Peter Malinowski: Gehirn und Geist
#11 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Na gut ... und was ist "irrational" oder "versponnen" an der buddhistischen Philosophie?
#12 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Darauf bezog sich doch deine Frage nicht.Demian hat geschrieben:Na gut ... und was ist "irrational" oder "versponnen" an der buddhistischen Philosophie?
Ich sprach von der verquickung des Buddhismus mit Elemeten der Quantenmechanik und der Mystiifizierung von Heisenbergs Unschärferelation. Das hat eindeutig esoterische Züge: So was ist weder Buddhismus noch Quantenphysik, sondern der misslungene Versuch Dinge zu vermengen die nicht zueinander gehören. Jemand der so was kolportiert ist IMO schon ein wenig "versponnen".
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#13 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Da kommen wir zu einem Grundsatzproblem:Pluto hat geschrieben:Ich sprach von der verquickung des Buddhismus mit Elemeten der Quantenmechanik und der Mystiifizierung von Heisenbergs Unschärferelation.
Darf man Erkenntnisse INNERHALB der Wissenschaft als Hinweis auf geistige Dinge interpretieren? - INNERHALB der Wissenschaft darf man es definitiv NICHT - aber darf man es in der Philosophie nutzen?
#14 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Ich finde es falsch a priori solche Grenzen zu setzen.closs hat geschrieben:Darf man Erkenntnisse INNERHALB der Wissenschaft als Hinweis auf geistige Dinge interpretieren? - INNERHALB der Wissenschaft darf man es definitiv NICHT - aber darf man es in der Philosophie nutzen?
Vorsicht ist aber bei der Veröffentlichung solcher Verquickungen geboten. Im vorliegenden Fall finde ich es sehr verwunderlich, dass die Redaktion diesen Artikel hat durchgehen lassen. Entweder ist es auf Nachsichtigkeit der Redaktion zurückzuführen, oder sie brauchten unbedingt Material für die Zeitschrift.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#15 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Die Grenzen der jeweiligen Disziplin sollte man schon setzen, indem man sagt: "Aus folgenden naturwissenschaftlichen Beobachtungen schlussfolgere ich weltanschaulich/geistig folgendes: ...". - Sonst gibt es genau die von Dir erwähnte Verquickung.Pluto hat geschrieben:Ich finde es falsch a priori solche Grenzen zu setzen.
Ein Naturalist dürfte in diesem Sinne sagen: "Aus der Tatsache, dass die Wissenschaft folgendes beobachtet, schließe ich weltanschaulich daraus, dass (meinetwegen) Geist Folge von Materie ist". - Ein Wissenschaftler dürfte dies innerhalb seiner Disziplin NICHT sagen - Verquickung.
#16 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Das hat mit der Disziplin nichts zu tun! Die Wissenschaft sagt niemals dies oder jenes.closs hat geschrieben:Ein Naturalist dürfte in diesem Sinne sagen: "Aus der Tatsache, dass die Wissenschaft folgendes beobachtet, schließe ich weltanschaulich daraus, dass (meinetwegen) Geist Folge von Materie ist". - Ein Wissenschaftler dürfte dies innerhalb seiner Disziplin NICHT sagen - Verquickung.
Aussagen werden immer von Personen gemacht. Da kann man nicht vorher Grenzen ziehen, Verbote aussprechen oder Maulkörbe verpassen. Man kann nur die Aussage einer Person nehmen, die Inhalte untersuchen und beurteilen. Titel oder das Renommee können die Aussage beim Zuhörer/Leser natürlich aufwerten — oder das Gegenteil bewirken.
Mehr ist nicht drin.
Beispiel:
Wenn Werner Gitt etwas gegen die Evolution sagt, kann seine Vergangenheit als Informatiker die Aussage bei gewissen Leuten bekräftigen, oder bei anderen schwächen.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#17 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
OK - aber eine Person sagt etwas in einer Funktion. - Und die Funktion als Wissenschaftler ist etwas anderes als die Funktion als Privatmann/-frau.Pluto hat geschrieben:Aussagen werden immer von Personen gemacht.
Aber man muss prüfen, in welcher Kategorie man sie prüft. - Privataussagen nicht-wissenschaftlicher Natur kann man nicht wissenschaftlich überprüfen.Pluto hat geschrieben: Man kann nur die Aussage einer Person nehmen, die Inhalte untersuchen und beurteilen.
Übrigens: Wir besprechen jetzt dasselbe hier und in dem Thread "Evolution". - Macht nix - fällt mir nur auf.
#18 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Dann müssen wir was dagegen tun...closs hat geschrieben:Übrigens: Wir besprechen jetzt dasselbe hier und in dem Thread "Evolution". - Macht nix - fällt mir nur auf.

Sehe ich nicht so.closs hat geschrieben:OK - aber eine Person sagt etwas in einer Funktion. - Und die Funktion als Wissenschaftler ist etwas anderes als die Funktion als Privatmann/-frau.Pluto hat geschrieben:Aussagen werden immer von Personen gemacht.
Dann muss das andersherum auch gelten.closs hat geschrieben:Aber man muss prüfen, in welcher Kategorie man sie prüft. - Privataussagen nicht-wissenschaftlicher Natur kann man nicht wissenschaftlich überprüfen.Pluto hat geschrieben: Man kann nur die Aussage einer Person nehmen, die Inhalte untersuchen und beurteilen.
Wenn Peter Malinowski in seinem G&G Artikel versucht den Buddhismus mit der QM zu rechtfertigen, und für einen Wissenschaftler klar ist, dass er dies wegen einem faslchen Verständnis der Materie tut, dann muss man ebenso Kritik üben.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#19 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Das bringt aber Verwirrung, weil Du damit ein Kategorien-Ragout veranstaltest.Pluto hat geschrieben:Sehe ich nicht so.
Richtig.Pluto hat geschrieben:Dann muss das andersherum auch gelten.
So ist es. - Was er kann, ist folgendes:Pluto hat geschrieben:Wenn Peter Malinowski in seinem G&G Artikel versucht den Buddhismus mit der QM zu rechtfertigen, und für einen Wissenschaftler klar ist, dass er dies wegen einem faslchen Verständnis der Materie tut, dann muss man ebenso Kritik üben.
"Ich, Malinowski, sehe in der Weltanschauung "Buddhismus" Inhalte, zu denen es Analogien in der Wissenschaft gibt". - RECHTFERTIGEN darf er Buddhismus damit NICHT - dieser muss sich selber rechtfertigen. - Dann kann man diskutieren, ob diese Analogien Sinn machen.
Mal ein eigenes Beispiel: Es gibt im Christentum das Alpha und Omega zur Beschreibung der "Weltzeit", also des Zeitlichen - darüber/dahinter steht das "Über-Zeitliche" (Gott). - Eine Analogie in der Naturwissenschaft findet man in der Eigenzeit des Photons, die Null ist. - Das sagt aus, dass es auch naturwissenschaftlich den Begriff der Null-Zeit gibt - mehr nicht.
Damit wird Gott nicht "gerechtfertigt", sondern lediglich darauf hingewiesen, dass es Analogien in der natürlichen Welt geben kann - ohne weitere Vermengung - nur als dürrer, nüchterner Hinweis. - Das sollte man beobachtend dürfen.
#20 Re: Peter Malinowski: Gehirn und Geist
Die Existenz des "Über-Zeitlichen" ist eine Annahme mit der ich nichts anfangen kann.closs hat geschrieben:Mal ein eigenes Beispiel: Es gibt im Christentum das Alpha und Omega zur Beschreibung der "Weltzeit", also des Zeitlichen - darüber/dahinter steht das "Über-Zeitliche" (Gott).
cui bono? —
Wem nützt es, das "Über-Zeitliche" anzunehmen?
Die Analogie sagt eigentlich nur aus, dass kein Informationsaustausch schneller als mit Lichtgeschwindigkeit erfolgen kann.closs hat geschrieben:Eine Analogie in der Naturwissenschaft findet man in der Eigenzeit des Photons, die Null ist. - Das sagt aus, dass es auch naturwissenschaftlich den Begriff der Null-Zeit gibt - mehr nicht.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.