"Jesus hat das Reich Gottes verkündet und gekommen ist die Kirche."
(Alfred Loisy, fr. Theologe, 1857-1940)
Der gute Loisy hat die Kirchengeschichte nicht ordentlich angesehen.
"In Zeiten blinden und unwissenden Glaubens hat die Kirche festgesetzt, dass die Schriften, besonders die des Neuen Testaments, vollständig als authentisch und wahrhaftig zu gelten haben. Heute kann sie daher nicht mehr umkehren. Die Ergebnisse der modernen Wissenschaft müssen abgelehnt, als falsch bewiesen werden. Andererseits müssen die irrigen Entscheidungen der Kirche als wahr bewiesen werden. Deshalb muss man glauben, dass schwarz weiß ist".
(Alighiero Tondi, ehem.päpstl.Theologe)
Das Leben ist oft grau und noch dazu bunt.
Das NT -IST- wahrhaft.
Allerdings sollte beim Lesen der Schreibstil und das Wissen des AT hinzukommen. Das war aber seit 500 n.Chr. seit dem Bruch des Römerreiches, nicht gepflegt worden. Politische Wirren, Kriege und Seuchen hatten den Ausbau der Basis verhindert.
Die Kirche hatte Recht, wenn sie die Ergebnisse moderner Wissenschaften ablehnte, denn auch diese kamen in die Schieflage ohne die gemeinsame Basis. Die arbeiteten z.B. an einer Kritik des Schöpfungsberichtes, ohne zu wissen was der eigentliche Inhalt war.
"Theologie ist das Bemühen, aus Nicht-Geschehenem, frei erfundenen Märchen, zusammengestückelten Metaphern, verhunzten Überlieferungen, zensierten Berichten, traditionellen Behauptungen, (und im katholischen Spektrum zusätzlich) päpstlichen Enzykliken und Konzilsbeschlüssen einen nachvollziehbaren Zusammenhang herzustellen."
(Michael Schmidt-Salomon, dt. Schriftsteller)

Dabei begann Schmidt-Salomon doch recht hoffnungsvoll mit Aufgeschlossenheit. Er machte aber bei der Forschung nicht weiter. Er führte seinen Krieg mit Bischöfen, statt mit der allgemeinen Unwissenheit.
Um es mal deutlicher zu sagen, was seine Vorwürfe sind:
Frei erfundene Märchen =
nicht bewältigte Vergangenheit
Zusammengestückelte Metapher =
fehlende Sprachkenntnisse
Verhunzte Überlieferung =
keine *Auslegung zum Lesen verwendet
Zensierte Berichte =
Versuch der Schonung der Bevölkerung vor dem heute ausgebrochenen Chaos
Bei der "Zweigleisigkeit" ist es ein Wunder, dass der Kirchturm steht.
"Die historische Kritik hat den Gebrauch des Alten Testaments durch das Neue Testament ad absurdum geführt, denn an keiner Stelle standen den alttestamentlichen Verfassern die Personen und Geschehnisse vor Augen, die sie den neutestamentlichen Autoren zufolge im Blick hatten.
Kein Buch des Mose stammt von Mose, kein Psalm Davids von David, kein Spruch Salomos von Salomo, keine Vision Daniels von Daniel, die allerwenigsten Prophetenworte von den Propheten, unter deren Namen die Bücher überliefert sind. Es gab keinen Exodus aus Ägypten, keine Sinaioffenbarung und keine Übergabe der Zehn Gebote. Abraham, Isaak, Mose und Josua sind bloße Namen, Jericho wurde nie erobert."
(Gerd Lüdemann, dt. Theologe)
Lüdeman hat jede Information über die *Auslegung benutzt, um weitere "
Verdrehtheiten" in Richtung Verwirrung daraus zu machen, statt zu einer vernünftigen Forschung zu kommen.
Als Sprachkundiger hätte er mit den paar Hinweisen (und etwas guten Willen) das System der Dichtung erkennen - und auch im NT anwenden können. Das tat er nicht. Dafür machte er Geschrei und schrieb Bücher, die Leute verunsichern und den "Glauben" ganz beiseite werfen.
Er hat "schwach" gedacht, dass in einem Land, geschichtlich und vom Ausbildungswesen an die hebräische / aramäische Sprache gebunden - nun der Eindruck wäre, den Lüdemann vor Augen hat.
Statt die Geschichtsdaten mit den Gesetzinformationen zu verbinden - verband er als Theologe - Unglauben mit "moderner Forschung".