Magdalena61 hat geschrieben:Mich würde interessieren, was unsere Pazifisten dazu sagen.
Ich bin zwar nur unter christlichen, nicht aber unter realpolitischen Gesichtspunkten Pazifist - aber trotzdem was dazu:
Realpolitisch wäre erstrebenswert, dass die UN bei Völkerrechtsverletzungen wie hier (Zivilisten-Bedrohung) eingreift - das bleibt aber eine realpolitische Vision. - Dann hätte die Völkergemeinschaft aber auch gegen die Agent-Orange-Aktionen der USA während des Vietnam-Kriegs vorgehen müssen - und das ist unrealistisch. - Oder nehmen wir den schwierigen Fall Gaza mit den zivilen Ghetto-Bombardierungen, die andererseits militärisch-strategisch nicht zu umgehen sind. - Schwierig.
Also bleibt letztlich übrig, dass Militär-Mächte letztlich selber entscheiden, ob sie irgendwo eingreifen - und das ist ja die Praxis - egal ob völkerrechts-verletzend oder nicht. - Mehr scheint zur Zeit nicht drin zu sein.
Dass die USA jetzt gegen die ISIS angeht, ist konsequent. Denn ISIS ist EINE Folge des (völkerrechts-widrigen) Irak-Kriegs - aber wenn man schon mit Krieg mal angefangen hat, sollte man das Land stabil in den Frieden entlassen. - Insofern macht der US-Einsatz Sinn.
Magdalena61 hat geschrieben:50 000 Jesiden sind auf der Flucht in den Bergen, dazu die Christen und die anderen Flüchtlinge... ohne das Eingreifen des Militärs würden sie verhungern und verdursten.
Das ist ganz schlimm. - Wenn es defensive militärische Einsätze zum Schutz und zur Versorgung von Kriegs-Flüchlingen und -Verfolgten gibt, ist das meines Erachtens auch unter christlichen Gesichtspunkten gut.
Auch hier wäre eine UN-Armee wünschenswert, die ÜBERALL auf der Welt eingreift, wenn Zivilisten konflikt-bedingt in Not sind - aber auch das ist unrealistisch. - Ich glaube NICHT, dass "Frieden auf Erden" möglich ist.