Da sollte man differenzieren. Manche, vor allem Bibeltreue Christen, Evangelikale Christen äußern sich so, wie du das mit Fürwahrhalten verstehst. Im 2jesus-Forum sind sie stark vertreten, weil Dave das so will. Hier sind sie auch dominant, weil einige von ihnen sehr viele Beiträge schreiben. Im gesamten Christentum repräsentieren sie aber eine relativ kleine Minderheit.Pluto hat geschrieben:In der Spiritualität hingegen ist Glaube = Fürwahrhalten, d.h. etwas für bedingungslos wahr halten.
Die Mehrheit der Christen sieht das viel entspannter und da hat Glaube andere Bedeutungen. In ihrer Theologie ist Glaube mehr so etwas wie ein Zustand, eine Haltung, eine innere Einstellung, von mir aus auch """Weltanschauung""". Das ist so ähnlich wie mit dem starken und schwachen Naturalismus - extrem vs. gemäßigt. Hier wird eher nach dem geistigen Sinn in der Bibel gesucht, indem man sich nicht so ans Wortwörtliche klammert.
Die Uneinigkeit im Christentum kann man als Problem wahrnehmen aber auch als Chance der Einheit in der Vielfalt. Das ist kompliziert. Ich persönlich bevorzuge es, keiner christlichen Gemeinschaft anzugehören. Für mich sind auch spirituelle Erfahrungen wichtig - als eine Säule meines christlichen Glaubens. Von der Sorte gibt es auch ein paar, aber wir sind sicher eine Minderheit und wissen als "Einzelkämpfer" kaum voneinander. Wenn jetzt viele Christen auf mich losgehen, weil ich so etwas schreibe, wundert mich das nicht. Ist gut möglich, dass da auch Fehler drin sind.