2Lena hat geschrieben:Münek hat geschrieben:Wenn man sich mutig seines VERSTANDES bedienen soll - wie es Kant vor 230 Jahren in seinem Manifest seinen Zeitgenossen dringend ans Herz legte - , gerade dann sollte man der Versuchung widerstehen, lieber Kurt, mit semantischer Verbalakrobatik numinose Wesenheiten quasi "durch die Hintertür" wieder Zutritt in die Realität zu verschaffen.
(Salopp: Ein 18-jähriger sollte sich damit abfinden, dass es den "Weihnachtsmann" eben nicht gibt, so schön die Erinnerungen an frühe Kindheitstage auch sein gewesen mögen. Mal ist Schluss!)
Könnt es sein, dass Kant hinten dran ist?
REPLIK:
Nee, der war doch einer der Ersten, der die Menschen ermunterte, sich ihres Verstandes zu bedienen
und nicht alles für bare Münze zu nehmen, was ihnen von kirchlichen Autoritäten als "Wort Gottes" vor-
geplappert wurde. Sein Appell an Vernunft und Mut gilt selbstverständlich auch heute noch.
Weihnachtsmänner gibt es ohne Ende.
REPLIK:
Ja, vor allem in der Vorweihnachtszeit. Dass Santa Claus in dieser Zeit buchstäblich "allgegenwärtig" ist,
sollte nicht dazu verleiten zu denken, der "Heilige Mann" existiere tatsächlich. Nichts spricht dagegen, dass
leichtgläubige Kinder irgendwannmal erwachsen werden. Mal ist gut mit Eierpopeia und Stille Nacht, Heilige
Nacht und "...morgen kommt der Weihnachtsmann"!

Immerhin hat Kant nicht die Methode gefunden, die Bibel ohne Widerspruch zu lesen.
Sein Gezappel mit der Vernunft, ist es selbstverschuldete Unmündigkeit?
REPLIK:
Das spricht ja gerade für ihn, meine Liebe. Wer meint, die Bibel sei widerspruchsfrei, beweist nur, dass
er seinen Verstand wider besseren Wissens eben nicht gebrauchen und in seiner Unmündigkeit verharren
WILL. Hier wären wir wieder beim Thema: Selbsttäuschung, Ausblendung, Verdrängung, Wunschträume etc.
Was heißt im Übrigen "Gezappel mit der Vernunft"? Hast Du unserem Königsberger Philosophen außer seich-
tem, polemischem Geblubber auch was Vernünftiges entgegenzusetzen?
Müneki, hast du hiermit DEINE eigenen religiösen Sorgen genannt:
REPLIK:
Glaube mir: Ich habe weder weltliche Sorgen, noch religiöse Sorgen. Hast Du vielleicht mal in der Volkshoch-
schule einen zehnstündigen Psychologie-Kurs mitgemacht - und wendest hier Deine Kenntnisse an?
Im Austausch mit Gläubigen hier im Forum begegnen mir Einbildungen und Selbsttäuschungen auf der Grundlage von
Wunschvorstellungen (allmächtigen , liebevollen Vater, Glaubensgehorsam, ewiges Leben und beglückende Seligkeit
ohne Ende).


REPLIK:
Wer sich in den biblischen Schriften wirklich auskennt und/oder dem hier im Forum die eine oder andere Tatsa-
che, die er noch nicht kennt, nahegebracht wird, aber missliebige Fakten dennoch ausblendet, verdrängt, abstrei-
tet, verbiegt, nicht zur Kenntnis nehmen will, mit Schweigen oder Polemik begegnet, beweist in geradezu klassi-
scher Weise, dass es ihm eben NICHT UM DIE WAHRHEIT geht. Das habe ich hier im Forum immer wieder erlebt. Er-
go: SELBSTTÄUSCHUNG.
Denk doch mal was ist, wenn so eine Vorstellung stimmt...
REPLIK:
Du meinst die Vorstellung eines ewigen Lebens nach dem irdischen Tod in immerwährender Glückse-
ligkeit auf einer paradiesischen Erde mit eigenem Häuschen, Wasserfall und vielen Obstbäumen auf
saftigen Wiesen oder in der sagenhaften, vom Himmel herabgekommenen Stadt Jerusalem mit Gott und
dem Lamm? Also ehrlich: Spätestens nach 10 Millionen Jahren würde ich mir wegen der Eintönigkeit
und Langeweile den Tod als ewigen Frieden wünschen! Ist wahr!
Wo liegt dein Problem, was hast du noch zu verlieren?
REPLIK:
Wie gesagt, Küchenpsychologin, ich habe nicht das mindeste Problem damit, nach meinem Tode nicht
mehr zu existieren. Ich habe vor meiner Geburt nicht existiert, ich werde nach meinem Tod nicht mehr
existieren. Was ist daran so furchteinflößend? NICHTS! Es gibt natürlich Menschen, die diesen Gedanken
schlicht nicht ertragen können - und dann gehts heftig los mit dem Sich-selbst-in-die-Tasche-Lügen. Tja.
Und dann kommt der rettende Strohhalm in Gestalt der "Heiligen Schrift" und der geglaubten "Selbstoffen-
barung" eines das - bei entsprechendem Glaubensgehorsam - ewige Leben versprechenden Gottes aus der
Wüste Judäas vor schlappen 6000 Jahren.
Tja: Der alte Archimedes von Syrakus rief damals hocherfreut: "HEUREKA" = "Ich habs gefunden." Die ersten
Christen jubelten: "HALLELUJA" = "Lobet Ja(hwe)". Was die wahre Erkenntnis betrifft, eben die Wahrheit und
nichts als die Wahrheit, steht mir der Gelehrte aus Syrakus wesentlich näher als die mit leuchtenden Augen ver-
zückt gen Himmel blickenden Gottesgläubigen.