sven23 hat geschrieben:Aber nicht im Sinne eines Gott gewollten Obrigkeitsstaates
Natürlich nicht - Zustimmung.
sven23 hat geschrieben:Was aussieht wie Gefolgschaft ist in Wahrheit innere Emigration und manchmal auch die Verweigerung selbständigen Denkens.
Auch das kann sein. - Ich denke jedoch mehr in die Richtung von innerer Gefolgschaft - oft unbewusst (was ja das Gefährliche ist). - Ein sehr willkürliches Beispiel:
Wenn heute ein Mensch juristisch verurteilt wird oder NICHT verurteilt ist, gilt er als schuldig oder unschuldig. Im Sinne des Rechtssystems ist das auch zutreffend. - In der Bevölkerung und in den Medien wird es aber oft so dargestellt, als sei der jeweils Betroffene WIRKLICH schuldig oder unschuldig (in Abhängigkeit eines Richterspruchs) - das heisst: In einem Fall verschreibt man sich Entrüstung, im anderen Fall bleibt der Betroffene respektiert.
Fall 1: "Lieber Sven, nachdem Du zu 3 Jahren Haft wegen Steuerhinterziehung verurteilt wurdest, bin ich entrüstet. Im Hinblick auf meine weitere Karriere muss ich um Verständnis bitten, wenn ich beruflich (oder gar persönlich) zu Dir Abstand nehmen muss".
Fall 2: "Lieber Sven, nachdem Du vom Vorwurf der Steuerhinterziehung freigesprochen wurdest, hast Du gezeigt, dass man sich erfolgreich zur Wahrung eigener Interessen durchsetzen kann. Dies qualifiziert Dich zu höheren Aufgaben".
Den Fällen 1 und 2 liegt dieselbe Sache zugrunde.
Spürst Du die Spur, auf die ich raus will?