Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

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barbara
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#121 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von barbara » Fr 20. Jun 2014, 23:50

Goswami (und andere) würden sich wohl freuen, wenn ihre Ideen wohlwollend geprüft werden, weiter entwickelt werden, Experimente ausgedacht werden, um sie als Ganzes oder Aspekte davon zu prüfen, wenn Daten gesammelt und ausgewertet werden, die dann ihre Ideen entweder bestätigen oder dagegen sprechen... und so weiter.

so wie Wissenschaft halt sein sollte: die Gemeinschaft neugieriger Leute, die wissen will, wie die Natur funktioniert.

gruss, barbara

Pluto
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#122 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jun 2014, 00:04

Christof hat geschrieben:Vielleicht geht es ihm ja gar nicht ums überzeugen, sondern ums Ideen geben?
Ähm...
Im Wohnzimmersessel kann man bekanntlich keine Experimente machen, die seine Hypothesen bestätigen, oder?

Wie gehts weiter?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#123 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jun 2014, 00:11

barbara hat geschrieben:so wie Wissenschaft halt sein sollte: die Gemeinschaft neugieriger Leute, die wissen will, wie die Natur funktioniert.
Neugierde ist die Grundlage allen wissenschaftlichen Fortschritts.

Denkst du nicht es wäre gut, wenn Jemand der was von Spiritualität versteht, die Ideen Goswamis zu einer Theorie entwickeln würde?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Christof
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#124 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Christof » Sa 21. Jun 2014, 00:23

Für eine Theorie ist es vielleicht noch zu früh. Wir stecken noch in der Beobachtungsphase.

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#125 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jun 2014, 00:33

Christof hat geschrieben:Für eine Theorie ist es vielleicht noch zu früh. Wir stecken noch in der Beobachtungsphase.
Wer beobachtet was?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#126 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Christof » Sa 21. Jun 2014, 00:36

Alle die an diesen Dingen interessiert sind. Wissenschaftler profitierten ja auch von den Zwischenergebnissen anderer. Wenn die Zeit reif ist wird sich da schon noch eine Theorie ergeben - bin ich fest davon überzeugt.

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Demian
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#127 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Demian » Sa 21. Jun 2014, 01:09

Pluto hat geschrieben:Ich möchte gerne von dir wissen, wie du deine Philosophie "Alles ist Bewusstsein" rechtfertigst.

Um wirklich zu bejahen, was ich sage, braucht es im Grunde Samadhi/Erwachen. Denn der Verstand kann ADVAITA nicht verstehen. Wenn ich Dir das versuche zu erklären, dann ist es schon wieder ein mentales Konzept und nicht die tieferliegende Erfahrung der liebevollen Einheit. Das ist, glaube ich, das eigentliche Problem – aber eigentlich ist es kein Problem, denn jeder hat seine eigene Wahrnehmung und das ist nur ein Problem, wenn wir es dazu machen – wenn wir uns einseitig mit (illusorischen) Vorstellungen davon identifizieren, wie wir und andere wahrnehmen „müssten“. Es gibt kein „müssen“ und „sollen“, es gibt lediglich das Gewahrsein, wie es sich JETZT zeigt. Das spricht für sich selbst.

Wenn Du wissen willst, ob ich meine Sichtweisen „belegen“ kann, dann kann ich Dir nur erwidern, dass es mir nicht darum geht irgendetwas zu beweisen, weil sich diese Wahrnehmung weder beweisen, noch widerlegen lässt. Es ist nicht „dies“ und es ist nicht „jenes“, es ist einfach nur DAS. Das pure, bewusste Sein und nichts weiter. Keine hochtönende Philosophie, nicht noch mehr übeflüssige gedankliche Konzepte, die vergeblich versuchen die lebendige und erfrischende Erfahrung der Präsenz einzufangen.

Das, wovon ich spreche, ist ausschließlich Präsenz, Lebendigkeit, Liebe, Leere und Fülle, die ganze Sphäre der Polarität in ihrem wunderbaren Spiel und die Schönheit des Bewusstsein, das sich in und als alles erfährt. So erfährt ein mystischer lebender Mensch Gott. Nicht als ein atemloser Gedanke, sondern als der Hauch der allumfassenden Einheit und Lebendigkeit, die mit aller zur Verfügung stehenden Energie im Alltag gelebt wird. TAT TVAM ASI – in allem spiegelt sich die Einheit und alles spiegelt sich selbst in die Einheit zurück.
Zuletzt geändert von Demian am Sa 21. Jun 2014, 03:44, insgesamt 1-mal geändert.

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#128 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jun 2014, 01:20

Christof hat geschrieben:Alle die an diesen Dingen interessiert sind. Wissenschaftler profitierten ja auch von den Zwischenergebnissen anderer.
Das erscheint mir wie ein großes Mikado-Spiel: Alle gucken zu und warten. Der erste der sich bewegt hat verloren.

Weißt du wie es in der wirklichen Wissenschaft zu geht wenn einer eine zündende Idee hat? Man wartet nicht ab und beobachtet. Im Gegenteil: Alle wollen sich an der zweiten, der experimentellen Phase mitreden und mitmachen, man diskutiert wie man die Idee falsifizieren könnte. Ja, man versucht erst mal die neue Idee zu widerlegen. Denn... bevor nicht erwiesen ist, dass wenigstens einige Beobachtungen die Hypothese bestätigen, lohnt es sich doch gar nicht erst weiter zu forschen.
Wie Barbara sagte, die Welt ist voller Dinge die man erforschen könnte...

... also wozu abwarten und beobachten?
Verstehst du jetzt, warum es so wichtig ist, zum nächsten, dem experimentellen Schritt zu gehen?

Das ist übrigens einer der entscheidenden Fehler der Stringtheoretiker. Weil ihre Theorie mathematisch in sich so stimming war und ist, haben sie nie das falsifizierende Experiment gesucht, und heute stehen sie nach 30 Jahren vor einem Scherbenhaufen: Die Theorie ist nicht faslifizierbar — außer Spesen, nix gewesen!
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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#129 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Pluto » Sa 21. Jun 2014, 01:30

Demian hat geschrieben:
Pluto hat geschrieben:Ich möchte gerne von dir wissen, wie du deine Philosophie "Alles ist Bewusstsein" rechtfertigst.
Denn der Verstand kann ADVAITA nicht verstehen.
Aha!?
Demian hat geschrieben:Es gibt kein „müssen“ und „sollen“, es gibt lediglich das Gewahrsein, wie es sich JETZT zeigt. Das spricht für sich selbst.
Ich fragte nach einer Rechtfertigung für deine Annahmen. "Gewahrsein" beantwortet diese Frage nicht.
Demian hat geschrieben:Wenn Du wissen willst, ob ich meine Sichtweisen „belegen“ kann,
Ja, und beobachten.
Demian hat geschrieben:dann kann ich Dir nur erwidern, dass es mir nicht darum geht irgendetwas zu beweisen, weil sich diese Wahrnehmung weder beweisen, noch widerlegen lässt.
Das ist wenigstens eine klare Antwort. :)
Dann ist es im Grunde genommen eine Glaubensbehauptung, nicht wahr?
Das mag für dich sehr wertvoll sein, aber für Andere eben nur — wie Darkside sagen würde — dein ganz persönliches Kopfkino, mit dem Andere kaum etwas anfangen können, es sei denn sie können deine Gedanken lesen. ;)
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

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Demian
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#130 Re: Amit Goswami: Über die Wissenschaft zu Gott

Beitrag von Demian » Sa 21. Jun 2014, 06:37

pluto hat geschrieben:
Demian hat geschrieben:dann kann ich Dir nur erwidern, dass es mir nicht darum geht irgendetwas zu beweisen, weil sich diese Wahrnehmung weder beweisen, noch widerlegen lässt.
Das ist wenigstens eine klare Antwort. :) Dann ist es im Grunde genommen eine Glaubensbehauptung, nicht wahr?

Du hast mich nicht richtig verstanden, mhmm – es ist nicht so leicht das in Worten auszudrücken. Eigentlich ist es unmöglich. Denn sobald wir Worte gebrauchen, begrenzen wir schon wieder die Wahrnehmung. So kommen wir nicht in die Erfahrung der Grenzenlosigkeit des Seins, beziehungsweise das, was wir im Advaita die Wirklichkeit des reinen Bewusstseins nennen, beziehungsweise Gott. Wie soll das in Worte gefasst werden? Wenn ich DAS in Worte fasse, in dem ich von der Nicht-Dualität oder der Einheit der individuellen Seele mit Gott spreche, dann ist das schon wieder für den Verstand problematisch, weil man sich sehr schnell an solchen Worten zerreiben kann. Darum ist es vernünftig, erst mal von irgendeiner Arbeitshypothese auszugehen.

Es gibt das Gleichnis von der Schlange und dem Seil: während ein Mann in der Dämmerung spazieren geht, stolpert er über ein Seil. Sein Herz beginnt heftig zu schlagen, denn er hält das Seil für eine giftige Schlange. Da bekommt er Angst und schreit erschrocken auf; doch dann bemerkt ihn ein Wanderer, der des Weges kommt und ein Licht bei sich trägt. Er erleuchtet mit seinem Licht das Seil. Als sich die Dunkelheit lichtet und sichtbar wird, dass die scheinbar gefährliche Schlange lediglich ein ungefährliches Seil war, kommt die Erleichterung und der Frieden wieder, denn mit der Erkenntnis des Seils verschwindet auch die Angst vor der Schlange.

Bei diesem Gleichnis geht es darum, dass die Welt als Täuschung wahrgenommen werden kann, denn die Wirklichkeit wird durch die Unwissenheit verdeckt, das Seil wird für eine Schlange gehalten, die es nicht ist. Die Dämmerung steht für die Zeit der Unwissenheit. Solange wir „unwissend“ die Welt betrachten, projizieren wir diese verkehrte Verständnis in die Welt hinein. Das repräsentiert die Schlange. Wir halten die projizierte Wirklichkeit für wahr, obwohl sie bloßer Schein ist. Dennoch erscheint in unsrer gewöhnlichen Wahrnehmung, womöglich die Illusion, dass ein „Seil“ für eine „Schlange“ gehalten wird, als real.

Denn scheinbar ist das Seil eine Schlange. Die Sinne können uns also sehr leicht täuschen. Damit ist vorallem gemeint, dass die absolute Wahrheit des reinen Bewusstseins, also Brahman, beziehungsweise Gott, von der Täuschung unsrer Sinne verdeckt wird. Obwohl alles Brahman und Brahman somit die eigentliche Wirklichkeit ist (aus vedantischer Sicht), und somit die wahre Natur von allem, so wird es doch von der vergänglichen Welt und die äußere Wahrnehmung durch die Sinne überlagert, so wie die Schlange, als das Seil erscheint, welches es nicht ist. Das Licht steht dann für die Erkenntnis – die richtige Unterscheidung zwischen Schein und Wirklichkeit. Die Wirklichkeit ist im ADVAITA (was Einheit bedeutet) Brahman - die Einheit von Allem in und als Brahman.
Zuletzt geändert von Demian am Sa 21. Jun 2014, 08:07, insgesamt 1-mal geändert.

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