Ich verstehe den Einwand von @closs: "Wehret den Anfängen!"
Andererseits dürfen europäische Frauen in Saudi-Arabien (und in Teilen Italiens

) auch keinen Bikini tragen, deshalb ist das Argument von @Pluto auch relevant.
Aus christlicher Sicht hat schließlich Paulus auch gesagt, dass man dort, wo man ist, sich den äußeren Gegebenheiten anpassen soll.
Ein Kopftuch ist für mich keinesfalls ein religiöses Symbol, obwohl es die Hl. Schrift (während des Gottesdiensts) erwähnt, eine Burka jedoch schon. Jedenfalls wird man in der Regel als christliche Frau nicht gesteinigt, wenn man in der Öffentlichkeit kein Kopftuch trägt.
Der Koran ist in Sachen Verhüllung der Frau nicht eindeutig. Natürlich ist diese Wertung von einem Nichtmuslim für einen Muslim kaum relevant, was auch in Ordnung ist. Es gibt zwei Stellen im Koran, auf die sich der Islam besonders bezieht:
Sure 24, Vers 31 (Rassoul)
"Und sprich zu den gläubigen Frauen, daß sie ihre Blicke zu Boden schlagen und ihre Keuschheit wahren und ihre zu schmückenden Stellen nicht zur Schau tragen sollen - bis auf das, was davon sichtbar sein darf, und daß sie ihre Schleier (Chimar) um ihre Kleidungsausschnitte schlagen und ihre zu schmückenden Stellen vor niemand (anderem) enthüllen sollen als vor ihren Gatten oder Vätern oder den Vätern ihrer Gatten oder ihren Söhnen oder den Söhnen ihrer Gatten oder ihren Brüdern oder den Söhnen ihrer Brüder oder Söhnen ihrer Schwestern oder ihren Frauen oder denen, die sie von Rechts wegen besitzen, oder solchen von ihren männlichen Dienern, die keinen Geschlechtstrieb mehr haben, und den Kindern, die der Blöße der Frauen keine Beachtung schenken. Und sie sollen ihre Füße nicht so (auf den Boden) stampfen, daß bekannt wird, was sie von ihren zu schmückenden Stellen verbergen. Und wendet euch allesamt reumütig Allah zu, o ihr Gläubigen, auf daß ihr erfolgreich sein möget"
Sure 33, Vers 59 (Rassoul)
"O Prophet! Sprich zu deinen Frauen und deinen Töchtern und zu den Frauen der Gläubigen, sie sollen ihre Übergewänder (Jilbab) reichlich über sich ziehen. So ist es am ehesten gewährleistet, daß sie (dann) erkannt und nicht belästigt werden. Und Allah ist Allverzeihend, Barmherzig"
(Auch Allah ist barmherzig!!)
Die Suren fordern also ein Übergewand aufgrund der Haltlosigkeit der Männer, die eine Frau, die sie besitzen, einzig als sexuelles Objekt ansehen. So wird die Frau vor den Übergriffen des fremden Mannes geschützt, der Besitz des eigenen Mannes bewahrt.
Der Chimar ist übrigens ein Tuch, das über Kopf und Schulter gelegt wird.
Auch dieser Vers wird angeführt:
Sure 33,53 (Azhar)
Ihr Gläubigen! Geht nicht in die Häuser des Propheten, es sei denn, er erlaubt euch, zum Essen einzutreten! Ihr sollt dort nicht ohne seine Einladung bis zur Essenszeit warten. Wenn ihr aber eingeladen werdet, dürft ihr eintreten. Nach dem Essen sollt ihr wieder gehen und nicht länger dort verweilen, um euch zu unterhalten. Das ist für den Propheten lästig, aber er scheut sich, es euch zu sagen. Gott aber scheut sich nicht vor der Wahrheit. Wenn ihr die Frauen des Propheten um etwas ersucht, fragt sie hinter einem Vorhang! Das ist für eure Herzen und die ihren lauterer. Ihr dürft den Gesandten Gottes nicht belästigen und niemals seine Frauen nach ihm heiraten. Das wäre bei Gott eine schwerwiegende Sünde.
Dieser Vorhang hieß Hidschab. Heute ist es ein weites Gewand über Kopf und Körper, zu dem dann noch ein Nikab, ein Gesichtsschleier mit Sehschlitz, getragen wird.
Und weil wir gerade bei islamischer Kleidermode sind:
Der Tschador ist ein dunkler Umhang über Kopf und Körper, bei dem das Gesicht frei bleibt. Die Burka ein sackähnliches, meist blaues und weites Gewand, mit netzartigen Schleier vor dem Gesicht, so dass die Trägerin unkenntlich wird.
Servus
