Hast du nie gezweifelt?

[Janina]

"Zweifel" ist ein Grundbestandteil des transzendenten Menschen

Zumindest ist der Zweifel ein Grundbestandteil des aufgeklärten Menschen. Oder zumindest des sich aufklärenden. Hinterfragen ist Grundlage des Denkens überhaupt. Der Weise zweifelt. Nur der Dumme ist sich sicher.

[Münek]

Zweifel ist wichtig, denn sonst würde man ja jeden Blödsinn glauben.

Natürlich uneingeschränkte Zustimmung.

Nur brachte unser liebe Kurt den "Grund-Zweifel" in ausschließlichem Zusammenhang
mit Begriffen wie "Sinnkrise" und "Verzweiflung" des Menschen. Das halte ich für unzuläs-
sig. Darin sehe ich eine aus Wunschdenken geborene unbegründete Unterstellung.

Descartes und Augustinus repäsentieren nicht das Denken des Menschen an sich. Hier ist des-
halb für Verallgemeinerung kein Raum! Nur darauf bezog sich meine Kritik!

[closs]

Zumindest ist der Zweifel ein Grundbestandteil des aufgeklärten Menschen.

Um so besser - dann gibt es ja wesentliche Gemeinsamkeiten. - Parteiisch würde ich mir wünschen, dass diese Einsicht bis zu den Materialisten durchdringt, die meinen, es könne nur "das, der Fall sein", was sie methodisch fassen können.

[Christof]

Zweifel ist wichtig, denn sonst würde man ja jeden Blödsinn glauben. Und Glaube ist kein bestätigtes Wissen. Wäre es Wissen, würde man nie zweifeln. Es gibt übrigens die Zweifler, die wissen wollen, und die Zweifler, die grundsätzlich anzweifeln, um nicht glauben zu müssen.

@Hemul
Wie sieht denn das "Ziehen" aus?

Liebe Samantha,

Gott ist in der Lage alle Zweifel auszuräumen, so dass Glaube zur Gewissheit wird und (danke für Deine Worte) wer würde am Anfang (Milchphase) nicht noch Zweifel haben. Dieser Zweifel sollte aber nicht zur Resignation führen, sondern uns aktivieren für die noch offenen Fragen bis der Glaube Gewissheit wird und die Zweifel weg sind.

Zu Deiner Frage wie das Ziehen Gottes aussieht: Das ist für jeden Menschen verschieden. Das kann sein, dass Dich Gott zu Menschen führt, die Dir was zu sagen haben. Oder, dass Dein Lebensweg eine andere Richtung nimmt. Vielleicht ein Musikstück das Dich zum Nachdenken bringt. Oder eben auch geistliche Eingebungen, die Deine Gedanken beflügeln. Oder eine Stelle in der Bibel. Es ist auf jeden Fall ein Weg des gemeinsamen inneren Wachstums zu Gott hin.
Sei getrost: Gott läßt sich finden von denen die Ihn aufrichtig suchen.

In Liebe
Christof

[closs]

Descartes und Augustinus repäsentieren nicht das Denken des Menschen an sich.

Immerhin ist interessant, dass ein Kronzeuge des Christentums (Augustinus) und ein Kronzeuge der Aufklärung (Descartes) zu einem übereinstimmenden Ergebnis kommen.

[Hemul]

Der Gott der Bibel mag gem. Offenbarung 3:15+16 keine hin und hergerissene zweifelnde Personen die weder heiß noch kalt sind:

15 Ich kenne dein Tun und weiß, dass du weder heiß noch kalt bist. Wenn du doch das eine oder andere wärst! 16 Doch du bist lau, weder heiß noch kalt. Darum werde ich dich aus meinem Mund ausspucken.

[Samantha]

Zu Deiner Frage wie das Ziehen Gottes aussieht: Das ist für jeden Menschen verschieden. Das kann sein, dass Dich Gott zu Menschen führt, die Dir was zu sagen haben. Oder, dass Dein Lebensweg eine andere Richtung nimmt.

Es ist also ein zufälliges "Finden" oder vielleicht auch Einbildung, was man dann Gott zuschreibt. Was ist Einbildung und was wahr?

@Hemul
Wenn dem so ist, dass Gott keine Unentschlossenen mag, dann wird er ihnen helfen. Das "Lau" interpretiere ich als Falschheit.

[Hemul]

Klar wird man heute schnell für verrückt erklärt wenn man von Dingen überzeugt ist die man physikalisch nicht nachweisen kann.

Außer man genießt Denkmalschutz für Esoterik.

Was hat denn die Bibel mit Esoterik zu tun? Wenn der Gott der Bibel die Naturgesetze nicht so exakt programmiert hätte, könntest du dir deine ganzen stolzen Formeln irgendwohin schieben, und vielleicht bei Aldi oder Lidl an der Kasse sitzen.

[Janina]

Parteiisch würde ich mir wünschen, dass diese Einsicht bis zu den Materialisten durchdringt, die meinen, es könne nur "das, der Fall sein", was sie methodisch fassen können.

Da wird das aber anders ausgedrückt. In der Wissenschaft gilt der Naturalismus / Materialismus methodologisch. Das heißt, es ist eine Arbeitshypothese. Man handelt, ALS OB es so wäre. Das heißt nur, man hat sich von Spekulationen über Unmessbares zu enthalten. Persönliche Neigungen bleiben davon unberührt. Man muss sie nur aus der Arbeit raushalten.

Was hat denn die Bibel mit Esoterik zu tun?

Esoterik ist der Umgang mit etwas. Es ist ein unaufgeklärter kindischer Magieglaube ohne eigene Denkleistung. Das Objekt der Esoterik ist beliebig, und kann wie bei dir auch die Bibel sein.

[Hemul]

@Hemul
Wenn dem so ist, dass Gott keine Unentschlossenen mag, dann wird er ihnen helfen.

Und warum hilft er dir dann nicht?
Mag es vielleicht hier daran liegen:

Hebräer 11:6,
6 Aber ohne Glauben ist es unmöglich, Gott zu gefallen. Wer zu Gott kommen will, muss glauben, dass es ihn gibt und dass er die belohnt, die ihn aufrichtig suchen.