Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

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Christof
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#141 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » So 13. Jul 2014, 19:13

aber, lieber Pluto, das Gewissen des Einzelnen wurde eben nicht wirklich berücksichtigt. Ich habe ja gar nichts gegen die Soldaten und Soldatinnen, die sich das Töten von Mitmenschen zutrauen, aber man sollte eben auch anerkennen, dass es Menschen gibt die gerade sich so etwas vorstellen können und deren Gewissen dagegen spricht. Das wird ja (auch hier) schon als Defizit dargestellt und in Wahrheit ist es eine Entwicklung in Richtung Frieden in der Welt.

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#142 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » So 13. Jul 2014, 19:13

Hemul hat geschrieben:Weder du noch ich sondern das Wort Gottes
Ja - aber wir wissen nicht, was wahre und was falsches Wort ist. - Dass es in der Bibel klargestellt wird, sagt nichts. Denn die Aussage, dass die Bibel Gottes Wort (in Deinem Sinne) sei, ist Menschenwort. - Wenn ein Mensch sagt, dass Gott sagt, die Bibel sei Gottes Wort, dann ist der Mensch die letzte Instanz.

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#143 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 13. Jul 2014, 19:28

Christof hat geschrieben:aber, lieber Pluto, das Gewissen des Einzelnen wurde eben nicht wirklich berücksichtigt.
Das Gewissen des Einzelnen ...?
So lange die Landesgrenzen gut verteidigt sind, kann man sich den Luxus eines totalitären Pazifismus natürlich leisten.

Ich habe ja gar nichts gegen die Soldaten und Soldatinnen, die sich das Töten von Mitmenschen zutrauen, aber man sollte eben auch anerkennen, dass es Menschen gibt die gerade sich so etwas vorstellen können und deren Gewissen dagegen spricht.
Das empfinde ich als eine extrem egoistische Haltung.
Sich von anderen verteidigen zu lassen ist gut, aber selbst für andere was tun — Nein danke! —
Was ist wichtiger... Das eigene Gewissen oder das Wohlergehen des Nachbarn?

Erinnert mich an einen Witz:
Warum ist das Gewissen der meisten Menschen rein? — Antwort: Weil es allzuoft unbenutzt ist.


Nicht umsonst fühlt sich die Bundeswehr dem Deinst an der Bevölkerung verpflichtet.
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#144 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 13. Jul 2014, 19:32

Hemul hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Aber wie definiert man nach der Bibel seinen "Nächsten".
Für dich mache ich noch einmal den Wiederkäuer:
Auch gut, aber ist der "Nächste" gleichbedeutend mit dem "Feind"?
Ist Beides gena dasselbe? Gibt es da gar keine Unterschiede?
Oder wie siehst du das, Hemul?
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#145 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » So 13. Jul 2014, 19:40

Lieber Pluto, wenn ich das von Dir lese, bin ich sehr froh, dass das Recht auf Kriegsdienstverweigerung bei uns in der Verfassung verankert ist. :)

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#146 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 13. Jul 2014, 19:48

Christof hat geschrieben:Lieber Pluto, wenn ich das von Dir lese, bin ich sehr froh, dass das Recht auf Kriegsdienstverweigerung bei uns in der Verfassung verankert ist. :)
Du verstehst mich miss.
Ich liebe die Freheit und schätze das Recht auf freie Entscheidung. Das sind für mich mehr als Werte — das sind für mich sogar Dogmen!
Aber ich bin Realist genug um zu erkennen, dass genau jene Freiheit auf die wir so stolz sind in Gefahr ist, wenn Keiner bereit ist diese Werte zu verteidigen.
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#147 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » So 13. Jul 2014, 19:59

Pluto hat geschrieben:Aber ich bin Realist genug um zu erkennen, dass genau jene Freiheit auf die wir so stolz sind in Gefahr ist, wenn Keiner bereit ist diese Werte zu verteidigen.
Wir stimmen hier überein - ich denke genauso.

Das ändert aber nichts daran, dass es unabänderliche Dissonanzen gibt zwischen weltlichen und geistigen Ansprüchen. - Insofern bringt es ThomasM (war er doch - oder?) genau auf den Punkt, wenn er sagt, dass Wehrdienst und Verweigerung des Wehrdienstes den Menschen GLEICHERMASSEN schuldig machen. - Das hat damit zu tun, dass die geistige Definition von Schuld eine andere ist als die juristische.

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#148 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Pluto » So 13. Jul 2014, 20:08

closs hat geschrieben:...wenn er sagt, dass Wehrdienst und Verweigerung des Wehrdienstes den Menschen GLEICHERMASSEN schuldig machen. - Das hat damit zu tun, dass die geistige Definition von Schuld eine andere ist als die juristische.
Sehe ich nicht so, und auch Thomas nicht. Es ist für mich nicht dasselbe, sein Recht auf Freiheit zu verteidigen, oder mit dem Ziel in den Krieg zu ziehen, fremde Gebiete zu erobern, oder Menschen zu töten und zu vertreiben.

Der totatlitäre Pazifismus wirft alles ins gleiche Boot, was meiner Meinung nach falsch ist.
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#149 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von Christof » So 13. Jul 2014, 20:13

Ich denke nicht, dass gleich alle ihr Recht in Anspruch nehmen. Das war vor 40 Jahren nicht anders als heute.

Aber auch heute gibt es Soldaten, die als geistige Krüppel nach Hause kommen, weil sie Menschen getötet haben.

Dass man aus einer Kriegssituation nicht wirklich unverletzt wieder herauskommt kann sich jeder gut vorstellen. In solchen Situationen heißt es doch "Du oder Ich". Wer niemanden umbringen will, sollte sich dann eben nicht in eine solche Situation begeben. Gottseidank war und ist das gewährleistet

Schuldig macht sich nie jemand wenn er seinem Gewissen folgt - gehört eben ein bisschen Fantasie dazu sich solche Situationen vorzustellen.

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#150 Re: Wehrdienstverweigerung aus Gewissensgründen

Beitrag von closs » So 13. Jul 2014, 20:23

Pluto hat geschrieben: Es ist für mich nicht dasselbe, sein Recht auf Freiheit zu verteidigen, oder mit dem Ziel in den Krieg zu ziehen, fremde Gebiete zu erobern, oder Menschen zu töten und zu vertreiben.
Für mich auch nicht.

Man kann sich aber dadurch nicht freikaufen, dass der Mensch trotzdem schuldig wird. - In dem Moment, indem Du irgendeinen 18Jährigen bei einer Kriegshandlung erschießt, obwohl das Kriegsziel begründbar ist, ist dieser Sohn einer Mutter trotzdem tot - und Du geistig schuldig. - In dem Moment, indem Du irgendeinen anderen NICHT erschießt, der mit einer MG vor Deiner Familie steht, machst Du Dich ebenso geistig schuldig. - Niemand kommt da ungeschoren raus - das ist NT pur.

Rauskommen geht nur, wenn man juristisch, völkerrechtlich, etc. argumentiert.
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