Hemul hat geschrieben: Ich habe mit nur drei Schuss 36 Ringe erreicht. :Smiley popcorn:
Müssen wir dich jetzt den "Herrn der Ringe" nennen?

Hemul hat geschrieben: Ich habe mit nur drei Schuss 36 Ringe erreicht. :Smiley popcorn:
Über die Worte des Bundespräsidenten, Pfarrers und Theologen Jaachim Gauck echauffiern sich nun die fundamentalistisch denkenden Christen.Bundespräsident Joachim Gauck hat nach einem Zeitungsbericht auf einen offenen Protestbrief ostdeutscher Pfarrer reagiert, die Kritik an seinen Äußerungen zu Kriegseinsätzen geübt hatten.
[Quelle: N24]
Er spricht aber als Bundespräsident und somit als Nr. 1 eines souveränen Staates - und als solcher hat er recht.Pluto hat geschrieben:Über die Worte des Bundespräsidenten, Pfarrers und Theologen Jaachim Gauck echauffiern sich nun die fundamentalistisch denkenden Christen.
Mich musst du davon nicht überzeugen.closs hat geschrieben:Er spricht aber als Bundespräsident und somit als Nr. 1 eines souveränen Staates - und als solcher hat er recht.Pluto hat geschrieben:Über die Worte des Bundespräsidenten, Pfarrers und Theologen Jaachim Gauck echauffiern sich nun die fundamentalistisch denkenden Christen.
Fundamental christlich gesehen hat er unrecht - aber das ist nicht sein Thema - er ist Staatsmann. - Man darf beide Koordinatensysteme nicht vermischen - sie sind grundsätzlich nicht vereinbar.
Pluto hat geschrieben: Aber in der Fundi-Szene wird er ziemlich hart kritisiert.
Wenn es gestattet ist, melde ich mich persönlich zu Wort. Zum einen ist es mit Sicherheit eine Bereicherung für diese Diskussion, wenn auch ein Insider seine Ansichten äußert, zum anderen möchte ich mich doch auch gerne direkt mit denjenigen auseinandersetzen, die schon aus Prinzip der Überzeugung sind, dass Blutdurst und Mordlust die Beweggründe für mein Handeln sind.Magdalena hat geschrieben:Falls[/b] du damit MEINEN Sohn meinen solltest- auf diese Idee bin ich wahrhaftig nicht gekommen: Du kennst ihn doch gar nicht und auch nicht seine Gedanken, seine Motive, du weißt nicht, was er bei der BW macht und welche Ziele er anstrebt... er ist CHRIST. "Morden" liegt nun gewiss nicht in seinem Interesse.Hemul hat geschrieben:PS: Alles so schön hinbiegen, dass man auch dem Sohn einen Persilschein zum morden ausstellt-gell?
Ich könnte das nun als rhetorische Frage auffassen und damit als Unterstellung, mein Interesse wäre es, möglichst viele Leute "abzuknallen". Ich gehe jetzt aber einfach mal davon aus, dass du wirklich wissen willst, was meine Interessen sind.Hemul hat geschrieben:Was ist denn das Interesse eines Soldaten? Auf was werden sie denn in der Kaserne gedrillt?
Christof hat geschrieben:Zum Slogan "Stell dir vor es ist Krieg und keiner geht hin". Dabei ist zu beachten, dass der Spruch so gemeint ist, dass es keinen mehr gibt der in den Krieg geht - also auch keine Gegner mehr gibt. Das wäre ja wohl dann auch der Idealfall - von dem sind wir aber noch ein gutes STück weg, aber dass der mal eintritt sollte sich eigentlich jeder wünschen.
Ich teile diese Überzeugung. Die Welt wäre ein deutlich besserer Ort, wenn es keine Soldaten mehr gäbe, keine Waffen mehr, keine Gewalt. Leider ist das eine Utopie, die in unserem irdischen Dasein nicht in Erfüllung gehen wird.Samantha hat geschrieben:Es wird immer wieder Krieg geben, weil immer wieder Menschen bereit sind, Krieg zu führen. Gandhi ist aber schon ein gutes Beispiel, dass Gewalt nicht sein muss. Wir müssen andere Wege gehen. Es ist doch nicht besser, wenn Menschen sich gegenseitig vernichten, als wenn kleine Angriffe zugelassen werden und man das Beste draus macht.
Samantha hat geschrieben:Und genau deswegen brauchen wir keine Soldaten - niemand braucht sie. Sie schaden anderen und sich selber. Nicht sie müssen sich verteidigen, sondern die Mächtigen eines Landes haben das Hauptinteresse an einer Verteidigung - überall. Jeder sollte sich verweigern.
Das sind alles sehr schöne Aussagen, die man hier im friedlichen Deutschland leicht treffen kann. Wie ist es aber in der Ukraine? Im Irak? In Israel? In Afrika? Was würde passieren, wenn die Israeli, die Ukrainer, die Iraker ihre Waffen wegwerfen und vielleicht sogar auf ihre angeblichen Feinde zugehen würden, um deren Position zu verstehen?Samantha hat geschrieben:Seine "Feinde lieben" bedeutet nicht jeden lieben. Man sollte lieber darüber nachdenken, ob die angeblichen Feinde wirklich Feinde sind und sollte versuchen, ihre Postion zu verstehen. Alle Menschen sollten aufeinander zugehen - Barrieren abbauen.
Soll man daraus schlussfolgern, dass bspw. die Ukraine kein friedliches Land ist, sondern die ganzen bewaffneten Leute, die dort gerade herumlaufen, dazu provoziert hat? Ich sehe schon die Pressemeldung vor mir: "Putin fordert die Ukraine auf, ihre Landesgrenzen von den russischen Truppen zurück zu ziehen".Samantha hat geschrieben:Warum sollte heutzutage ein Land einfach so überrollt werden, wenn es sich aus dem Kriegsgeschäft heraushält? Wenn dann manipulativ Gründe gesucht werden, um einen Krieg zu ermöglichen, ist es nur eine Frage der Zeit, bis eine vollkommene Ausrottung erfolgt. Ein friedliches Land macht sich heutzutage keine Feinde, [...]
Tut mir leid, aber mehr Falschaussagen kann man wohl kaum in so wenige Sätze verpacken.Hemul hat geschrieben:Ich war bei der Bundeswehr, zwar nur sechs Wochen,(noch als ev. Christ) aber das hat mir gereicht. Ich habe die Grundausbildung dort abgeschlossen. Ich war Scharfschütze. Konnte den Pappkameraden auf 100m ein Loch in den Kopf schießen. Was meinst du warum das tagtäglich gedrillt wurde?
Während des kalten Krieges musste der Wehrdienstleistende wirklich damit rechnen, im Ernstfall ausrücken zu müssen. Heute ist das - Gott sei dank - aber nicht mehr so. Wer heute den (inzwischen freiwilligen) Wehrdienst leistet, muss keine Bedenken haben, in irgendwelche kriegerischen Handlungen verwickelt zu werden. Wenn überhaupt, müsste er sich gleich für das Höchstmaß (23 Monate) entscheiden und sich dann auch aktiv ab dem 16. Dienstmonat auf einen Posten in einem Einsatzkontingent bewerben. Alle anderen machen zwar die Ausbildung mit, können sich aber sicher sein, dass sie nur in ihrer Heimatkaserne eingesetzt werden, wenn sie sich nicht länger verpflichten. Und darüber bin ich froh. Deswegen war die Wehrdienstverweigerung früher auch eine ganz andere Sache als heute und ist auch anders zu behandeln. Ich habe vollstes Verständnis dafür, wenn jemand das nicht machen wollte!Christof hat geschrieben:Der Ernstfall des Wehrdienstes ist doch Krieg - jetzt völlig egal ob agressiv oder defensiv (das kannst Du Dir j auch nicht mehr aussuchen, weil Du gehorchen musst, oder als Feigling erschossen wirst) - und den sollte man vermeiden, wenn man weiß, dass man niemanden erschießen kann. Sonst wirst Du nämlich zum Opfer und genau davor bewahrt uns unsere Verfassung - und es sollte niemand als "Drückeberger" oder sonstwas verschrien werden, weil er den Dienst an der Waffe ablehnt.
Christof hat geschrieben: Klar müssen die angehenden Soldaten das Töten lernen. Schließlich will man sich im Kampfeinsatz auf ihre Künste verlassen, sonst wären doch auch andere Leben in Gefahr. Und zu der Ausbildung gehört es eben auch die natürliche Abneigung gegen das Töten wegzuerziehen, sonst hätte die Bundeswehr ja keinen Sinn.
Ich will etwas anderes behaupten. Diese ganzen Aussagen, dass wir abgestumpft und desensibilisiert werden, sind blödsinnige Klischees. Die Bundeswehr hat kein Interesse daran, sich lauter kleine Rambos heranzuzüchten, die bedenkenlos auf alles Schießen, was sich bewegt. Im Gegenteil. Wir werden zwar im Schießen ausgebildet, aber gleichzeitig dafür sensibilisiert, was für eine Verantwortung damit auf unseren Schultern lastet. Es gibt unzählige Sicherheitsbestimmungen in diesem komplexen Prozess. Dem einzelnen Schützen kommt gerade in den heutigen nicht-linearen Konflikten (siehe Afghanistan, Irak etc.) eine immer größer werdende Verantwortung zu.Christof hat geschrieben:Bei der Ausbildung geht es ganz klar auch darum die Angst und die Zweifel bezüglich des Tötens abzustellen. Wer will hier was anderes behaupten?
Bei der Bundeswehr handhaben wir das recht einfach: wenn auf uns geschossen wird, schießen wir meistens zurück. Ausreißer und sogenannte "Kollateralschäden" gibt es leider immer wieder. Ich für meinen Teil habe aber kein Interesse daran, Unbeteiligte und Zivilisten zu töten und kenne auch niemanden, bei dem das so wäre.Samantha hat geschrieben:Die Wirklichkeit sieht bestimmt nicht immer pietätvoll aus. Es werden auch Unbeteiligte und Zivilisten durch Soldaten getötet. Wenn ich mich privat bei einem Angriff verteidige, darf ich auch nicht einfach töten. Dies dürfen nicht mal Polizisten. Ein Soldat nimmt da weniger Rücksicht und kann alles mit einer vermeintlichen Verteidigung begründen. Und im Kriegsfalle wird er zwangsweise brutaler und rücksichtsloser werden müssen.
Richtig. Nicht unbedingt, weil sie andere getötet haben, sondern vielleicht auch, weil sie selbst oder gute Kameraden verwundet/getötet wurden, sie schlimmes durchmachen, sehen oder erleben mussten oder während dem Einsatz daheim zum Beispiel jemand gestorben, die Ehe kaputt gegangen oder sonst etwas schlimmes passiert ist. Stichwort posttraumatische Belastungsstörung (PTBS).Christof hat geschrieben:Aber auch heute gibt es Soldaten, die als geistige Krüppel nach Hause kommen, weil sie Menschen getötet haben.
Es ist eigentlich nur eine Frage der Zeit, bis in einer Diskussion über das Militär irgendjemand die Drohnen hervor holt. Das ist allerdings nicht zu Ende gedacht. Wir haben schon längst die Mittel, um Ziele auf Entfernungen von bis zu mehreren hundert Kilometern wirkungsvoll zu bekämpfen - mit einem Knopfdruck und ohne eigene Kräfte zu gefährden. Artillerie lautet das Stichwort. Auch da sitzen nur Soldaten, die zugewiesene Ziele per Mausklick bekämpfen - und die sehen dann noch nicht mal auf einem Bildschirm, was sie anrichten. Drohnen werden hingegen eingeführt, um gezielter handeln zu können. Auf Basis von Echtzeit-Informationen kann man viel genauer Entscheidungen treffen und diese im Zweifelsfall auch in letzter Sekunde wieder revidieren - einfach, weil man nicht nur seine Karte mit einem roten Kreuz hat, sondern sieht, was bekämpft werden soll. So werden Kollateralschäden gemindert und man kann flexibler reagieren. Der Einsatz von Drohnen dient dem Schutz von Menschenleben. So ironisch das jetzt für viele auch klingen mag.Hemul hat geschrieben:http://www.matthes-seitz-berlin.de/arti ... riegs.html
Die gezielte Tötung per Mausklick gleicht immer mehr einer Menschenjagd, die sogar brutaler und rücksichtsloser ist als Jagd von Wild. In der Jägersprache bedeutet das »Ansprechen« die Identifizierung des Tieres nach Alter, Geschlecht und Gesundheit. Man »spricht« das Wild gezielt »an«, bevor man es tötet. Tötung ohne Ansprache ist Mord. Selbst in der Jagd gibt es also ein ethisches Minimum. Fällt es ganz weg, pervertiert sie zu einer blinden Tötung. Es gilt z. B. als verwerflich, den Kitzen die Geiß wegzuschießen. Die Jäger sprechen von der »Ansprechskunst« oder vom »Ansprechskünstler«. Der Ausdruck »Ansprechen« weist ferner darauf hin, dass der Jäger erst eine Beziehung zum Tier aufnehmen muss, bevor er es tötet. Ist es überhaupt möglich, aus so großer Distanz eine Beziehung mit dem Gegner aufzubauen? Auch im Krieg ist die Tötung ohne Ansprache ein Mord. Die Drohnen oder Kampfroboter, die bald per Algorithmen autonom Entscheidungen treffen werden, sind nicht in der Lage, Menschen anzusprechen. Allein aus diesem Grund wären sie zu verbieten. Mit zunehmender Bequemlichkeit der Tötung und zunehmender Distanz, aus der sie erfolgt, nimmt die ethische Verantwortung ab.
Es ist pervers, vor einem Bildschirm sitzend die ganze Region, die ganze Bevölkerung in Angst und Schrecken zu versetzen. Es ist moralisch verwerflich, vom bequemen Sessel aus per Joystick Menschen zu töten. Joy heißt Freude.
Ich stimme zu: jeder sollte selbst entscheiden können, ob er den Dienst an der Waffe leisten will, und diesen im Zweifelsfall auch problemlos verweigern können! Ich kann es sehr gut nachvollziehen, wenn jemand das nicht möchte und habe dafür auch das vollste Verständnis. Genau diese Meinungsfreiheit schützen wir.Christof hat geschrieben:ich versuche mal ein paar versöhnliche Worte: ist es nicht das Beste, wenn wir jedem es selber überlassen, ob er im Kriegsfall auf andere schießen will? Ich erinnere mich an meinen jüngeren Bruder. Der ging frohen Mutes damals zur Bundeswehr. Als es dann aber darum ging auf die Pappkameraden zu schießen, hat er das verweigert. Meine Phantasie hat mir schon Jahre vorher erlaubt eine solche Situation vorherzusehen. Das ist doch besser sorum, als das sowas im Feld geschieht. Ist doch bestimmt auch Dir lieber, dass man weiß, dass unsere Soldaten im Notfall auch schießen anstatt die Flinte dann ins Korn zu werfen und sich erschießen zu lassen.
Übrigens achte ich den Dienst den unsere Soldaten tun, auch wenn es mir manchmal fragwürdig erscheint. Ich habe da Mitgefühl mit dem Einzelnen, der sich gegen Befehle ja nicht wehren kann.
Hier sollte man also aufpassen, dass man sich nicht selbst der üblen Nachrede bzw. Verleumdung strafbar macht. Noch besser wird die Unsinnigkeit dieser Begrifflichkeit in folgendem Zitat zum Ausdruck gebracht:Mörder ist, wer
- aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
- heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
- um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.
§ 211 Abs 2 StGB
"Soldaten sind Mörder’. Das Unwahre und Törichte dieser Behauptung springt ins Auge: Ein Mörder vernichtet ‚aus niedrigen Motiven’ das Leben anderer Menschen, und zwar stets mit dem Ziel, daraus Vorteile für sein eigenes Leben zu gewinnen, und wäre es nur die Befriedigung eines Racheverlangens; Soldaten dagegen töten feindliche Soldaten, indem sie sich selbst der Möglichkeit des Getötetwerdens aussetzen, und sie tun das, um andere Menschen, meist ihre Landsleute, zu verteidigen oder vor Übeln zu bewahren. Carl von Clausewitz sagt in einem der ersten Sätze seines berühmten Buches ‚Vom Kriege’, der Krieg sei ‚nichts als ein erweiterter Zweikampf’. Nun kann es keinem vernünftigen Menschen einfallen, einen Mann, der sich einem Zweikampf stellt, einen ‚Mörder’ zu nennen, denn immerhin läuft er selbst Gefahr, ‚ermordet’ zu werden, und er gibt seinem Gegner eine Chance, die ein Mörder seinem Opfer niemals gibt."
Ernst Nolte: Historische Existenz. Zwischen Anfang und Ende der Geschichte?, München 1998, S. 216.
Dein Beruf ist nicht fragwürdig, sondern sehr wichtig für den Erhalt des souveränen Staats. - Trotzdem gibt es unauflösbare Gegensätze zwischen geistiger und säkularer Welt.Cratz3r hat geschrieben: Ich bitte um Nachsicht, wenn ich auf Antworten gegebenenfalls etwas träge reagiere, aber ich bin unter der Woche in der Kaserne und damit beschäftigt, meinem fragwürdigen Beruf nachzugehen.
Schön gesagt!closs hat geschrieben:Dein Beruf ist nicht fragwürdig, sondern sehr wichtig für den Erhalt des souveränen Staats.Cratz3r hat geschrieben: Ich bitte um Nachsicht, wenn ich auf Antworten gegebenenfalls etwas träge reagiere, aber ich bin unter der Woche in der Kaserne und damit beschäftigt, meinem fragwürdigen Beruf nachzugehen.
Auch gut. Aber ich verstehe den Zusammenhang nicht.closs hat geschrieben:Trotzdem gibt es unauflösbare Gegensätze zwischen geistiger und säkularer Welt.