Ich habe die Bibel bereits gelesen.Abischai hat geschrieben:Irgendwann wirst Du beginnen in der Bibel zu lesen, was kommen wird.
Terror im Irak
#11 Re: Terror im Irak
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#12 Re: Terror im Irak
Pluto hat geschrieben:Noch beuruhigender erscheint mir diese Nachricht:
In Ägypten und Tunesien zerstörten radikale Salafisten mindestens 70 Sufi-Stätten. In Libyen demolierten die Eiferer reihenweise islamische Heiligtümer, Friedhöfe und römische Statuen, darunter auch die Moschee in Zlintan, wo ein Sufi-Gelehrter aus dem 15. Jahrhundert verehrt wird. Die Täter wollten den Heiligen exhumieren, ihn an geheimer Stelle verscharren, um seine Anbetung unmöglich zu machen.
[Quelle: Spur der Verwüstung]
Erinnert irgendwie an die reformatorischen Bilderstürmer des 16. Jahrhunderts. http://de.wikipedia.org/wiki/Ikonoklasmus
Auffällig ist, daß alle diese Problemländer die Aufklärung nie mitgemacht haben, sondern ihr Heil in der Relilgion suchen. Das rächt sich jetzt.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#13 Re: Terror im Irak
Es ist eine gelungene Propaganda-Aktion, "Religion" und "Aufklärung" als Gegensätze darzustellen - funktioniert.sven23 hat geschrieben:Auffällig ist, daß alle diese Problemländer die Aufklärung nie mitgemacht haben, sondern ihr Heil in der Relilgion suchen. Das rächt sich jetzt.
Es ist wie bei Galileo und seinen Fallgesetzen: Man braucht nur auf einen Turm zu steigen und ein Holz und ein Eisen runterzuwerfen, um die Anschauungen VOR Galileo zu falsifizieren. - Analog: Man braucht nur die weltweiten Kriege der letzten 150 Jahre abzuchecken, um den Kontext "Religion" = "Krieg" und "Aufklärung" = "Frieden" zu falsifizieren. - Aber diese Irrtümer halten sich wahrscheinlich über Jahrhunderte, weil sie gebraucht werden - obwohl ein Blick in wiki das Gegenteil beweisen würde.
#14 Re: Terror im Irak
sven23 hat geschrieben:Auffällig ist, daß alle diese Problemländer die Aufklärung nie mitgemacht haben, sondern ihr Heil in der Relilgion suchen. Das rächt sich jetzt.
ja, sehe ich genauso. Irgendwo habe ich einmal gelesen, dass der letzte Kommentar zum Koran im 15.Jh. erschienen ist. Das Fehlen von Kommentaren zu einer heiligen Schrift ist auch ein Zeichen der fehlenden intellektuellen Auseinandersetzung. Das hat mit irgendwelchen Fallgesetzten nichts zu tun; genau darin liegt m.E. der Denkfehler westlicher Atheisten, auf den auch closs aufmerksam gemacht hat. Die Entdeckung von Naturgesetzen bringt keine Änderung im Denken und schon gar keinen Frieden. Die IS wie AlKhaida wissen sehr genau um physikalische Gesetzmässigkeiten und dass man die Flugbahn einer Granate berechnen kann. Die eigentliche Aufklärung beginnt oder sollte vielmehr stets die innerreligiöse intellektuelle Auseinandersetzung sein.
Was kann man tun? Ich fürchte, nichts. Es ist zwar richtig, dass die IS eine Hinterlassenschaft des Bush-Krieges ist. Aber ich meine, nicht nur. Das ist ein Feuer, das bestimmte Staaten wie Saudi-Arabien selber entfacht haben und am Brennen halten mit ihren Dollars. Ausserdem: was hat sich Europa oder Amerika da einzumischen? Die IS ist doch schon längst dabei, ein Problem für den Islam und ganz konkret für islamische Staaten zu werden. Also werden Staaten wie Iran, Türkei, Syrien, Ägypten usw. irgendwann handeln.
#15 Re: Terror im Irak
"Es geht der Welt ohne Saddam Hussein wesentlich besser" (George W. Bush)sven23 hat geschrieben:Da ist eine gute Frage. Ehrlich gesagt, weiß ich keine Antwort darauf. Dieses Kalifat könnte zu einem schlimmeren Terrorstaat werden, als es der Irak unter Saddam Hussein je war.

#16 Re: Terror im Irak
Sicher ja. Aber nur im Vegleich zu vorher.Janina hat geschrieben:"Es geht der Welt ohne Saddam Hussein wesentlich besser" (George W. Bush)
Letztlich beweist es, dass die Wahrheit immer relativ ist. Das ist so falsch wie "Schlimmer geht nimmer".
Wie schon gesagt, im Vergleich zu al-Baghdadi erscheint Saddam Hussein wie ein Chorknabe.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#17 Re: Terror im Irak
closs hat geschrieben:Es ist eine gelungene Propaganda-Aktion, "Religion" und "Aufklärung" als Gegensätze darzustellen - funktioniert.
Die meisten Errungenschaften der Aufkärung mußten gegen die Religion erkämpft werden. Die Trennung von Kirche und Staat ist eine der wichtigsten Leistungen, die der Islam vielfach noch nicht vollzogen hat. Das macht heute große Probleme. Ein islamistischer Gottesstaat im Irak ist eine Horrorvorstellung, vor allem mit dem Personal, das sich da hervortut.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell
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#18 Re: Terror im Irak
Janina hat geschrieben: "Es geht der Welt ohne Saddam Hussein wesentlich besser" (George W. Bush)
Das stimmt, aber manchmal kommt man vom Regen in die Traufe, besonders, wenn man wie die Amerikaner keinen Plan für danach hat.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
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#19 Re: Terror im Irak
Wie sagte der Innenminister von Pakistan, Chaudhry Nisar Ali Khan neulich der Presse?closs hat geschrieben: Es ist eine gelungene Propaganda-Aktion, "Religion" und "Aufklärung" als Gegensätze darzustellen - funktioniert.
- Terroristen haben keine Religion.
Das etspricht IMO eher der Wahrheit.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#20 Re: Terror im Irak
Das ist ein sehr vielschichtiges Problem. - Einerseits hast Du im historischen Kontext machtpolitisch recht - andererseits ist ein authentischer Katholik um Längen aufgeklärter als als ein materialistischer Naturalist.sven23 hat geschrieben:Die meisten Errungenschaften der Aufkärung mußten gegen die Religion erkämpft werden.
Woran das liegt? - An der Definition von "Aufklärung" - jeder versteht etwas anderes darunter. - Natürlich kann man da wieder auf wiki verweisen - aber wiki ist Spiegelbild unserer Zeit, also auch unseres gegenwärtigen Mainstream-Aufklärungs-Verständnisses. - Versteht man das Wort dagegen wörtlich ("etwas klärt sich auf - so wie Licht inh Dunkelheit kommt") kommt man mit wiki nicht weiter.
Also ist eine Grundsatzentscheidung zu fällen: Mainstream-Verständnis oder Ursprungs-Verständnis?