Wenn dann aber ein Mensch des 21. Jh. daraus schließt, dass es "einfacher" ist, "das, was der Fall ist", ausschließlich materialistisch zu verstehen, weil es zuviel Gedöns gibt, wenn da auch noch der Geist dabei ist, dann ist das schon ziemlich albern.Pluto hat geschrieben:Nicht die kürzeste Erklärung ist die Beste, sondern die Einfachste.
Wünschelruten
#331 Re: Wünschelruten
#332 Re: Wünschelruten
Pluto hat geschrieben:Ockham sprach von der Einfachheit. Nicht die kürzeste Erklärung ist die Beste, sondern die Einfachste.
So steht es im Tao te King: das sagbare Tao ist nicht das wirkliche Tao. Du kannst die absolute Realität nicht in Begriffen einfangen, aber jeder Augenblick ist eine Einladung in sie einzutauchen.
#333 Re: Wünschelruten
Nach heutiger Erkenntnis erscheint "das was der Fall sein könnte" nun mal nicht notwendig, um die Welt zu erklären wie sie ist.closs hat geschrieben:Wenn dann aber ein Mensch des 21. Jh. daraus schließt, dass es "einfacher" ist, "das, was der Fall ist", ausschließlich materialistisch zu verstehen, weil es zuviel Gedöns gibt, wenn da auch noch der Geist dabei ist, dann ist das schon ziemlich albern.Pluto hat geschrieben:Nicht die kürzeste Erklärung ist die Beste, sondern die Einfachste.
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#334 Re: Wünschelruten
Pluto hat geschrieben:Nach heutiger Erkenntnis erscheint "das was der Fall sein könnte" nun mal nicht notwendig, um die Welt zu erklären wie sie ist.
Das stimmt. Gott ist aber keine Erklärung, die mit anderen Erklärungen, um die einfachste, beste oder eleganteste Form konkurriert, sondern eine Wirklichkeitserfahrung - als das Absolute, Unbegreifliche und Numinose.
#335 Re: Wünschelruten
Warum sollte man sich nicht von diesem unnötigen Ballast trennen.Demian hat geschrieben:Das stimmt.Pluto hat geschrieben:Nach heutiger Erkenntnis erscheint "das was der Fall sein könnte" nun mal nicht notwendig, um die Welt zu erklären wie sie ist.
Es hat sich im Laufe der Zeit immer wieder gezeigt, dass gerade die einfache Erklärung die Richtige ist.Demian hat geschrieben:Gott ist aber keine Erklärung, die mit anderen Erklärungen, um die einfachste, beste oder eleganteste Form konkurriert,
Der Naturalist sagt nichts Abschließendes darüber, was in der Welt ist.
#336 Re: Wünschelruten
Pluto hat geschrieben:Warum sollte man sich nicht von diesem unnötigen Ballast trennen.
Wenn Du das Allumfassende Sein zu einem winzigen Gedanken in deinem Verstand herab würdigst, den Du dann "Gott" nennst, dann ist die Rede von Gott wirklich überflüssig. Denn die absolute Realität ist kein Gedanke - dein Gedanke ist ein winziger Teil der absoluten Realität.
#337 Re: Wünschelruten
Du triffst es leider auf den Punkt.Pluto hat geschrieben:Nach heutiger Erkenntnis erscheint "das was der Fall sein könnte" nun mal nicht notwendig, um die Welt zu erklären wie sie ist.
#338 Re: Wünschelruten
closs hat geschrieben:Du triffst es leider auf den Punkt.Pluto hat geschrieben:Nach heutiger Erkenntnis erscheint "das was der Fall sein könnte" nun mal nicht notwendig, um die Welt zu erklären wie sie ist.
Es ist schon sehr fragwürdig ob Pluto die „heutige Erkenntnis“ für sich beanspruchen kann, da es sehr vielfältige Auffassungen heute gibt, wenn ich mir beispielsweise Philosophen und Lehrer, wie Rupert Spira, Lee Lozowick, Adyashanti, Barry Long oder Jiddu Krishnamurti anschaue und die vielen unbekannten Menschen, die dieser globalen „Graswurzelbewegung“ angehören. Osho sprach seinerzeit von der Bewegung derer, die die Wahrheit suchen (Sannyasin).
"Die Sannyas-Bewegung ist nicht meine. Sie ist nicht eure. Es hat sie schon vor mir gegeben, und es wird sie auch geben, wenn ich nicht mehr da bin. Die Sannyas-Bewegung bedeutet einfach die Bewegung derer, die nach Wahrheit suchen. Diese Sucher hat es schon immer gegeben."
Diese Bewegung kann man auch ganz anders nennen, der Begriff ist im Grunde nicht wichtig, aber es gibt sie, auch wenn der Mainstream das (aus seiner Sicht) unpässliche oder nicht so leicht verwertbare lieber unter den Tisch kehrt.
#339 Re: Wünschelruten
Demian hat geschrieben:Pluto hat geschrieben:Nach heutiger Erkenntnis erscheint "das was der Fall sein könnte" nun mal nicht notwendig, um die Welt zu erklären wie sie ist.
Das stimmt. Gott ist aber keine Erklärung, die mit anderen Erklärungen, um die einfachste, beste oder eleganteste Form konkurriert, sondern eine Wirklichkeitserfahrung - als das Absolute, Unbegreifliche und Numinose.
Ja, ich bin sicher, man kann diese "Erfahrungen", diese sehr starken Empfindungen
haben und erleben und diese zutiefst als "Wirklichkeit" ansehen, also als Realitäten,
die sich nicht nur im Kopf abspielen. Da stimme ich zu.



Aber auch damit ist im Grunde nichts gewonnen, weil sich solche "zutiefst als real er-
lebten Erfahrungen" dennoch ausschließlich im subjektiven Bereich des Individuums ab-
spielen.
Welche Absicht sollte Gott (als Chiffre des Absoluten und Unsagbaren, im christlichen
Glauben allerdings als emotional agierende Person) dazu bewogen haben, sich nur im
subjektiven Empfinden einiger weniger Menschen zu manifestieren?
Da liegen doch für Menschen, denen keine "Gotteserfahrungen" zuteil geworden sind,
"vernünftige" Erklärungen (z.B. Siegmund Freud) für derartige Empfindungen näher. O-
der etwa nicht?

Dass es dennoch eine "jenseitige Welt" geben könnte, in der nach dem irdischen Tod ein
Weiterleben des Individuums möglich wäre, kann andererseits natürlich von niemandem
ausgeschlossen werden.
Anhaltspunkte für eine solche Wunschvorstellung vermag ich allerdings nirgendwo zu er-
blicken. Möglicherweise hält mir der Gehörnte






#340 Re: Wünschelruten
Münek hat geschrieben:Aber auch damit ist im Grunde nichts gewonnen, weil sich solche "zutiefst als real erlebten Erfahrungen" dennoch ausschließlich im subjektiven Bereich des Individuums abspielen.
Voneinander getrennte psychologische Wesen gibt es nicht. Das ist eine Sinnestäuschung. D.h. Dieser „subjektive Bereich des Individuums“ ist eins mit der absoluten Realität und nicht etwas Anderes.
Welche Absicht sollte Gott (als Chiffre des Absoluten und Unsagbaren, im christlichen Glauben allerdings als emotional agierende Person) dazu bewogen haben, sich nur im subjektiven Empfinden einiger weniger Menschen zu manifestieren?
Wiki: "Lila (Sanskrit: लीला LÄ«lÄ [ˈliËlÉ‘Ë] „Spiel, Belustigung“) Lila bezeichnet das göttliche Spiel, in dem die Gottheit die Schöpfung als Spiel ansieht und dadurch radikale Freiheit und Spontaneität zeigt. Der Begriff stammt aus dem Brahmasutra (2.1.33)." Das ist ein möglicher Begriff!
Dass es dennoch eine "jenseitige Welt" geben könnte, in der nach dem irdischen Tod ein
Weiterleben des Individuums möglich wäre, kann andererseits natürlich von niemandem
ausgeschlossen werden.
Die eigentliche Frage ist da: was ist Bewusstsein und in welchem Verhältnis steht es zu Raum und Zeit, Körper, Geist, Welt und Individualität?
Anhaltspunkte für eine solche Wunschvorstellung vermag ich allerdings nirgendwo zu er-
blicken.
Es ist vollkommen egal, welche Vorstellungen Du dir machst. Ob es Glaubensvorstellungen - oder Unglaubensvorstellungen sind - denn das unvergängliche (Bewusstsein) ist keine Vorstellung, aber alle Vorstellungen erscheinen in ihm. Selbst die kleinste Kleinigkeit ist ein Ausdruck dessen. Ähnliches hat übrigens Albert Einstein mit seiner Gravitationstheorie in Erwägung gezogen; er spricht zwar nicht vom GEIST oder BEWUSSTSEIN, aber von einem FELD, das ein vierdimensionales, unvergängliches Gravitationsfeld ist.