sven23 hat geschrieben:Was als sinnvoll empfunden wird, ist subjektiv und individuell sehr verschieden.
Kein Widerspruch. - Das ist aber eigentlich keine Antwort auf die Frage:
closs hat geschrieben: Was wäre dann das alternative Sinn-Verständnis?
Oder meinst Du, dass die Sinnfindung innerhalb der Daseins-Existenz alles ist? - Wie erzählt man das jemanden, der mit 3 Monaten stirbt, oder den Millionen, die als Jugendliche im Krieg verblutet sind?
Pluto hat geschrieben:Aber wie kann es Fügung geben, wenn auf der Quantenebene echten Zufall gibt, der sich in der Makrowelt bemerkbar macht?
"Echter Zufall" ist eine menschlich wohlbegründete Größe - aber eben nicht mehr. - Wir wissen NICHT, ob diese Zufälle auf einer Metaebene gesteuert sind oder nicht. - Ich komme nochmals mit einem bereits vorgetragenen Beispiel:
Wenn Du ein Glas Erbsen im dritten Stockwerk auf die Treppe kippst, werden diese Erbsen die unterschiedlichsten Wege gehen, bis sie zum Stehen kommen. Die eine fällt unmittelbar auf den Boden und bleibt liegen, die andere hoppelt sämtliche Stockwerke runter, wieder eine nimmt den Weg über die Treppen, die nächste hüpft übers Geländer und stürzt senkrecht im Treppenhaus nach unten - etc.
Gedanken-Experiment: Wenn Du diesen Vorgang filmen würdest und diesen Film einem Wissenschaftler (der von der Vorgeschichte nichts weiß) RÜCKWÄRTS vorspielen würdest: Wie würde er erklären, dass sämtliche Erbsen auf allerverschiedensten Wegen im Glas landen würden? - Zufall?
Dieses Gedanken-Experiment mag gleichnihaft vermitteln, was Fügung ist.
Pluto hat geschrieben: Das bedeutet aber nicht, dass es da prinzipielle Unterschiede gibt, es sei denn man betrachtet ds aus einer anthropozentrisch spirituellen Sichtweise.
Es ist in der Tat nicht auszuschließen, dass Tiere transzendenz-fähig sind - dann wären sie spirituell auf der selben Stufe wie der Mensch - egal, ob die Genom-Übereinstimmung 73% oder 98% ist. - Allerdings glaube ich NICHT, dass Tiere transzendenz-fähig sind.
Pluto hat geschrieben:Es ist eine Erklärung die breite Akzeptanz erfahren hat.
Die "breite Akzeptanz" sagt qualitativ garnichts aus - damit ist nur gesagt, dass unsere geistige Kultur so tickt.
Pluto hat geschrieben:Eine "Sicht" ist eine Behauptung und keine Erklärung.
Es ist - wenn Du so willst - eine plausible Vermutung, die mannigfach erklärbar ist und auch erklärt wurde. - Aber es ist - wie alles Geistige - im Sinne naturwissenschaftlicher Methodik nicht nachweisbar.
Pluto hat geschrieben: Weil Leben (Stoffwechsel und Fortpflazungsfähigkeit) durch kein Naturgesetz verboten ist
Das ist kein "weil" im ontologischen Sinne - das ist ein "Wie-Weil".
Pluto hat geschrieben:Wer legt solche Verbote denn fest?
Die eigene Methodik der Wissenschaft - wenn sie damit diszipliniert umgeht. - Die Naturwissenschaft würde nie die Frage stellen (und DARF das auch nicht): Warum ist die Welt dialektisch aufgebaut? Proton - Elektron, etc.
Pluto hat geschrieben: Wer, außer der Wissenschaft sollte sie sonst beantworten können? Transzendenz ist jedenfalls dazu nicht fähig
Das "Wie" der materiellen Welt ist kein Sujet der Transzendenz - eben.
Pluto hat geschrieben:"Warum" Fragen sind keine Fragen mit denen sich die Wissenschaft beschäftigt.
Richtig. - Meine Frage galt aber den materialistischen Weltanschauungen, die zwangsläufig geistige Disziplinen sind - da geht es (auch) um das Warum.
Pluto hat geschrieben:ist die Wahrscheinlichkeit extrem hoch
Closs hat geschrieben:Kann sein - man vergesse aber nie, dass menschliche Parameter möglicherweise nicht ausreichend sind
Pluto hat geschrieben: es gibt bisher keinerlei Hinweise aus den Beobachtungen der Sterne, dass es an anderen Orten nicht auch so ist.
Das KANN aus Sicht unserer Wahrnehmung auch nicht anders sein. - Mein Punkt war:
Closs hat geschrieben:die Frage NICHT geklärt, ob das Universum, wie wir es sehen, so ist, wie Du es beschreibst, oder eine Reflexions-Innenseite ist, die nur für unsere Wahrnehmung gemacht ist.
Pluto hat geschrieben:Eben gerade das nicht! Diese Erkenntnisse sind Schlussfogerungen aus Beobachtungen; sie benötigen keine "Setzungen", wie du sie unterstellst.
Das ist der große Irrtum des Materialismus.
Der Materialismus scheint zu sagen: "Wir unterscheiden zwischen "realer" Welt - das ist das, was wir mit den 5 Sinnen wahrnehmen können - und der "irrealen (?)" Welt der Transzendenz, weil wir diese NICHT mit den 5 Sinnen wahrnehmen können". - Heuristisch ist das ok - will heißen: Für den Hausgebrauch des Daseins ist das voll ausreichend. - Aber es ist halt keine ontologische Aussage darüber, "was der Fall ist" und "was nicht der Fall ist". - Allenfalls ist es eine Aussage, dass die Wahrnehmung mit den 5 Sinnen sich auf etwas bezieht, "was der Fall ist" (also auch unabhängig von der Wahrnehmung "ist").
"Allenfalls" deshalb, weil man (heuristisch/hausgebrauchs-mäßig unterschlägt, dass es bereits eine Setzung ist, wenn man unterstellt, die Wahrnehmung beziehe sich auf etwas, was unabhängig von der Wahrnehmung der Fall ist. Obwohl es a) möglich und b) von uns grundsätzlich NICHT entscheidbar ist, ob es so ist oder ob das, was wir naturwissenschaftliche Wahrnehmung nennen, nicht selbst ein Reflex auf eine eigene geistige Projektion ist.
Wie auch immer: Für den Hausgebrauch reicht es - so wie die euklidische Geometrie ebenfalls für den Hausgebrauch ausreichend ist. - Aber das ist halt ein heuristischer und kein philosophischer, geschweige denn ontologischer oder gar theologischer Approach. - Es handelt sich hier um eine knallharte Setzung - logisch nachweisbar.
Pluto hat geschrieben:Es ist nicht — war noch nie — Aufgabe der Wissenschaft, Weltanschauungen zu entwickeln
Genau das versuche ich bei der hier ständig stattfindenden nachhaltigen Vermischung von "Naturwissenschaft" und "Naturalismus"/"Konstruktivismus" zu vermitteln - insofern heftige Zustimmung.
Pluto hat geschrieben:Schlussfolgerungen daraus ziehen dann die Menschen. Oft sind es Laien; wie z. Bsp. wenn man aus der sub-nano Struktur der Welt schließt (und behauptet), hier sei die Transzendenz zuhause.
Oder Naturalisten/Konstruktivisten, die daraus schließen, es gäbe nur eine materielle Welt. - Da ist mir einer so unrecht wie der andere.