Die Welt - so könnte man sagen - ist die Hardware, das universale Gehirn der göttlichen Intelligenz. Allein wenn wir die Menschen betrachten kommen wir auf sieben Milliarden Gehirne, die miteinander vernetzt und im ständigen Austausch sind. Der einzelne Mensch betrachtet die Dinge von seinem individuellen Dasein her, während Gott (wenn wir von einer universalen Betrachtung ausgehen) die höhere Intelligenz von allem ist, das unendliche Bewusstsein oder die ewige Energie, aus der alles Existierende in jedem Augenblick frisch und erneuert geboren wird. Das grenzenlose Gottvertrauen, von dem alle Religionen sprechen, kommt aus einer solchen tieferen Erfahrung des Seins, als das eine Sein oder Einssein. Daher kommt das vertrauen auf eine höhere Intelligenz, die wir alle, als das allumfassende Sein
sind und von der gleichermaßen unser körperliches Leben „benutzt“ wird.
Für die Buddhisten ist das Universum ein großer Körper. BUDDHA heißt eigentlich „der zum unendlichen Sein Erwachte“. Wir alle sind dieses Sein, aber bei vielen Menschen ist es keine bewusste Erfahrung, auch wenn alle Menschen vereinzelt Erfahrungen von Grenzenlosigkeit und Weite des Raums und der Wahrnehmung kennen, durch Liebe, Musik, Sport oder Erotik. Oft in extremen Situationen! Das erscheint alles in DEM und manchmal fallen die gewohnten Schranken des Ichs, der persönlichen Identifikation plötzlich weg. Das geschieht in einer Nahtoderfahrung, wenn wir von den Berichten ausgehen, weshalb diese als Glückseligkeit und Freiheit erlebt werden kann. Denn mit der Auflösung der beschränkten Identifikation fällt auch das gesamte, daran gebundene Leiden ganz und gar weg, solange Menschen diese
Präsenz wahrnehmen (darin verweilen).
Das kann als wunderbare Erfahrung erlebt werden - absolute Liebe und Geborgenheit - aber auch als eine große Ehrfurcht oder sogar eine Todesangst, denn das Ich (DASEIN) scheint zunächst vom SELBST (dem universalen Sein) verschluckt zu werden. Pathologisch wird das bei einem Psychotiker, der keine funktionierende Ichstruktur mehr besitzt und von der Grenzenlosigkeit völlig überwältigt wird (deswegen gibt es spirituelle Traditionen, welche die Begleitung durch einen Lehrer oder Meister für notwendig halten, weil es durchaus gefährlich sein kann

). Beispielsweise hatte ich seit meiner Kindheit desöfteren die Erfahrung bei der Betrachtung des Himmels verschluckt zu werden, wobei der Himmel ja nur ein Hinweis auf das Unendliche ist. Eigentlich zeigt sich nur das, was schon immer war, ist und sein wird: die Grenzenlosigkeit des Seins (oder etwas religiöser gesprochen) die Gegenwart Gottes, das tieferliegende Sein, welches eigentlich immer gegenwärtig ist. REINE PRÄSENZ der Allheit von allem.