Zu Ende gedacht kann man den Wehrdienst meines Erachtens aus christlicher Sicht NICHT rechtfertigen. Säkular MUSS man ihn rechtfertigen.Pluto hat geschrieben:Kann man den Wehrdienst geistig rechtfertigen, oder nicht?
Dieser Unterschied kommt aber nicht daher, dass die einen gut und die anderen böse sind, sondern dass beide Seiten vollkommen unterschiedliche Inhalte zu vertreten haben. - Leider wird diese Unterschiedlichkeit sehr gerne vermengt, weil viele Christen das Säkulare und das Geistliche im Schulterschluss sehen möchten - geht aber nicht.
Konkretes Beispiel: Wäre ich Verteidigungs-Minister, würde ich gegebenenfalls den Ausbau der Bundeswehr forcieren - wäre ich Priester, würde ich dies ablehnen. - Wäre ich Priester, würde ich jede Art der Gewalt als sündig darstellen - wäre ich Verteidigungs-Minister, würde ich dies ignorieren.
Womit sich viele Menschen nicht abfinden können: Es handelt sich hier um objektive Gegensätze - man kann subjektiv daran nichts ändern. - Egal, was man tut: Man wird sich immer versündigen. - Der Mensch, der bei der Verteidigung Deutschlands in Afghanistan jemanden erschießt, wird schuldig. - Der Mensch, der einen Breivig beim Betreten der Insel nicht erschießt, macht sich ebenfalls schuldig. - Wir müssen lernen, mit Aporien zwischen Säkularem und Geistlichem zu leben. - Es gibt keine Harmonie zwischen Himmel und Erde.