Hier eine Erklärung, die ich gut finde:Pluto hat geschrieben:Was ist ein res cogitans überhaupt?
"Die beiden populärsten Formulierungen des Cogito, gemeint sind die Sätze Cogito, ergo sum und Ego sum, ego existo, verlangen nach einer Wesenbestimmung des ego. Descartes vollzieht diesen Schritt, indem er das denkende Ich als ausschließlich denkende Substanz kennzeichnet, die er res cogitans nennt. Dieses denkende Ding ist strikt vom rein körperlichen Dasein getrennt und kann als solches kein Attribut der Körperlichkeit auf sich beziehen. Es ist somit von allen materiellen Dingen getrennt, die im Körper als res extensa" auftreten. Die bloße Materie als res extensa ist somit auch streng getrennt von der denkenden Substanz". (S. Hollendung)
Das ist materialistisch gedacht - also unter der Annahme, dass es kein "res cogitans", sondern nur "res extensa" gibt.Pluto hat geschrieben:Ich würde das Gegenteil sagen, denn mit ein Gehirn ist zum Denken unerlässlich.
Bei Descartes ist jedoch das Denken (also die geistige Existenz des Menschen) eine eigenständige Größe, die sich - so könnte man heute übersetzen - des Gehirns bedient, wenn es "res extensa" gibt (was Descartes annimmt).
Das einzige, was Descartes nicht annehmen muss, sondern positiv weiss, ist die Existenz des "res cogitans" namens "Ich":
"Doch woher weiß ich, ob das, was mit mir geschieht, Zweifeln ist, ob ich mich täusche, dass ich „ich“ bin und dass ich „bin“? Wenn ich aber zweifle, so kann ich selbst dann, wenn ich mich täusche, nicht daran zweifeln, dass ich zweifle und dass ich es bin, der zweifelt, d. h. ich bin als Denkender in jedem Fall existent. Der erste unbezweifelbare Satz heißt also: „Ich bin, ich existiere“" (Descartes)
Ich lese das gerade auch erst nach (da sieht man, dass unser Forum schon zur Entwicklung anregt
