closs hat geschrieben:
Mal ein einfaches Beispiel aus dem Bildungswesen: Vor 50 jahren lag die Abitur-Quote bei ca. 10%, heute bei ca. 40%. - Daraus schließen maßgebliche Wissenschaftler, dass die Menschen heute gebildeter seien als vor 50 Jahren. - Man weist das damit nach, dass man Prüfungen und Qualifikationen dokumentiert, etc. - Dass dies nur möglich ist, wenn man die Lehrpläne und den Bildungsbegriff dementsprechend designt, wird verschwiegen. Der deutsche Michel (und wie ich manchmal, wie ich fürchte, die Wissenschaftler selbst) glauben: "Der Durchschnitt der Bevölkerung ist heute gebildeter als vor 50 Jahren". - All das darf man "wissenschaftlich" nennen, weil es tatsächlich formell den wissenschaftlichen Kriterien entspricht.
Hallo Kurt,
vollste Zustimmung.
Natürlich ist der Durchschnitt der Bevölkerung "nicht gebildeter als vor 50 Jahren".
Davon kann ernsthaft nicht Rede sein!
Ich gehe mal 50 Jahre zurück.
Volksschule.

Damals gingen wirklich nur die Bes-
ten der 4. Klasse aufs Gymnasium. Das waren bei 30 Schülern allenfalls drei oder vier,
die das intellektuelle
Potenzial besaßen.
Heute sind es 40 %. Meine Enkelinnen (11 und 12 Jahre alt) haben fast nur "
Einsen"
auf dem Zeugnis. Da staune ich nur

- und denke mir meinen Teil!
Ne 1 im Zeugnis gab es zu meiner Zeit nicht, es sei denn, dass ein Schüler mindestens
das Wissen des Lehrers aufwies. Das habe ich nur ein einziges Mal bei einem an sich
mittelmäßigen Mitschüler erlebt, der sich (interessiert-hobbymäßig) mit der Geschich-
te des "Dritten Reiches" dermaßen gut auskannte, dass unser Geschichtslehrer ihm das
"sehr gut" geben musste.
Ich hätte damals auch ne 1 auf dem Zeugnis kriegen
müssen. Aber merkwürdigerweise
gab es das Unterrichtsfach "Astronomie" nicht.
