Plausibilität des Seins

Philosophisches zum Nachdenken
Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#221 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » Sa 14. Jun 2014, 18:33

Rembremerding hat geschrieben:Du reißt Aussagen ständig aus dem Kontext, um Deine falsche Ansicht von Wahrnehmung zu verteidigen, indem Du andere diskreditierst.
Lieber Rem,
Du hast dich doch auf die Evolution bezogen, oder nicht?

Daraufhin habe ich dir die Fakten und Schlussfogerungen der Naturwissenschaft dargelegt, so wie sie mir bekannt sind.
Für die Behauptung zu den Bildern von Adam und Eva, entschuldige ich mich — das war unter der Gürtellinie.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5148
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#222 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Andreas » Sa 14. Jun 2014, 18:36

Die Galaxien existierten, bevor sie naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden sind.
Das bedeutet, das etwas existierte, bevor es naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist.
Das ist logisch.
Wenn jemand behauptet, dass etwas nicht existiert - weil es nicht naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist, ist das allein wegen der Galaxien unlogisch.

Ende der Fahnenstange, was die Nichtexistenz von Göttern, Kobolden, Fliegenden Spaghettimonstern, Russels Teekanne, lila Einhörner usw. angeht. Diese Argumentationsweise funktioniert nicht. Kann abgehakt werden.

Die Existenz von Etwas, ist nicht von naturwissenschaftlicher Wahrnehmung, Messung und Beschreibung abhängig.
Diese Aussage ist wahr.

Das gilt dann ebenso für die Wahrnehmung des Menschen.

Ob der Mensch Transzendenz wahrnimmt, ist nicht davon abhängig, ob die Transzendenz naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist, und auch nicht davon, ob seine Wahrnehmung der Transzendenz naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist.
Zuletzt geändert von Andreas am Sa 14. Jun 2014, 18:44, insgesamt 2-mal geändert.

closs
Beiträge: 39690
Registriert: Fr 19. Apr 2013, 20:39

#223 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von closs » Sa 14. Jun 2014, 18:40

sven23 hat geschrieben: Für Transzendenzwahrnehmungen hat die Evolution keine Sinnesorgane entwickelt, weil sie nicht notwendig waren wegen Nichtexistenz derselben.
Sagt die Naturwissenschaft, dass Transzendenz nicht existent ist?

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#224 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » Sa 14. Jun 2014, 18:47

closs hat geschrieben:
sven23 hat geschrieben: Für Transzendenzwahrnehmungen hat die Evolution keine Sinnesorgane entwickelt, weil sie nicht notwendig waren wegen Nichtexistenz derselben.
Sagt die Naturwissenschaft, dass Transzendenz nicht existent ist?

Natürlich nicht, die Naturwissenschaft macht keine Aussagen über Transzendenz.
Eher schon der Naturalismus, der die Auffassung vertritt, daß die Welt als ein rein naturhaftes Phänomen zu sehen ist und somit schlußfolgert, daß es auf dieser Welt keine Phänomene gibt, die übernatürlichen Charakter haben. Die Befundlage spricht dafür.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#225 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » Sa 14. Jun 2014, 18:48

Andreas hat geschrieben:Die Galaxien existierten, bevor sie naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden sind.
Richtig.
Das bedeutet, das etwas existierte, bevor es naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist.
Das ist logisch.
Stimmt auch.
Ende der Fahnenstange, was die Nichtexistenz von Göttern, Kobolden, Fliegenden Spaghettimonstern, Russels Teekanne, lila Einhörner usw. angeht. Diese Argumentationsweise funktioniert nicht. Kann abgehakt werden.
Einverstanden. Das sind allesamt Behauptungen. wobei die Beweislast dem Behauptenden obliegt.
Die Existenz von Etwas, ist nicht von naturwissenschaftlicher Wahrnehmung, Messung und Beschreibung abhängig.
Diese Aussage ist wahr.
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Ob das wahr ist, kannst du nicht wissen; du behauptest es nur.
Das gilt dann ebenso für die Wahrnehmung des Menschen.
dito. (s.o.)
Ob der Mensch Transzendenz wahrnimmt, ist nicht davon abhängig, ob die Transzendenz naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist, und auch nicht davon, ob seine Wahrnehmungsmöglichkeit der Transzendenz naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist.
Nochmals...
Die Warhnehmung von transzendenten Phänomene würde alles erklären, weil es nichts gibt was ihnen widerspricht. Aber dadurch werden Aussagen die auf diese Wahrnehmungen gründen, beliebig und führen so zu keinem Erkenntnisgewinn.
Was bleibt ist Glaube, der bekanntlich nicht mit Wissen gleichgesetzt werden kann.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
sven23
Beiträge: 23476
Registriert: Fr 10. Mai 2013, 15:55

#226 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von sven23 » Sa 14. Jun 2014, 18:55

Rembremerding hat geschrieben: Ah, das ist so wie bei ultravioletter Strahlung und Gammastrahlung. Die Evolution hat dafür keine Sinnesorgane entwickelt, weil sie nicht notwendig waren wegen Nichtexistenz derselben.
Und beide Strahlungen bewirken ja auch nichts und sind irrelevant. :angel:

Na ja, bei der UV Strahlung hat die Evolution den Melaninanteil der Haut erhöht und damit durch dunkle Hautfarbe den Schutz vor UV Strahlung maximiert.
Ich habe nicht behauptet, daß es keine physikalischen Phänomene gibt, nur weil wir sie nicht wahrnehmen oder erklären können. Das wäre purer Nonsens.
Freiheit ist das Recht, anderen zu sagen, was sie nicht hören wollen.
George Orwell

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5148
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#227 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Andreas » Sa 14. Jun 2014, 18:56

Pluto hat geschrieben:
Andreas hat geschrieben:Die Galaxien existierten, bevor sie naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden sind.
Richtig.
Das bedeutet, das etwas existierte, bevor es naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist.
Das ist logisch.
Stimmt auch.
Ende der Fahnenstange, was die Nichtexistenz von Göttern, Kobolden, Fliegenden Spaghettimonstern, Russels Teekanne, lila Einhörner usw. angeht. Diese Argumentationsweise funktioniert nicht. Kann abgehakt werden.
Einverstanden. Das sind allesamt Behauptungen. wobei die Beweislast dem Behauptenden obliegt.
Die Existenz von Etwas, ist nicht von naturwissenschaftlicher Wahrnehmung, Messung und Beschreibung abhängig.
Diese Aussage ist wahr.
Vielleicht, vielleicht aber auch nicht.
Ob das wahr ist, kannst du nicht wissen; du behauptest es nur.
Das habe ich logisch hergeleitet. Jeden Schritt meiner Argumentation hast du bestätigt.

Alles weitere ist nur eine Spezifizierung in Bezug auf menschlilche Wahrnehmung und Transzendenz. Alles logisch, soweit ich das sehe. Siehst du einen logischen Fehler?

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#228 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » Sa 14. Jun 2014, 19:13

Andreas hat geschrieben:Siehst du einen logischen Fehler?
Ja.
Denn alles was du beschreibst beruht auf Wahrnehmung mit anschließender "Konstruktion". Es sieht aus wie ein Zirkelschluss.

...und...

Warum gibt es eigentlich irgendetwas und nicht einfach nichts?
Zitat aus dem Blog von Josef Honerkamp:
In meinem Artikel "Die Natur der Physik und der kritische Rationalismus" habe ich über das Trilemma geschrieben, in das man immer gerät, wenn man für alles eine Begründung verlangt. Es geht dabei eigentlich um Strategien, dem infiniten Regress zu begegnen: Der Abbruch durch "Zuflucht zu einem Dogma" bzw. der Vorstellung von etwas Übernatürlichem ist in der Geschichte der Menschheit wohl die häufigste Strategie. Ein Zirkelschluss tritt dann auf, wenn man fälschlicherweise glaubt, mit reiner Logik Erfolg haben zu können. Der kritische Rationalismus bietet eine andere Strategie an, die wohl der naturwissenschaftlichen Methode abgeschaut ist. Man ersetzt den "Abbruch durch ein Dogma" durch einen Abbruch durch eine Hypothese, die man so lange vertritt, bis man etwas besseres erfährt, d.h. man verzichtet auf den Anspruch auf eine Letztbegründung. In der Tat hat sich diese Strategie im Laufe der Geschichte immer stärker durchgesetzt.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Benutzeravatar
Andreas
Beiträge: 5148
Registriert: So 21. Apr 2013, 19:15

#229 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Andreas » Sa 14. Jun 2014, 19:24

Pluto hat geschrieben:Ja.
Welchen konkret?
Pluto hat geschrieben:Denn alles was du beschreibst beruht auf Wahrnehmung mit anschließender "Konstruktion". Es sieht aus wie ein Zirkelschluss.
Sieht es so aus, oder ist es einer? Wenn ja wieso?
Was habe ich denn konstruiert? Ich habe nur logische Schlüsse gezogen.

Ich könnte zur Verdeutlichung noch folgendes einbauen. Ich war aber der Meinung, dass das nicht nötig ist.

Wenn nur einmal etwas existierte (die Galaxien), bevor es naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist, kann niemand mehr ausschließen, dass noch anderes existiert, als das, was bereits naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen oder beschrieben worden ist.

Pluto
Administrator
Beiträge: 43975
Registriert: Mo 15. Apr 2013, 23:56
Wohnort: Deutschland

#230 Re: Plausibilität des Seins

Beitrag von Pluto » Sa 14. Jun 2014, 19:27

Andreas hat geschrieben:Sieht es so aus, oder ist es einer. Wenn ja wieso?
Weil deine Argumentation rückschlüssig ist...
Andreas hat geschrieben:Wenn nur einmal etwas existierte (die Galaxien), bevor es naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen und beschrieben worden ist, kann niemand mehr ausschließen, dass noch anderes existiert, als das, was bereits naturwissenschaftlich wahrgenommen, gemessen oder beschrieben worden ist.
Das meine ich: Im Nachhinein ist es immer leicht klug zu sein.

Hast du den Blog von Josef Honerkamp gelesen?
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.

Antworten