Richtig, garnichts; deshalb gibt es auch keine geistigen/spirituellen Nachweise, da geistige/spirituelle Sichtweisen anderen geistigen/spirituellen Sichtweisen völlig widersprechen können.
Wer hat nun Recht? Kurt behauptet, Kurt hat (wahrscheinlich) Recht, aber das ist dann nichts weiter als die Einschätzung deiner eigenen Glaubensbehauptung. Auch hier -> nicht relevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dass "Geist/Bewusstsein" ohne ein zentrales Nervensystem nicht existieren kann, da daraus resultierend.
Das ist aber mutig auf den Kopf gestellt.
Nein, das ergibt sich automatisch, wenn das eine aus dem anderen heraus erst in Erscheinung tritt! ^_-

closs hat geschrieben:Wir stellen fest, dass der menschliche Geist mit dem Gehirn verbunden ist
Nein, wir stellen fest, dass der Geist/Bewusstsein (auch Tiere haben ein Bewusstsein) erst ab einer gewissen Komplexität des zentralen Nervensystems zutage tritt und dessen Niveau steigt, je mehr die Komplexität des Nervensystems steigt.
Daraus ist also erstmal zu folgern, ohne ins Reich der Fantasie zu greifen, dass es sich alles um rein natürliche, nicht metaphysische Vorgänge handelt. Der Traum, der Wunsch oder eben die Idee dazu, das Zurückgreifen auf eine andere Dimension, eine weitere Seins-Welt ist hier völlig willkürlich sowie unnötig, da schlicht nicht erforderlich. Wir stellen auch nicht fest, dass der menschliche Geist mit dem Gehirn verbunden ist, sondern, dass er aus diesem hervortritt. Wir beobachten nicht und es gibt auch keine anderweitigen Hinweise/Indizien/Messungen, dass der "Geist" sich tatsächlich irgendwo anders befinden soll, der dann "irgendwie" aus einer anderen Welt mit unserer durch das Gehirn verbunden ist.

Offensichtlich muss unser Gehirn eine metaphysische, zauberhafte Schnittstelle - eine API.. *lach* - in andere Welten haben, so der Kurt... ;0)

closs hat geschrieben:woraus Du folgerst, dass es "Geist" ohne Nervensystem prinzipiell (zumindest verstehe ich Dich im Sinne von "prinzipiell") nicht geben könne. - Unzulässig.
Falsch.
Unzulässig ist erstmal nur deine durch nichts begründete Behauptung, es würde derartiges auch OHNE dem dafür notwendigen Nervensystem geben!
Wie? Warum? Ob? Alles Fragen, die du dir alleine mit deiner Fantasie versuchst zu beantworten. Einen Donner ohne Blitz kann es ebenfalls nicht geben; dies zu folgern ist NICHT unzulässig, sondern unzulässig ist es, willkürlich das Gegenteil zu behaupten, wie du es machst.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Kurt hat (wahrscheinlich) Recht
Yeah-yeah-yeah. 8-) 8-) 8-)
Der Kontext war ein anderer!
Ich antwortete auf deine Frage: Was "objektiv" innerhalb der naturwissenschaftlichen Methodik ist, wissen wir. - Aber was ist "objektiv" im geistigen Sinne?
Mit: Richtig, garnichts; deshalb gibt es auch keine geistigen/spirituellen Nachweise, da geistige/spirituelle Sichtweisen anderen geistigen/spirituellen Sichtweisen völlig widersprechen können.
Wer hat nun Recht? Kurt behauptet, Kurt hat (wahrscheinlich) Recht, aber das ist dann nichts weiter als die Einschätzung deiner eigenen Glaubensbehauptung. Auch hier -> nicht relevant.


closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Realität ist das, was der Fall ist
Stimmt. - Aber WAS der Fall ist, wissen wir mit dieser allgemeingültigen Feststellung noch nicht.
Auch nicht dadurch, in dem du absurde Dinge behauptest.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Da du der Fall bist, ich der Fall bin und auch das Forum der Fall ist, sind wir Teil der Realität.
Streng genommen weiss ich nur, dass "Ich" der Fall ist. - Du und das Forum sind bereits "Res extensa", deren Existenz man "annehmen" kann
Weiter gefasst wissen wir jedoch auch beide, dass dieses Forum existiert.
Eben das ist auch der Unterschied zwischen deinen Behauptungen; denn dass dieses Forum existiert ist - das kannst du unmöglich leugnen - um ein vielfaches "wahrscheinlicher", als dass deine Behauptungen existieren. Du versuchst es immer wieder so darzustellen, als wäre deine Behauptung gleichberechtigt als jene Behauptung (wenn es denn eine wäre) dass dieses Forum existiert. Im Grunde versuchst du über hunderte Wege, genau das zu verdeutlichen; es ist nur trotzdem nicht so.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Die Wahrscheinlichkeit eines Gottes, wie du ihn dir vorstellst, habe ich bereits mehrmals auf weit unter 50% angegeben
Auf Basis Deiner Parameter kann das gut sein
Es steht dir frei, diese als falsch aufzuzeigen, sie zu entkräften; kannst du das nicht, ist der Käse gegessen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Eine willkürliche Neu-Definition eines Irgendjemanden macht daraus noch keine Definition
Dieser "irgendjemand" ist die Geistesgeschichte aller Hochkulturen
Mit einer weiteren Behauptung machst du ebenfalls noch keine Definition.
Du darfst es in deiner Verzweiflung trotzdem noch mal versuchen! :)

Nur zu, wähle 5 UNTERSCHIEDLICHE Hochkulturen und zeige mir dessen "geistige Definition" von "Mensch"; mit Quellen, nicht mit Behauptungen. Bereits mir fallen spontan zwei ein, die deiner "geistigen Definition" nicht entsprechen, also was soll deine schwachsinnige Aussage, deine unsinnige Behauptung würde von "allen Hochkulturen der Geistesgeschichte" bestätigt werden. Drehst du jetzt total durch?
Versuch nicht dich da herum zu mogeln, denn bei jeglicher Ausrede dazu werde ich diesen Teil per Strg+C/V wiederholen.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Dein Problem ist, dass es überhaupt keine einheitliche geistige Fraktion gibt
Das ist nicht MEIN, sondern EIN Problem
Doch, es ist dein Problem; du machst es zu deinem Problem, in dem du immer wieder auf das tote Pferd steigst und dich hinter (ohnehin nur von dir behaupteten) geistig einheitlichen Meinungen versteckst die so nicht vorliegen.
Es gibt lediglich viele Gruppierungen von Menschen, die sich als "spirituell" beschreiben und dahingehend Dinge zusammen reimen. Doch deine "geistigen" Aussagen sind keine "geisten" Aussagen sonder schlicht und einfach DEINE Aussagen. Die "geistigen" Aussagen eines Anderen können den deinigen völlig entgegen stehen.

closs hat geschrieben:das ist in der Naturwissenschaft nicht anders.
Doch, ist es.
Auch hier: Zeige doch das Gegenteil auf und belege somit endlich mal deine Behauptung, dessen Ausrede es dieses mal nicht sein kann aufgrund irgendwelcher metaphysischen Inhalte nichts belegen zu können.

Benutzeravatar
Scrypton
Administrator
Beiträge: 10771
Registriert: Mi 17. Apr 2013, 13:17
Wohnort: /root/

#64 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Scrypton » Fr 15. Aug 2014, 12:31

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Auch vor dem Urknall, vor (unserer) Materie gab es, sofern es überhaupt Veränderungen von etwas gab, auch Zeit.
Das ist das allererste, was ich höre. - Nach meiner Information hat sich mit dem Urknall erst Zeit gebildet. - Da können wir ja mal hier auf dem Forum rumfragen.
Das ist so nicht richtig, da müssen "wir" auch nicht im Forum nachfragen, da ich mich im physikalischen Bereich - im Gegensatz zu dir - auskenne.
Offensichtlich kennst du die Definition von "Zeit" nicht einmal, die sich nämlich genau daraus ergibt. Jeglicher Vorgang, jegliches Ereignis, jede Handlung und jede Veränderung benötigt Zeit - ohne Zeit wäre nichts möglich, praktisch absoluter Stillstand, der eigentlich nur dann gegeben sein kann, wenn absolut nichts existiert.
Ob vor dem Urknall etwas abgelaufen ist und wenn ja was, das wissen wir nicht, das weiß generell keiner. Was wir aber wissen ist, dass mit dem Urknall unsere Zeit entstanden ist, gegeben durch die dadruch entstandenen Naturgesetze. Eine Sekunde wird definiert durch das Vielfache der Periode einer Mikrowelle, die mit einem ausgewählten 'Niveauübergang' im CaesiumAtom in Resonanz ist. Daher wird sie als Atomsekunde bezeichnet. Atomuhren basieren auf der Messung dieses Übergangs. Da kommt dann auch die Relativitätstheorie ins Spiel, da sich in großen Höhen (also dem verschwindenden Einfluss der Gravitation) sowie bei hohen Geschwindigkeiten diese Abläufe verlangsamen, man daher auch langsamer altert.

Um zurück zu kommen zu unserer Diskussion: Deine obige Aussage bzw. deine Informationen dazu sind so nicht richtig.

closs hat geschrieben:Bezieht man "ewig" auf Über-Zeitlichkeit
Über-Zeitlichkeit ist ein Gedankenkonstrukt, dass es in der Realität per Definition schlicht nicht geben kann.
Zu solchen unsinnigen Wort-Erfindungen kann es nur kommen, wenn man den Begriff "Zeit" (der da ja mit integriert ist) nicht verstanden hat. Da das bei dir zutrifft, kannst du von Über-Zeitlichkeit überhaupt nichts sagen; die Behauptung dieser ist somit erstmal irrelevant.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nicht möglich, wenn es Materie ewig gab.
Stimmt - deshalb gibt es Materie im überzeitlichen Sinne ja nicht "ewig".
Aber nur, weil es überzeitlichkeit nichts gab; im überzeitlichen Sinne kann es überhaupt nichts geben, weder ewig noch kurz! :)

closs hat geschrieben:Der Urknall ist der Beginn der Ableitung von Materie aus Geist.
Nein, der Urknall ist der Beginn unseres Universums aus - allen Beobachtungen und Messungen zufolge - einer Singularität heraus, die - nun als Hypothese - sich im Quantenschaum befand.

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Nun, du hast keinen Beleg
Im Sinne Deines Systems ist das prinzipiell nicht möglich.
Im Sinne deines Systems ebenfalls nicht, das ist ja das lustige... :)

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Andernfalls steht es dir natürlich frei, dem Buddhismus beispielsweise - einer spirituellen Lebenseinstellung OHNE Gott - deinen spirituellen Standpunkt geistig zu belegen.
Ich weiss nicht, was das damit zu tun hat
Nun, du kannst weder im "naturalistischen System" noch im "spirituellen/geistigen System" einen Beleg für deine Gottesbehauptungen anführen.
Andernfalls: Erfülle obige Aufgabe! ^.^

closs hat geschrieben:WENN wir also Person sind UND aufgehoben werden
Was ist, wenn Gott aufgehoben wird?
Übrigens: Selbst philosophisch gesehen muss der Begriff "Person" nicht auf den Menschen beschränkgt werden, ist daher willkürlich. Oder ist Gott auch ein Fisch, wenn Fisch Fisch ist und aufgehoben wird?
Warum eigentlich überhaupt auf eine derartige "Ableitung" bestehen, das ist doch schon wieder willkürliche Fantasie!?

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben:Wenn du also den Begriff "Wissen" nutzt, bleib bei dessen Definition; kennst du sie nicht, schlag im Duden nach.
Nee - das geht nicht.
Natürlich geht das.
Wenn du einen Begriff nutzt, bleibt man bei dessen Definition; wenn man sie nicht kennt, schlägt man im Duden nach. Natürlich geht das.
Wenn du jedoch etwas ANDERES meinst, was dieser Begriff per Definition (heute! - wir leben nicht in der Vergangenheit) nicht aussagt, solltest du einen anderen/besseren Begriff wählen, der dem entspricht was du meinst.

Wenn dir das zu hoch ist, du dazu also tatsächlich nicht in der Lage bist, disqualifizierst du dich selbst aus jeglicher Diskussion.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Wenn es darum geht zu zeigen, dass charakterliche Eigenschaften einen materilellen Urpsrung im Gehirn haben
Das Wort ist bereits Interpretation - sauber formuliert wäre beispielsweise: Dass es eine Korrelation zwischen Charakter und Vererbung gibt.
Falsch, da Vererbung ausschließlich genetisch bedingt; und damit materielle Basis ist und nichts anderes.

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Dass Charakter zu einem großen Teil über Vererbung geprägt werden, ist übrigens ein weiterer Beleg für dessen materiellen Ursprung.
Geistig ist
Nun, darum geht es hier aber nicht, was man sich "geistig" so alles ausdenken kann.
Du darfst versuchen, noch einmal auf die Aussage einzugehen, ohne diese Aussage zu übergehen indem du naiv irgendeine geistige Definition vorlegst! ;)

closs hat geschrieben:Dass die DNA ihren Ursprung in geistigen Prädispositionen hat
Dass sie ihren Ursprung aber eben nicht dort hat (wo, weiß man nämlich - Pech für dich *smile*) interessiert dich offensichtlich nicht.
Wenigstens, du kannst wieder eine Behauptung aufstellen für die du abgesehen von deiner Träumerei nichts zu bieten hast. Das Wiederholen deiner Träumerei ändert dabei natürlich nichts; dennoch wirst du es wieder und wieder versuchen, nicht wahr?

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#65 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 12:51

closs hat geschrieben:weshalb es vielleicht besser ist, von einem säkularen "Religions-Ersatz" zu sprechen, der die Funktion einer Religion übernimmt. - Psychologisch ist es dasselbe.
Das ist ein Behauptung, so als würde Jemand sagen, Glatzköpfogkeit sei auch eine Haarfarbe.
Einfach nur Unsinn.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#66 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 12:54

Demian hat geschrieben:Es gibt mehr Dinge im Himmel und auf Erden, als unsre Schulweisheit sich erträumt …
Natürlich, aber warum sollte man dahinter etwas mystisches sehen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#67 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 13:15

Darkside hat geschrieben: Das, was man als Geist bezeichnen könnte - ich nenne es lieber Bewusstsein - geht aus dem zentralen Nervensystem hervor
Nein - die Beobachtungen zeigen, dass es eine (allerseits anerkannte) Korrelation von Geist/Bewusstsein und Nervensystem gibt - "hervorgehen" ist eine weitergehende Interpretation, die man NICHT beobachtet.

Darkside hat geschrieben:da Interpretation einer Beobachtung nichts mehr damit zu tun hat
Eben. - Genau darum geht es mir.

Darkside hat geschrieben: so oder so basiert diese auf Materie und NICHT umgekehrt
Das ist eine Interpretation der Korrelation, die man beobachtet.

Darkside hat geschrieben:Eben das trifft bei "deiner Fraktion" nicht zu
Doch - weil die beobachtete Korrelation auch deutbar ist, dass Materie Ausdrucks-Medium des Geistes ist. - Ganz einfaches Gedanken-Experiment: Wenn der Geist sagen würde: "Ich will im Dasein präsent sein und nehme dazu als Medium das Gehirn". - Was würde ein Naturwissenschaftler dann anderes beobachten als jetzt?

Darkside hat geschrieben: das ergibt sich automatisch
So ist es - wenn man sich mal auf eine Interpretation eingeschossen hat, ergibt sich der Rest automatisch.

Darkside hat geschrieben:auch Tiere haben ein Bewusstsein
Das hängt von der Definition des Begriffs "Bewusstsein" ab - im Sinne von Augustinus und Descartes haben Tiere meines Wissens KEIN Bewusstsein. - Dass es auch moderne, rein materialistische Definitionen gibt, sei unbenommen.

Darkside hat geschrieben:Daraus ist also erstmal zu folgern, ohne ins Reich der Fantasie zu greifen, dass es sich alles um rein natürliche, nicht metaphysische Vorgänge handelt.
Die biologisch beobachtbare Korrelation darf gar nicht metaphysisch denken - methodischer Atheismus.

Darkside hat geschrieben: eine weitere Seins-Welt ist hier völlig willkürlich sowie unnötig, da schlicht nicht erforderlich.
Biologisch nicht nur unnötig, sondern sogar verboten - hat in der Biologie nichts zu suchen.

Darkside hat geschrieben:Offensichtlich muss unser Gehirn eine metaphysische, zauberhafte Schnittstelle - eine API.. *lach* - in andere Welten haben
Wenn es so wäre, dann wäre das für die Biologie nicht von Interesse - sie hat sich auf rein physische Korrelationen zu beschränken. - Sie darf aber auch nicht sagen: "Wir können nachweisen, dass der Ursprung des Geistes/Bewusstseins das Gehirn ist". - Denn solche Fragen gehen sie nichts an.

Darkside hat geschrieben:Weiter gefasst wissen wir jedoch auch beide, dass dieses Forum existiert.
"Weiter gefasst" heisst: per Entscheid/plausiblerweise/Annahme/Setzung. - Aber nicht primär.

Darkside hat geschrieben: Du versuchst es immer wieder so darzustellen, als wäre deine Behauptung gleichberechtigt als jene Behauptung (wenn es denn eine wäre) dass dieses Forum existiert.
Richtig - geistig würde ich das auf eine Stufe stellen. - Erkenntnis-theoretisch auch, weil der Transfer vom "Res cogitans" zu den "Res extensa" nur möglich ist, wenn ein Sein darüber steht.

Wie auch immer: Es sollte auch dem Kritischen Rationalismus klar sein, dass Descartes' Behauptung, dass nur das "Cogito" erkenntnis-theoretisch sicher ist, richtig ist. - Popper hat es zumindest kapiert - sonst hätte er nicht gesetzt, dass der Kritische Rationalismus im Alltagsverstand (sic!!) die "wirkliche" Welt ist. - Popper wollte bewusst und aus guten Gründen einer descartschen und/oder heideggerschen Diskussion ausweichen, weil es ihm (Popper) um methodisches Handwerkzeug und nicht um Fragen nach Sein und Nicht-Sein ging. - Popper hat sich von vorneherein als methodischer Atheist positioniert.

Darkside hat geschrieben: wähle 5 UNTERSCHIEDLICHE Hochkulturen
Juden, Griechen, Christen, Moslems, Buddhismus - allen ist als kleinster gemeinsamer Nenner, dass sie ihr Bewusstsein transzendent definieren - also nach dem Tod eine Existenz postulieren, erspüren, etc. - Unterschiede gibt es - natürlich. - Auch Tieren wird wohl in manchen Kulturen transzendentes Bewusstsein zugeschrieben - aber dafür mögen diejenigen Argumente bringen, die diese Version verfechten.

Darkside hat geschrieben:Die "geistigen" Aussagen eines Anderen können den deinigen völlig entgegen stehen.
Das läuft dann unter "Unterscheidung der Geister" und ist in der Tat das größte Problem der geistigen Fraktion. - Im übrigen haben auch in der Naturwissenschaft 5 Wissenschaftler oft 6 Meinungen. - Das kann man auch so interpretieren, dass Erkenntnis-Zustände zum selben Thema unterschiedlich ausgeprägt sein können. - Ein k.o.-Kriterium ist das nicht.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#68 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 13:31

Darkside hat geschrieben:Jeglicher Vorgang, jegliches Ereignis, jede Handlung und jede Veränderung benötigt Zeit
So ist es - deshalb ist "Über-Zeitlichkeit" Ausdruck für unveränderliches Sein. - Wie willst Du begründen, dass der Urknall nicht genau daraus kommt? - Oder umgekehrt: Wie willst Du begründen, dass der Urknall aus etwas kommt, in dem Zeit ist?

Darkside hat geschrieben:Über-Zeitlichkeit ist ein Gedankenkonstrukt
... das man aber physikalisch-mathematisch berechnen kann (Tipler - Omegapunkt).

Darkside hat geschrieben: das es in der Realität per Definition schlicht nicht geben kann.
Wenn Du mit "Realität" das Dasein meinst, ist das richtig. - Aber davon rede ich nicht.

Darkside hat geschrieben:Zu solchen unsinnigen Wort-Erfindungen kann es nur kommen, wenn man den Begriff "Zeit" (der da ja mit integriert ist) nicht verstanden hat.
Du bist manchmal herzerfrischend selbstbewusst. :angel:

Darkside hat geschrieben:Aber nur, weil es überzeitlichkeit nichts gab; im überzeitlichen Sinne kann es überhaupt nichts geben
Wenn Du mit "nichts" "keine Materie" meinst, hast Du recht. - Meine Rede.

Darkside hat geschrieben:du kannst weder im "naturalistischen System" noch im "spirituellen/geistigen System" einen Beleg für deine Gottesbehauptungen anführen.
Wenn Du "Beleg" im Sinne des Konstruktivismus meinst, NEIN. - Aber geistige Belege gibt es zuhauf - aber diese möchte ich nicht zum 1001. Mal wiederholen.

Darkside hat geschrieben: Oder ist Gott auch ein Fisch, wenn Fisch Fisch ist und aufgehoben wird?
Das wäre eigentlich der Punkt, an dem ich DIR mal Hausaufgaben verpassen müsste - hier: Hegelsche Dialektik.

Darkside hat geschrieben:solltest du einen anderen/besseren Begriff wählen, der dem entspricht was du meinst.
Der "bessere" Begriff ist der Ursprungs-Begriff, der inzwischen oft mit ganz anderem Inhalt dasselbe Wort verwendet - Beispiele: Philosophie, Realität, Geist, Bildung, Bewusstsein, Wahrnehmung, etc. - Man kann "Geist" nicht "öhhöjkl" nennen, nur weil der Begriff "Geist" heute mainstream-mäßig anders besetzt ist. - Deshalb ist es in den Geisteswissenschaften üblich (beispielsweise) zu sagen: "Geist im Sinne der Mystik", "Geist im Sinne des Materialismus". - Einen besseren Weg gibt es bisher nicht, um dieses Problem zu lösen.

Darkside hat geschrieben:da Vererbung ausschließlich genetisch bedingt
OK - und wodurch ist epigenetisches Geschehen bedingt? - Weiss man das? - Repetitio: Beobachtung und Interpretation.

Darkside hat geschrieben:Dass sie ihren Ursprung aber eben nicht dort hat (wo, weiß man nämlich - Pech für dich *smile*) interessiert dich offensichtlich nicht.
Du Witzbold - meinst Du wirklich, dass die materielle Lokalisierung von Vererbung etwas darüber aussagt, ob Vererbung materieller oder geistiger Natur ist?

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#69 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von closs » Fr 15. Aug 2014, 13:33

Pluto hat geschrieben:Das ist ein Behauptung, so als würde Jemand sagen, Glatzköpfogkeit sei auch eine Haarfarbe.
Deshalb spreche ich ja nicht von "Religion", sondern von Religions-Ersatz". - In meinem Bild wäre es kein Glatzkopf, sondern eine Perücke.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#70 Re: Wie wirklich ist die Wirklichkeit?

Beitrag von Pluto » Fr 15. Aug 2014, 13:39

closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: Das, was man als Geist bezeichnen könnte - ich nenne es lieber Bewusstsein - geht aus dem zentralen Nervensystem hervor
Nein - die Beobachtungen zeigen, dass es eine (allerseits anerkannte) Korrelation von Geist/Bewusstsein und Nervensystem gibt - "hervorgehen" ist eine weitergehende Interpretation, die man NICHT beobachtet.
Dann solltest du überprüfbare Beispiele bringen, und zeigen können wie Materie aus Bewusstsein entsteht. Wenn du das nicht kannst ist deine Hypothese nicht falsifizierbar, und daher nur Glaubensdogma.
closs hat geschrieben:
Darkside hat geschrieben: so oder so basiert diese auf Materie und NICHT umgekehrt
Das ist eine Interpretation der Korrelation, die man beobachtet.
Stelle doch DEINE Interpretation im Detail dar.
closs hat geschrieben: im Sinne von Augustinus und Descartes haben Tiere meines Wissens KEIN Bewusstsein.
Das man das zur Zeit von Augustinus oder Descartes so glaubte, muss doch nicht heißen, dass die Beiden Recht hatten.
Warum sollten sie auch, wenn neue Erkenntnis hinzu kam.
closs hat geschrieben:Die biologisch beobachtbare Korrelation darf gar nicht metaphysisch denken - methodischer Atheismus.
Was heißt denn "darf nicht". Es wirkt unseriös, wen man Thesen hinterfragt, und mit irgendwlchen willkürlichen Verboten konfrontiert wird. Es gibt keine Denk- oder Redeverbote.
closs hat geschrieben:...dann wäre das für die Biologie nicht von Interesse - sie hat sich auf rein physische Korrelationen zu beschränken.
Bitte nicht schon wieder diesen Hinweis auf nicht erlaubtes.
closs hat geschrieben:"Weiter gefasst" heisst: per Entscheid/plausiblerweise/Annahme/Setzung. - Aber nicht primär.
Du weichst der Frage aus. Existiert das Forum, oder nicht? Ja, oder Nein.
closs hat geschrieben:Erkenntnis-theoretisch auch, weil der Transfer vom "Res cogitans" zu den "Res extensa" nur möglich ist, wenn ein Sein darüber steht.
Wann wirst du endlich begreiden, dass Descartes' Vorstellung einer körperunabhängigen res cogitans, heute aus vielen Gründen nicht mehr Stand der Wissenschaft (und Philosophie) ist.
closs hat geschrieben:Im übrigen haben auch in der Naturwissenschaft 5 Wissenschaftler oft 6 Meinungen.
Ein solcher Fall ist mir nicht bekannt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Antworten