Hallo Barbara, hallo sven23.
Also ich bin Geowissenschaftler, und werde mich sicherlich hüten, letztlich medizinische Beurteilungen abzugeben. Was ich aber leisten kann, ist -- wie sven23 --, einen Blick auf den äußeren Rahmen dieser "Nachweise" zu werfen.
Was mir auffällt, ist eine gewisse Isolation schon durch die Veröffentlichung in Publikationsorganen der Homöopathie-"Innenwelt". Nach Durchsicht der Literaturliste sind geschätzt ca. 80% in solchen Publikationsorganen erschienen.
Ich befürchte mal, das hilft ganz wenig.
In meiner Wissenschaft und auch zumindestens in den anderen Naturwissenschaften differenzieren sich spezielle Publikationsorgane für Teilaspekte eigentlich immer als Plattform einer Spezialisierung aus. Natürlich aber erst dann, wenn das Teilgebiet oder die spezifische Methode einen akzeptierten Status in der Wissenschaftsgemeinde erhalten hat. Das macht m.E. hinsichtlich vielerlei Aspekten auch Sinn.
In der Homöopathie läuft es anders. Nicht, dass es generell verboten wäre. Aber leider ergibt sich daraus die unangenehme Situation, dass Homöopathen in ihren Fachblättchen munter publizieren, die Beiträge außerhalb der Fachblättchen aber nicht wahrgenommen werden. Und das ganz unabhängig davon, wie fundiert oder auch nicht die Beiträge dort sein mögen.
Der Rest (also die verbliebenen geschätzten 20%) der in der Literaturliste aufgeführten Beiträge lässt sich für mich hinsichtlich der "Reputation" der Publikationsorgane und dem damit verbundenen "Impact" auf ein qualifiziertes Publikum natürlich schlecht einschätzen.
Aber Aufgreifen kann ich die von Pluto verfolgte "Wasserlinsen"-Arbeit, publiziert in einem "gelisteten" Magazin mit "Peer-review"-Eingangskontrolle. Nun ist dieses "The Scientific World Journal" nunmal ein echter Gemischtwaren-Laden, in dem man dies und das unterbringen kann. Außer dem Faktum, dass dann etwas "schwarz auf weiß" im "Netz" steht und einigen Verweisen in irgendwelchen "Listings" ist damit wenig gewonnen. Das "Peer-review" hat es beim "Scientific World Journal" z.B. auch zugelassen, dass "Ventegodt, Andersen & Merrick (2005): Rationality and Irrationality in Ryke Geerd Hamer’s System for Holistic Treatment of Metastatic Cancer. -- The Scientific World, Bd. 5: 93-102" mit der sehr wohlwollenden Beurteilung der ersten 2 "biologischen Grundgesetze" der "Germanischen Neuen Medizin" nach Hamer veröffentlicht wurde.
Für den überzeugten Homöopathie-Freund mag die Situation gemäß Nachweisliste auf groma.ch somit erfreulich und genügend zu sein. In der wissenschaftlichen Welt ist der "Nachweis" dennoch offen und die Falsifizierungen der Homöopathie hinsichtlich der nicht vorhandenen Wirksamkeit sowohl phänomenologisch als auch funktional weiterhin "gültig".
Mit besten Grüßen
Anton
Die Eiche "ist" - sie steht da - mit oder ohne Wildschweine.