closs hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Wenn Liebe nur "ist" wäre, dann wären die Fleischwerdung und die Leiden Christi umsonst gewesen
Dieses Argument habe ich noch nie auch nur im Ansatz verstanden. - Aus meiner Sicht ist das Kreuz gerade deshalb nötig, um die Nicht-Erkennennden zu retten.
Noch einmal: Alle Menschen, die dies wollen, sind bereits gerettet, das ist der Plan Gottes. Das Kreuz ist die ultimative Offenbarung der Liebe Gottes. Die Nicht-Erkennenden ("die gegen den Hl. Geist sündigen"), die auch diese Offenbarung ablehnen, bleiben in ihrem Zustand und können von Gott nicht mehr gerettet werden. Gott ist "blank", er hat bereits seinen Sohn gegeben, was wollen diese Menschen noch? Einen Platz zur linken oder rechten des Throns oder gar den Thron selbst?
closs hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Eine Liebe, die sich nicht zeigt, offenbart, ist keine Liebe.
Einverstanden. - Aber das tut sie ja, sobald sie aktiviert ist.
Danke. Und wie aktiviert ein Mensch sie?
closs hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Warum wird dann Gott, der die Liebe ist, von einigen abgelehnt?
Weil er nicht erkannt wird.
Das ist keine "Entschuldigung", genau das ist Vogel-Strauß. Ich erkenne nicht, weil ich mich selbst davor stelle.
Um Deinen Vergleich heranzuziehen: Ich kann daran glauben, dass es meine Mutter ist, bevor ich es irgendwann sehen werde. Ich kann über diese Frau nachforschen, ihre liebevollen Briefe an mich lesen, ich kann auf die jeden Zweifel erhabenen Menschen hören, die mir versichern: Dies ist Deine Mutter. Ich kann akzeptieren, was diese Frau für mich getan hat, wie sie sich für mich aufgeopfert hat. Und dann kann ich über das Wesen der Liebe nachsinnen und mir überlegen, ob dieser nicht mit dem Wesen dieser Frau, meiner Mutter übereinstimmt.
closs hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben:Warum wird dann die Liebe eines anderen Menschen ausgenützt, verachtet, missachtet?
Aus Selbstsucht - aus Selbstschutz - aus Nicht-Erkenntnis - etc. - Dazu kommt (im menschlichen Bereich), dass der Begriff "Liebe" sowas von heterogen besetzt ist, dass man eh nicht weiss, woran man ist. -
Richtig, weil das Selbst allein zählt. Aus Nicht-Erkennen folgt nicht Sünde, aus Sünde folgt Nicht-Erkennen. Und solange die Sünde nicht erkannt wird, kann auch das Erkennen von Gott nicht erfolgen.
closs hat geschrieben:Rembremerding hat geschrieben: Deshalb akzeptiert er die Entscheidung der Menschen, die sich selbst richten, denn dies ist auch Liebe: Jeden so zu nehmen, wie er ist oder was er aus sich macht.
Mit Verlaub und allem Ernst: Ich glaube fest, dass diese menschengemachte Konstruktion, den Gaul von hinten aufzuzäumen, vom "anderen Geist" kommt. - Vermutlich aus dem (menschlichen!) Bedürfnis, so etwas wie eine menschen-verständliche Logik bei Gottes Handeln zu verstehen - wie Hiobs Freunde.
Hättest Du recht, würde ich mich abwenden. - Denn das ist NICHT "Alles in Einem". - Der Mensch sollte Eigenmaß ablegen.
Ist es nicht eher eine menschliche Konstruktion anzunehmen, Gott respektiert den Mensch und seine Entscheidung nicht? Gerade das tun doch Menschen: Sie respektieren aneinander in ihren Entscheidungen eben nicht, sondern verführen, betrügen, zwingen oder vernichten.
Sich auf Ijobs Freunde zurückzuziehen, nur weil wir die Liebe Gottes in seinem Handeln nicht verstehen wollen, ist illegitim. Ijobs Freunde argumentierten religiös, daraus kann man das Handeln Gottes nicht erkunden. Als Christ argumentiert man aus dem Glauben an den offenbarten Gott Christus Jesus und aus der Liebe Gottes heraus, dann wird alles im wirklichen Sinn erlebbar im Herzen.
Du sprichst vom Ganzen, dem Heil stets (so kommt es mir vor) im Sinn der griechischen Philosophie. Das ist eine Lehre, ein Konstrukt. Christentum ist aber ein Glaube, ein Glaube an eine konkrete Person, Christus Jesus. Er ist das Heil, das Ganze. Bist Du in ihm, bist Du mit ihm und durch ihm im Vater im Heil.
Aus den Juden kommt das Heil, warum wohl?
Danke @Yusuke für Deinen Beitrag.
Tatsächlich sollten sich Christen nicht gemütlich errettet und geheilt zurücklehnen und den Kopf über jene schütteln, die Gott nicht erkennen wollen. So wie Christen die Liebe Gottes und Gott durch Christus Jesus erkannten und wiedergeboren wurden, so müssen Christen die Liebe Gottes durch sich selbst den Ungläubigen zu erkennen geben, die keinen Zugang zu "unsichtbaren", tranzendenten, haben.
Was hätten wir sonst den Ungläubigen voraus, wenn nicht die Gewissheit von Gott geliebt zu werden, weil man ist?
Servus