ThomasM hat geschrieben:Zunächst ist es wohl so, dass Odifreddi sich vermutlich mit Mathematik, aber nicht mit Literatur auskennt.
Lieber Thomas,
Wer im Glashaus sitzt... na du weißt schon, gell?
Ich halte dich für einen äußerst kompetenten Physiker, aber was deine Kenntnisse der Biologie angehen....
ThomasM hat geschrieben:Science Fiction ist die literarische Projektion naturwissenschaftlich / technischer Ansätze in eine potenzielle Zukunft.
Es war eine schlechte Wahl. Die Analogie hätte Odifreddi natürlich nicht verwenden sollen.
Dem ehemaligen Papst Benedikt ist vielleicht vorzuwerfen, dass er in seiner Replik Gleiches mit Gleichem vergeltet, denn Naturwissenschaft hat ebenfalls nichts mit Science-Fiction gemein.
ThomasM hat geschrieben:Das, was Dawkins betreibt ist weder das eine noch das andere, sondern schlicht sprachliche Manipulation seiner Leserschaft. Man könnte auch Lüge dazu sagen,
Muss man das so negativ betrachten?
Ich würde sagen, Dawkins ist ein brillianter Rhetoriker und wortgewandter Schriftsteller, der es wie kaum ein anderer versteht, die Komplexität der biologischen Entwicklung populärwissenschaftlich spannend auch für Laien zu erklären.
"Das egoistische Gen" gehört nun zu den Klassikern seins Genres, und selbst fast 40 Jahre später immer noch aktuell.
Seinen "Gotteswahn" halt ich hingegen für eines von Dawkins schlechtesten Werke: schwach recherchiert und polemisch.
ThomasM hat geschrieben:Wahrheit ist eben, dass Evolution ein statisischer Prozess ist und niemand beweisen oder widerlegen kann, ob ein steuerndes Element dahinter steckt.
Eben.
Umso mehr stößt die These der rkK einer gottgelenkten Evolution, bei mir auf Unverständnis.
ThomasM hat geschrieben:Allein der Titel "das egoistische Gen" zeigt, wie sehr er seine Leser in die Irre führt, denn eine chemische Verbindung kann nicht "egoistisch" sein.
Abgesehen davon, dass ein Gen mehr ist als nur eine chemische Verbindung, stammt der Titel nicht von Dawkins.
Dawkins schreibt, er hätte es lieber "Das gleichgültige Gen" (
The indifferent Gene) genannt, aber der Verleger bestand auf "egoistisch" weil es kontrovers klang.