Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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Pluto
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#321 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 27. Jul 2014, 18:26

barbara hat geschrieben:Der zunehmende Abstraktionsgrad lässt allerdings einige fiese Gedankenspiele zu.
Welche denn z. Bsp.?
barbara hat geschrieben:Da wär doch vorstellbar, dass ein Gefangener gefragt wird: hör mal, wir haben einen Kunden aus der Privatwirtschaft, der entwickelt ein neues Computerspiel, willst du da mitmachen und etwas Taschengeld verdienen? - die meisten würden wohl.
Um sich so was auszudenken, braucht man IMO ein ziemlich pervertiertes Gehirn.

In der Tat gibt es seit den 90er Jahren, Waffensysteme mit denen man aus der Entfernung Zielgenau treffen kann. Dronen sind nur eine Weterentwicklung solcher Systeme. Die eingebauten Kameras liefern ein Echtzeitbild in so hervorragender Qualität, dass es die Präsenz einer Mannschaft vor Ort überflüssig macht und somit die eigenen Verluste praktisch auf Null reduziert.

Man kann bei weitem nicht alle Aufgaben derart automatisieren. Die meisten Einsätze der Bundeswehr haben mit Vertrauensaufbau zu tun. In Afghanistan z. Bsp. gehen die Trupps in die Dörfer und reden mit den Bauern, oder trainieren örtliche Ordnungshüter.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

barbara
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#322 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von barbara » So 27. Jul 2014, 20:28

Pluto hat geschrieben:Um sich so was auszudenken, braucht man IMO ein ziemlich pervertiertes Gehirn.

Wenn ich die Zeitung aufschlage und die internationalen Nachrichten lese, stelle ich bedauerlicherweise fest, dass an pervertierten Gehirnen kein Mangel herrscht.

Sträflinge wurden schon seit eh und je als menschliche Versuchskaninchen benutzt - es würde mich wundern, wenn heutzutage alle dieser Versuchung widerstehen. Ganz besonders dort, wo das Gefängniswesen privatisiert ist.

gruss, barbara

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#323 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 27. Jul 2014, 20:39

barbara hat geschrieben:Wenn ich die Zeitung aufschlage und die internationalen Nachrichten lese, stelle ich bedauerlicherweise fest, dass an pervertierten Gehirnen kein Mangel herrscht.
Da muss ich dir zustimmen...
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Christof
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#324 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » So 27. Jul 2014, 20:47

Man war damals erschrocken, wie viele "normale" Menschen bereit sind zu foltern oder gar zu töten, wenn sie im Auftrag einer Autorität handeln und sie Verantwortung sozusagen abgeben können und wenn man ihnen die Notwendigkeit ihres Handelns plausibel macht.

Lieber Sven,

... und wohl auch gegen ihr Gewissen handeln...

In Liebe
Christof
"Gott widersteht den Höchmütigen; den Demütigen aber gibt er Gnade."-1.Petr 5,5

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#325 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 27. Jul 2014, 21:02

sven23 hat geschrieben:Das erinnert mich an das berühmte Milgram-Experiment.
Man war damals erschrocken, wie viele "normale" Menschen bereit sind zu foltern oder gar zu töten, wenn sie im Auftrag einer Autorität handeln und sie Verantwortung sozusagen abgeben können und wenn man ihnen die Notwendigkeit ihres Handelns plausibel macht.
Abu Ghraib lässt grüssen...

Das sind die entsetzlichen Nebeneffekte eines jeden Krieges. Nur die angewandten Methoden der Folter ändern sich.
Solche Vorkommnisse verdeutlichen aber gerade, die Notwendigkeit einer guten Ausbildung unserer Soldaten.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#326 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Mo 28. Jul 2014, 00:51

Hemul hat geschrieben: Was ist denn das Interesse eines Soldaten? Auf was werden sie denn in der Kaserne gedrillt? :roll:
Magdalena61 hat geschrieben:Das fragst du am besten einen aktiven Soldaten.
Warum sollte ich? :roll: Ist doch allgemein bekannt:
https://de.wikipedia.org/wiki/Soldat
Aufgaben
Der Soldat ist als Verteidiger im Rahmen seiner Armee als Erstes ein Garant für die äußere Souveränität seines Landes, durch die latente Drohung, eine Einschränkung der Souveränität durch die Vernichtung von Menschen und deren materiellen Existenzen zu vergelten.
Andererseits ist der Soldat als Angreifer oft auch nur das Mittel zum Zweck aggressiver Mächte andere Länder anzugreifen, zu erobern und/oder sich an den lokalen Ressourcen zu bereichern.
:thumbdown:
denn die Waffen, mit denen wir kämpfen, sind nicht fleischlicher Art, sondern starke Gotteswaffen zur Zerstörung von Bollwerken: wir zerstören mit ihnen klug ausgedachte Anschläge (2.Korinther 10:4)

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Münek
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#327 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Münek » Mo 28. Jul 2014, 02:03

Hemul hat geschrieben:
Münek hat geschrieben: Dass Du als Rekrut in der Grundausbildung speziell zum "Scharfschützen"
ausgebildet wurdest, ist eine Lüge.
Mit Deiner Falschaussage hast Du Dir mit Deinem "Scharfschützengewehr"
voll ins Knie geschossen. Ich hoffe, es tut noch lange weh. :thumbdown:
Werter Müneki!
Wer hat denn behauptet, dass ich bei der Bundeswehr zum Scharfschützen ausgebildet wurde? :roll: Das brauchte ich auch gar nicht weil ich hier ein Naturtalent war. Meine gewonnenen Preise wie z.B. ein wertvolles goldenes Kaffeeservice befindet sich auch nach fünfzig Jahren immer noch in meinem Besitz . Drei Schuss auf Distanz. Dreimal voll die Zwölf. Hunderte haben es danach versucht, doch keiner hat ebenfalls die 36 Ringe geschafft. Also unterlass bitte deine erneut dämlichen Unterstellungen. :thumbdown:

Scharfschütze Hemüll, :) :)

auf welche Distanz denn? Zweimeterfuffzig? Konntest Du die Zielscheibe - mit
Deinem Holzgewehr im Anschlag - anspucken?

Unter solchen Bedingungen würde ich auf Eurem Wiesenfest mit verbundenen
Augen locker ein "wertvolles goldenes Kaffeeservice" gewinnen - und noch ei-
nen "Manta" mit Fuchsschwanz dazu (auf den Schwanz und das Geschirr würde ich
allerdings verzichten; ich brauche son Mist in meinem Alter nicht mehr).

Bei uns im Kohlenpott braucht man für solche läppischen Ballereien (36 schlappe
Ringe) höchstens einen Schuss, wenn überhaupt! Wieso brauchtest Du drei?

Also, gib mal nich so an, Du Naturtalent! ;)

LG Münek :thumbup:

PS

Ich hatte Deine Aussage hinsichtlich Deiner Rekrutenausbildung in Verbindung mit "ich war
Scharfschütze" wirklich missverstanden. Meine Wörter "Lüge" und "Falschaussage" in Bezug
auf Deine Person nehme ich hiermit selbstverständlich mit Bedauern zurück. :chapeau:

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#328 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Di 29. Jul 2014, 00:50

Münek hat geschrieben: Scharfschütze Hemüll, :) :)
auf welche Distanz denn? Zweimeterfuffzig? Konntest Du die Zielscheibe - mit
Deinem Holzgewehr im Anschlag - anspucken?
Bei uns im Kohlenpott braucht man für solche läppischen Ballereien (36 schlappe
Ringe) höchstens einen Schuss, wenn überhaupt! Wieso brauchtest Du drei?

Also, gib mal nich so an, Du Naturtalent! ;)
LG Münek :thumbup:
Hallo Frechdachs!
Bei euch im Duisburger Rohrgebiet ist es wohl üblich wegen der schlechten Sicht aus Zweimeterfünfzig und dann noch mit Auflage
auf Scheibe zu schießen-gell? :lol: Bei uns war es damals aber anders. Klare Sicht erlaubte es uns auch aus Entfernung mit richtigen Gewehren Preise auszuschießen. Übrigens ging der von mir erwähnte 1.Platz über zwei Schießtage. Vermute ganz stark, du hättest damals nicht einmal einen Trostpreis geschossen. ;)
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#329 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Hemul » Di 29. Jul 2014, 01:11

Münek hat geschrieben: Scharfschütze Hemüll, :)
Bei uns im Kohlenpott braucht man für solche läppischen Ballereien (36 schlappe
Ringe) höchstens einen Schuss, wenn überhaupt! Wieso brauchtest Du drei?
http://www.schuetzenverein-brockum.de/h ... essen.html
Das Qualifikationsschießen findet am Samstagnachmittag und am Sonntagmittag statt. Um sich fürs Stechen zu qualifizieren muss der Schütze auf der 12er Scheibe mit vier Schuss 36 Ringe erreichen, wobei nur die drei besten Schuss gezählt werden.
Ich habe mit nur drei Schuss 36 Ringe erreicht. :Smiley popcorn:
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#330 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von sven23 » Di 29. Jul 2014, 07:49

Christof hat geschrieben:
Lieber Sven,

... und wohl auch gegen ihr Gewissen handeln...

In Liebe
Christof

Das ist richtig und war das eigentlich erschreckende an dem Experiment. Autorität und Glaube an die gute Sache überlagern das eigene Gewissen und zwar unabhängig vom Geschlecht und kultureller Zugehörigkeit. Das scheint ein allgemeines Problem der menschlichen Psyche zu sein.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

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