Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

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closs
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#71 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von closs » Fr 13. Jun 2014, 14:34

Andreas hat geschrieben:Da stellt sich auch die Frage, wie man von dem, was tatsächlich schon beschrieben worden ist, auf das schließen kann, was erreicht werden könnte. Ist die wissenschaftliche Methode dazu geeignet?
Sicherlich bedingt. - Allerdings glaube ich persönlich, dass es irgendwann auch in diesem Feld einen Paradigmenwechsel gibt.

Momentan hat Popper den Nimbus, den Aristoteles im Mittelalter hatte. - Das muss nicht ewig so sein.

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Andreas
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#72 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Andreas » Fr 13. Jun 2014, 14:42

Pluto hat geschrieben:Es klingt ja so einfach zu sagen, in dieser sub-mikro Welt könnten transzendete Phänomene verborgen sein. Heute sucht man in der Quantenwelt oder gehiemnisvollen versteckten Parametern.

Doch das ist IMO nur Ausdruck hilfloser Ignoranz die nach Strohalmen greift. In Wahrheit ist es oft so wie closs sagt: Die Geschichte wiederholt sich.
Es erscheint mir nicht anders als wie vor tausenden Jahren als die Mehrheit der Menschen glaubte, Donner und Blitze seien Ausdruck eines wütenden, tobenden Wettergottes.

Dieses Video ist deshalb primär an Laien gerichtet, die sich anmaßen etwas unter Quanten und Evolution aussagen zu können.

Etwas prosaischer ausgedrückt... Bild
Und was habe ich mir angemaßt über Quanten und Evolution auszusagen? Was hat das jetzt damit zu tun, was man unter "Verständnis" zu verstehen hat? Warum hast du das fett hervorgehobene beim zitieren weggelassen?
Andreas hat geschrieben:Das kommt darauf an, was man unter "Verständnis" versteht. Die Naturwissenschaft beschreibt Wechselwirkungen, macht sie berechen- und anwendbar. Die eigentlichen Kräfte, Wirkungsursachen dieser Wechselwirkungen hat meines Wissens niemand verstanden oder erklärt. Wie wirkt Materie? Ja. Was ist Materie? Nein. Warum, wozu, wieso? Nein. Oder liege ich da falsch?
Womit liege ich falsch und warum? Sags mir halt als Fachmann, deswegen frage ich doch.

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#73 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Andreas » Fr 13. Jun 2014, 14:50

Andreas hat geschrieben:
closs hat geschrieben:Nach meiner Vermutung könnte Naturwissenschaft scheitern bei der Beschreibung physikalischer (!!) Phänomen

a) im Planckraum
b) bei individuellen Wirkungen
Zu a) Ich davon nix verstehen.
Weiter habe ich dazu nichts gesagt. Und Fresse halten bedeutet nicht, keine Fragen stellen zu dürfen. Sachlich bleiben. War das jetzt ein ad hominem deinerseits und eine Unterstellung?
Zuletzt geändert von Andreas am Fr 13. Jun 2014, 14:55, insgesamt 2-mal geändert.

closs
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#74 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von closs » Fr 13. Jun 2014, 14:53

Pluto hat geschrieben:Mit Verlaub, wenn die Beschreibung der Aufgaben der Wissenschaft das Ziel ist, dann ist Aufklärung sehr wohl eine wesentliche Komponente dieser Zielsetzung.
Für die Zielsetzung ist aus meiner Sicht primär geistige Aufklärung gefragt - für die Darstellung des Weges dorthin ist primär die Naturwissenschaft zuständig - einverstanden?

Pluto hat geschrieben: Doch sollte das ein Grund sein, die anerkannt beste Methodik zur Erforschung der Welt aus dem Fenster zu kippen?
Wer wollte das? - Auch die euklidische Geometrie ist im pragmatischen Umfeld auch heute noch das Mittel der Wahl - so wird es mit der gängigen Methodik der Naturwissenschaft ebenfalls noch Jahrtausende lang sein.

Pluto hat geschrieben:Zudem glaube ich nicht dass du qualifiziert bist solche Antworten aufzustellen.
Doch - dazu reicht es, die Positionierung der Sub-Nano-Welt zu kennen: a) Physikalisch b)mit der gängigen Methodik der Wissenschaft nur begrenzt erreichbar. - Das reicht, um zu vermuten, das naturwissenschaftlich (im Sinne der heutigen Methodik) das, was der Fall ist, nicht notwendigerweise erreichbar ist. - Ein rein logischer Satz.

Pluto hat geschrieben:Und warum ist das nicht Grund genug, dass dieses "ICH" aus der Notwendigkeit zum Überleben entstand?
Wie könnte man das ausschließen? Das Argument erscheint mir halt nicht arg stark zu sein - denn dementsprechend programmierte Computer könnte auch überleben, ohne ein "Ich" (im spirituell-philosophischen Sinne) zu haben.

Pluto hat geschrieben:Welche anderen Gründe hast du, diese Therien abzulehnen, außer das dogmatische "Was nicht sein darf, kann auch nicht sein"?
Das ist weder eine dogmatischen noch eine philosophische Frage - es ist eine reine Definitionsfrage. - Wenn man ein Unterhemd zum Oberhemd befördert, wird es fortan ein Oberhemd genannt werden - ohne dass das, was der Fall ist, sich damit geändert hätte.

Pluto hat geschrieben:KI-Experten (Künstliche Intellgenz) rechnen damit in 20-30 Jahren einen Computer bauen zu können, dessen Denkweise von der Menschlichen nicht mehr zu unterscheiden ist.
Gut möglich - das hat aber nichts mit dem zu tun, was man "transzendenz-fähiges Ich" nennt - mit anderen Worten: Das "Cogito" eines Augustinus (si fallor, enim sum") oder eines Descartes wären davon unberührt.

Allerdings ist das von Deiner Seite konsequent gedacht: WENN man Geist als Folge von Materie definiert, ist Deine Aussage schlüssig. - Alles Definitionssache. - Ontologisch/spirituell bin ich mir jedoch gewiss, dass es sich beim "spirituellen Ich" und beim "Turing-Test-Ich" um zwei komplett unterschiedliche Kategorien handelt. - Das wird aber mit einem Turing-Test nicht unterscheidbar sein, weil er ja gar nicht spirituell kommunizieren kann.

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#75 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Scrypton » Fr 13. Jun 2014, 15:15

closs hat geschrieben:Es erklärt nicht, was der Grund des "Ichs" ist - also warum es das "Ich" überhaupt gibt. Das ist auch nicht die Aufgabe der Naturwissenschaft.
Ach, ist es nicht?
Wessen Aufgabe ist es denn dann? :)

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#76 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von closs » Fr 13. Jun 2014, 15:39

Darkside hat geschrieben:Wessen Aufgabe ist es denn dann?
Die Aufgabe der Naturwissenschaft ist zu beschreiben, wie sich das, was als "Ich" definiert wird, materiell darstellt. - Ontologische Frage dagegen haben in der Naturwissenschaft nichts zu suchen, weil ontologische Fragen immer philosophische/geistige Fragen sind. Ganz normale Arbeitsteilung der verschiedenen Disziplinen.

Die Definieren des Begriffs "Ich" ist dabei vorrangig, weil dadurch ersichtlich wird, ob damit kategorial dasselbe gemeint ist im a)naturwissenschaftlichen, b)philosophischen, c) theologischen Kontext. - Falls dies NICHT der Fall ist, muss jedem klar sein, dass a), b) und c) unter Umständen von völlig unterschiedlichen Dingen reden, wenn es um das "Ich" geht - das kann soweit gehen, dass das Wort "Ich" nur noch ein Homonym ist. - Aber immerhin ist damit Klarheit geschaffen - selbst das ist erfreulich.

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#77 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Scrypton » Fr 13. Jun 2014, 15:55

Du bist zwar nett ausgewichen, doch die Frage hast du nicht beantwortet.
Darfst es aber noch einmal versuchen.

Warum es dieses und jenes gibt ist also wessen Aufgabe, wenn nicht die der Naturwissenschaft?

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#78 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von closs » Fr 13. Jun 2014, 16:42

Darkside hat geschrieben:Du bist zwar nett ausgewichen
:?: :o
closs hat geschrieben: weil ontologische Fragen immer philosophische/geistige Fragen sind.

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#79 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Scrypton » Fr 13. Jun 2014, 16:50

closs hat geschrieben:weil ontologische Fragen immer philosophische/geistige Fragen sind.
Die Fragen, warum es dieses oder jenes gibt, ist nicht automatisch eine ontologische Frage!
"Warum erscheint ein Regenbogen, wenn es regnet und die Sonne scheint".
Bereich der Ontologie? Nein!

Abgesehen davon... wird die Ontologie deinerseits noch immer sehr stark überbewertet.

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#80 Re: Beschreibt die Naturwissenschaft die Welt?

Beitrag von Andreas » Fr 13. Jun 2014, 17:07

Ich komm grad nicht drauf. Warum gibts die Sonne?

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