Das sehe ich etwas anders.Lamarck hat geschrieben:Du siehst: Offenbar ist die zeitliche Reihung nicht hinreichend, es muss sich vielmehr eine Transformation von n nach n' feststellen lassen. Damit ist der Beobachter eingeführt, der die Reihung vollzieht.ThomasM hat geschrieben: - Ursache und Ereignis werden in der Regel dadurch auseinandergehalten, dass die Ursache zeitlich vor dem Ereignis stattfindet.
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Der Beobachter beobachtet n und n'. Das ist erst mal alles.
Dann geht ein Mensch (es muss nicht der Beobachter sein) hin und macht ein mathematisches Modell und das enthält eine Transformation von n nach n'. Erst danach ist n als Ursache von n' klassifiziert, es ist eine Folge des Modells.
Nicht eine Folge der Anwesenheit eines Beobachters.
Man könnte als Beispiel die statistische Korrelation von Geburten mit der Siedlung von Klapperstörchen nehmen (Annahme: da gibt es eine). Man würde das für Quatsch halten, bis jemand ein Modell entwickelt, wie der Zusammenhang sein kann (z.B. in neuen Häusern, wo bevorzugt junge Familien leben, nisten Störche besonders gerne)
Selbst wenn wir einmal (zufälligerweiseLamarck hat geschrieben: Den entsprechenden Beweis zu führen ist ja gerade das, was wir hier tun ... .
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Damit ist dargelegt, dass prinzipiell allein aus dem Ereignis nicht die genaue Ursache bestimmt werden kann und vice versa.

Ich stimme grundsätzlich mit der letzten Aussage überein, obwohl ich einschränke, dass das von dem Modell abhängt, das ich mir von der Realität mache.
Der causa finalis ist also beim Ablauf der Ereignisse eine Art "hidden agenda", die zu dem Ergebnis führt, das dann eintritt. Bei Menschen scheint das ok. Bei den Objekten der Natur ist das kaum vorstellbar ohne Rückgriff auf Gott.Lamarck hat geschrieben: Aristoteles führt eben deshalb aus dem Kausalprinzip seiner materialistischen Vorläufer, der causa materialis, eben u. a. die causa finalis ein und bereitet so in seiner Metaphysik ein Biotop für Götter vor. Dein Wunsch ist als Soll-Ist-Vergleich mithin ebenfalls eine causa finalis - Du strebst das Erreichen eines bestimmten Ziels an, wofür Du Deine nichtzufälligen (?) Gründe hast.
Ein reiner Naturalist muss also die Annahme einer causa finalis ausschliessen.
Denn selbst Menschen sind nach dieser Vorstellung ja biologische Computer.
Wo aber dann der Zufall herkommt, ist mit dieser Vorstellung ebenso vollständig unklar.
Ich hatte gefragt, warum du die Aussagen über den Zufall als Scheinproblem siehst. Dass "der Zufall" eine sprachliche Personifizierung ist, ist mir klar. Dann ist aber zu fragen, was denn das ist, was wir mit dem Begriff umschreiben?Lamarck hat geschrieben: Scheinprobleme sind nur vordergründig Probleme. Es liegt analog ein Scheinproblem vor, etwa nach der letzten Ziffer von Ï€ zu fragen. Was genau hat dem Kleinkind nun weh getan, auch wenn dieses den Stuhl zu Unrecht verantwortlich macht? Warum macht es denn den Stzhl verantwortlich?
Übrigens: Die Frage nach der letzten Ziffer von Ï€ ist kein Scheinproblem, sondern läßt sich beantworten. Es gibt keine letzte Ziffer.
Und das Kleinkind hat lediglich logisch gedacht. Denn es überlegt vollkommen zu Recht "Ich würde mir selbst doch niemals weh tun, denn ich habe ja nicht gerne Schmerzen. Also muss es der Stuhl gewesen sein.
Thomas