Humanismus-Alternative zur Religion?

Säkularismus
Geistliches und Weltliches verbinden
Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#21 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von sven23 » So 3. Aug 2014, 20:43

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben:Und warum begnügen sie sich nicht mit selbiger?
Nichts lieber als das - nur ist sie halt im Dasein nur bedingt erhältlich. ;)

Also reicht der Garten nicht aus, es müssen doch noch Feen darin wohnen.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#22 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von Pluto » So 3. Aug 2014, 20:52

barbara hat geschrieben:Bist du nicht Konstruktivist? - dann muss doch deine Position sein, dass jede Realität - im Sinne persönlicher Wahrnehmung der Welt - ein Fantasiekonstrukt ist und notwendigerweise sein muss.
Wie so viele Menschen, scheinst auch du Mühe mit dem Konstruktivismus zu haben.
Was du da beschreibst kommt der Definition des Solipsismus nahe.
Ich denke, deshalb ist der Konstruktivismus nicht so populär wie er sein könnte/sollte.

Zunächst hat Konstruktivismus mit Phantasie wenig zu tun — nicht mehr als jeder andere "-ismus".
Konstruktivismus ist die These, dass alles was wir von der Wirklichkeit warhnehmen, im Gehirn nach- bzw. abgebildet wird.

barbara hat geschrieben:ich mag Verschwörungen eigentlich fast lieber als jene, die überall bloss Banalität sehen und den Sinn fürs Wundern verloren haben.
Deine Vorliebe für Verschwörungatheorien ist mir auch schon aufgefallen. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#23 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von sven23 » So 3. Aug 2014, 20:53

Hören wir, was Richard Dawkins über Religionen zu sagen hat:

"Viele Menschen handeln im Namen Gottes. Nordiren jagen sich in seinem Namen gegenseitig in die Luft. Araber jagen sich in seinem Namen gegenseitig in die Luft. Imame und Ayatollahs unterdrücken in seinem Namen Frauen. Zölibatäre Päpste und Priester mischen sich in seinem Namen in das Sexualleben ihrer Mitmenschen ein. Jüdische Shohets schneiden in seinem Namen Tieren bei lebendigem Leibe die Kehle durch.
Das, was in der Vergangenheit von der Religion ausging - blutige Kreuzzüge, die Folter der Inquisition, Eroberer, die zu Massenmördern wurden, Missionare, die ganze Kulturen zerstörten, und ein bis zum letzten Moment geleisteter und gesetzlich legitimierter Widerstand gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis - ist noch verheerender. Und wozu war das alles gut?... Es war alles eine riesige Verschwendung von Zeit und Menschenleben. Man möchte meinen, das ganze sei ein Witz von kosmischen Ausmaßen, wenn es nicht so tragisch wäre".

(Richard Dawkins 2004, geb.1941, Lehrstuhl für die Verbesserung des öffentlichen Verständnisses der Wissenschaft, Oxford University; Zoologe, Biologe, Schriftsteller, Literature Award 1997 der Royal Society und der Los Angeles Times).

Gibt es wirklich keine Alternative?
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#24 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von closs » So 3. Aug 2014, 21:08

sven23 hat geschrieben:Also reicht der Garten nicht aus, es müssen doch noch Feen darin wohnen.
Es ist schon interessant, wie eine Sprache derart unterschiedliche Bedeutungen im selben Wort haben kann. - Wir sprechen von komplett unterschiedlichen DIngen.

Pluto hat geschrieben:Konstruktivismus ist die These, dass alles was wir von der Wirklichkeit warhnehmen, im Gehirn nach- bzw. abgebildet wird.
Das klingt ja pragmatisch sinnvoll.

Mein Eindruck ist, dass Konstruktivismus für "Handeln nach Sicht" steht - wobei ich jetzt echt nicht weiss, ob das als Kompliment oder als Beleidigung aufgenommen wird.

sven23 hat geschrieben:Hören wir, was Richard Dawkins über Religionen zu sagen hat
Dawkins ist Jahrhunderte zu spät - ein Anachronismus. - In Eurasien und Amerika gab es in den letzten 250 Jahren mit erdrückender Mehrheit nicht religiös, sondern säkular bedingte Kriege. - Wie kann man so hinterherhinken?

Natürlich gibt es auch heute noch religiös bedingte Gewalt (aktuell momentan der Islam) - aber was ist das mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein im Vergleich zu all den Kriegen seit Mitte des 19.Jh?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#25 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von sven23 » So 3. Aug 2014, 21:31

closs hat geschrieben:Dawkins ist Jahrhunderte zu spät - ein Anachronismus. -

Unsinn, wenn man Geschichte betrachtet, ist man immer zu spät. Das, was Relgionen auf dem Kerbholz haben, reicht ja wohl auch.

Die anderen Aspekte, außer Nordirland, sind ja noch aktuell.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#26 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von closs » So 3. Aug 2014, 21:40

sven23 hat geschrieben:Die anderen Aspekte, außer Nordirland, sind ja noch aktuell.
Aber vergleiche das doch mal mit den 100en Millionen an Toten durch die säkulare Gesellschaft (Napoleon, Preußen-Österreich, 1871, WKI, WKII, MaoTsedong, Stalin, Pol Pot, Vietnam, etc.). - Willst Du deshalb die säkulare Gesellschaft vor den Kadi bringen? - Und vor allem: Vor welchen?

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#27 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von Pluto » So 3. Aug 2014, 21:50

closs hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Konstruktivismus ist die These, dass alles was wir von der Wirklichkeit warhnehmen, im Gehirn nach- bzw. abgebildet wird.
Das klingt ja pragmatisch sinnvoll.
Logisch!
Ist auch von mir. :mrgreen:
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#28 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von Catholic » So 3. Aug 2014, 21:54

Aha,wo haben denn christliche Missionare "ganze Kulturen zerstört" und stimmt es,dass sich - um nur einmal bei den Christen zu bleiben - Christen "bis zum letzten Moment" "gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis" gewehrt haben?

sven23 hat geschrieben:Hören wir, was Richard Dawkins über Religionen zu sagen hat:

"Das, was in der Vergangenheit von der Religion ausging - ..., Missionare, die ganze Kulturen zerstörten, und ein bis zum letzten Moment geleisteter und gesetzlich legitimierter Widerstand gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis - ist noch verheerender.....
...

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#29 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von Pluto » So 3. Aug 2014, 21:59

Catholic hat geschrieben:Aha,wo haben denn christliche Missionare "ganze Kulturen zerstört"
Z. Bsp. in Nord- und Südamerika.

Catholic hat geschrieben:und stimmt es,dass sich Christen "bis zum letzten Moment" "gegen jede wissenschaftliche Erkenntnis" gewehrt haben?
Erstaunliche Frage, wo so viele Christen immer noch am Kreationismus festhalten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Catholic
Beiträge: 2750
Registriert: Sa 14. Sep 2013, 13:45

#30 Re: Humanismus-Alternative zur Religion?

Beitrag von Catholic » So 3. Aug 2014, 22:00

Wobei man sagen muss,dass der Nordirlandkonflikt wie auch der irische Konflikt insgesamt zwar auch einen - ich nenne ihn mal so - religiösen Aspekt beinhaltet aber keineswegs, wie man immer wieder mal lesen kann, ein Religionskonflikt ist oder war.

sven23 hat geschrieben: Die anderen Aspekte, außer Nordirland, sind ja noch aktuell.

Antworten